Grüne Dächer und Fassaden
Begrünte Gebäude sind ein Schlüssel für eine nachhaltige und klimaresiliente Stadtentwicklung. Hamburg begegnet den Folgen des Klimawandels mit einer umfassenden Anpassungsstrategie, in der grüne Dächer und Fassadenbegrünungen eine zentrale Rolle spielen. Sie kühlen die Stadt, speichern Regenwasser, binden CO₂, mindern Lärm und verbessern die Luftqualität. Gleichzeitig schaffen sie Lebensräume für Pflanzen und Tiere, fördern die Biodiversität und verwandeln den urbanen Raum in grüne Oasen. So wird die Stadt nachhaltiger, gesünder und lebenswerter.
Die Umweltbehörde verleiht in diesem Jahr zum dritten Mal den Hamburger Preis für Grüne Bauten. Prämiert werden Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünungen, die zur nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen.
Wettbewerb 2025 – Die Siegerprojekte stehen fest!
Die Jury hat am 18. September die Siegerprojekte gekürt. Insgesamt erhielten vier Projekte einen Preis, sieben weitere wurden ausgezeichnet. Alle prämierten sowie weitere von der Jury ausgewählte Arbeiten sind bis zum 5. November im ArchitekturSalon Hamburg zu sehen (Details zur Ausstellung siehe unten).
Die Dokumentation zum Wettbewerb können Sie hier herunterladen.
1. Preis: Erweiterungsbau des Max-Planck-Instituts für Struktur und Dynamik der Materie
Begründung der Jury: Die durchgeführte Begrünung geht eine besondere Symbiose mit dem Gebäude ein. Gefällige Bepflanzungen, Aufenthaltsbereiche machen Lust das Gebäude auf Dächern und Höfen zu durchlaufen – und das soll es auch: Die öffentlich zugänglichen Dächer verknüpfen Campus-bereiche miteinander, und werden durch die Nachbarschaft in „Beschlag“ genommen. Auf selbstverständliche Weise werden Pflanzungen über Zisternen mit Regenwasser gespeist, der hohe Anteil an intensiver Begrünung steigert den ökologischen Wert und bewirkt eine sehr positive Auswirkung auf das Mikroklima am hochverdichteten Forschungsstandort DESY. Ein gelungenes Beispiel für die Zukunft unserer Stadt.
2. Preis: Neubau Wohnanlage Trenknerhöfe
Begründung der Jury: Das Projekt der Wohnanlage Trenknerhöfe erhält den zweiten Preis aufgrund des beispielhaften Umgangs mit Regenwasser in einem Quartier, der hohen Strukturvielfalt und der gezielten Förderung des Artenreichtums. Die Maßnahmen führen gleichzeitig zu einer deutlichen Verbesserung des Klimas und der Aufenthaltsqualität am Standort. Besonders zu loben ist der Mut auf einer Tiefgarage mit Wasser zu arbeiten und dieses Element hervorragend mit der Gestaltung zu verweben.
3. Preis: Villa Viva
Begründung der Jury: Das Projekt Villa Viva zeigt aus Sicht der Jury, dass urbane Architektur auch mit gestalterisch integrierter Fassadenbegrünung in überzeugender Weise gelingen kann. Trotz des sehr geringen Raums wurde im Erdgeschossbereich mit bodengebundener Begrünung gearbeitet, während die darüberliegende Ebene über Tröpfchenbewässerung, gespeist durch Regenwasser bewässert wird. Zudem wird über ein begrüntes Dachgeschoss ein attraktives Raumangebot geschaffen. Die Pflanzenwahl ist vielfältig, unterstützt Biodiversität und fördert Artenvielfalt. Insgesamt ein gelungenes Projekt.
3. Preis: Neubau Mensa Schule auf der Veddel
Begründung der Jury: Die Jury würdigt die Schaffung eines zusätzlichen Erlebnisraums auf der Mensa, da die Schulhoffläche durch den Neubau eingeschränkt wurde. Positiv wird die öffentliche Wirkung und die Bereitschaft des Betreibers, die statischen und sonstigen Herausforderungen in Kauf zu nehmen, bewertet. Die naturnahe Gestaltung und spezifische Pflanzenauswahl und damit die Steigerung der Biodiversität wird gelobt. Es entsteht ein Freiraum, der von „Allen“, auch Tieren, genutzt werden kann und Schülerinnen und Schülern auf der dicht bebauten Veddel zu zusätzliche (Natur-)Erfahrungen verhilft.
Auszeichnungen
Folgende Projekte wurden von der Jury mit einer Auszeichnung prämiert:
- Naturraum Innenhof Hayn-/Hegestraße
- Die grüne Wand
- Grüne Halle 36
- Dorothea-Buck-Park, Geschwister-Tölke-Platz
- Grüner Bunker St. Pauli
- U-Bahnhaltestelle Kiwittsmoor
- Kita Baakenhafen
Ausstellung Hamburger Preis für Grüne Bauten 2025
Die eingereichten Beiträge verdeutlichen eindrucksvoll die große Bandbreite an Möglichkeiten, wie Gebäudebegrüngen einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung leisten können. In der Ausstellung werden die prämierten und ausgezeichneten Projekte sowie weitere Einreichungen und internationale Referenzen präsentiert. Tauchen Sie ein in die Welt der Grünen Bauten und lassen Sie sich inspirieren!
15. Oktober bis 5. November 2025
ArchitekturSalon Hamburg
Bei den Mühren 70
20457 Hamburg
Öffnungszeiten:
Mo-Mi, Fr, 10-18 Uhr
Do, 10-20 Uhr
Sa, 13-18 Uhr
Eintritt frei.
Jeden Donnerstag um 18 Uhr und jeden Samstag um 15 Uhr: Öffentlicher geführter kostenloser Rundgang durch die Ausstellung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Gruppenführungen sind immer dienstags zwischen 10 und 18 Uhr sowie nach Absprache möglich. Melden Sie sich bei Interesse unter gruene-bauten@steg-hamburg.de
Postkarte zur Ausstellung Hamburger Preis für Grüne Bauten 2025
Veranstaltungen und Rahmenprogramm
14. Oktober, 17:30 Uhr: Preisverleihung und Ausstellungseröffnung mit Katharina Fegebank, Senatorin der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft. Fachvortrag von Daniel Ganz (Ganz Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich), Anmeldung unter diesem Link.
16. Oktober, 18:30 Uhr: Vortrag & Workshop: Kreative Dachlandschaften – präsentiert von obenstadt e.V., Anmeldung erforderlich, weitere Informationen unter www.obenstadt.de
Wie lassen sich Dächer kreativ und sinnvoll nutzen? Welche Rolle spielen sie für die Stadt von morgen?
obenstadt e.V. lädt zu einem Abend rund um das Thema urbane Dachlandschaften ein. Nach einem kurzen Impuls zu spannenden Ideen und Beispielen geht es im anschließenden Workshop praktisch weiter: Gemeinsam gestalten wir Modelle von Dachlandschaften, mit Materialien zum Basteln, Raum für Austausch und kreativen Ideen.
05. November, 18:00 Uhr: Finissage "Hamburger Preis für Grüne Bauten 2025"
Um Anmeldung wird gebeten unter folgendem Link.
Wie können Architektur, Stadtplanung und Freiraumgestaltung Hand in Hand arbeiten, um effektiv auf klimatische Veränderungen zu reagieren und grüne Infrastruktur von der Fassade bis zum Stadtraum zu gestalten? Die Finissage greift damit das Thema des diesjährigen Deutschen Pavillons der Architekturbiennale in Venedig auf, der unter dem Thema Stresstest steht und unterschiedliche klimatische Situationen erfahrbar macht. Elisabeth Endres, eine der Kurator:innen des Deutschen Pavillons, wird im Rahmen der Finissage einen Vortrag zum Thema halten. Anschließend widmen sich Referent:innen aus den Bereichen Architektur und Landschaftsarchitektur den Potenzialen, Strategien und Visionen, die das Bauen und Gestalten mit Grün bieten, um urbane Räume lebenswert zu erhalten.