Umweltbehörde legt aktualisierte Stadtklimaanalyse vor: Für eine klimaangepasste Stadtentwicklung
Die aktualisierte Stadtklimaanalyse 2023 liefert Klimadaten für das gesamte Hamburger Stadtgebiet. Es werden Analysen zur Temperatur, Kaltluftentstehung und -bewegung und deren räumliche Darstellung bereitgestellt. Diese Untersuchung wurde auf der Annahme einer besonders belastenden Sommerwetterlage für Mensch und Umwelt mit geringer Luftbewegung und hoher Temperaturbelastung erstellt. Diese Wetterlage ist für die Stadt Hamburg und die hier stattfindenden Planungs- und Veränderungsprozesse besonders bedeutsam.
Ergebnisse
Hamburgs Lage in der Norddeutschen Tiefebene mit wenig Höhenentwicklung und guter Durchlüftung führt insgesamt zu einer vergleichsweise angenehmen sommerlichen Temperatursituation. Dazu tragen im Allgemeinen die vielen ausgedehnten grünen und blauen Flächen Hamburgs bei. Sie ermöglichen einen guten Luftaustausch über von Bebauung freigehaltene Schneisen, so dass der häufig vorhandene Wind die Luft im Stadtgebiet austauschen kann.
In den Sommermonaten jedoch treten oftmals sogenannte autochthone Wetterlagen auf, bei denen der Luftaustausch durch weitgehend fehlende Luftbewegung und hohe Temperaturen tags und nachts eingeschränkt ist. Diese Wetterlagen können gesundheitlich sehr belastend sein, insbesondere für Kinder, kranke und ältere Menschen. Ein stadtplanerisches Ziel ist daher, wichtige Kaltluftentstehungsgebiete zu erhalten und über die Stadt verteilt ausreichend grüne Flächen vorzuhalten. Ein Netz grüner und unbebauter Flächen ermöglicht im Idealfall einen guten Luftaustausch und bringt Kühle in der Nacht. Tagsüber erhält man so verschattete Aufenthaltsbereiche und über die Verdunstungskühle eine Verbesserung des Lokalklimas, nachts trägt dies zu einem guten Schlaf bei.
Seit der letzten Untersuchung aus 2017 wurden jährlich um die 10.000 Wohnungen neu gebaut. Dies geschah im Wesentlichen auf vorhandenen Bauflächen durch eine Erhöhung der Baumasse und Versiegelung.
In insgesamt acht Karten werden zum einen die Grundlagendaten dargestellt (Lufttemperatur, Windfeld und Kaltluftvolumenstrom) sowie die unterschiedlich genutzten Flächen der Stadt im bebauten und unbebauten Bereich bewertet. Dabei werden Aussagen zu relevanten Grün- und Freiflächen in Hamburg getroffen, die für das Lokalklima eine Rolle spielen. Auch wird deutlich, wo in Hamburg Kaltluft entsteht und wie sie sich bewegen kann.
Die räumliche Darstellung der Klimasituation Hamburgs verschafft Planenden die notwendigen ersten Informationen zur temperaturangepassten Entwicklung Hamburgs in Zeiten des Klimawandels und steigender Temperaturen in den Sommermonaten.
Im Unterschied zu den Stadtklimaanalysen der Vergangenheit wurde das Untersuchungsraster mit einer Kantenlänge von 50 Meter auf jetzt 10 Meter erheblich feinmaschiger modelliert und liefert auch für die gesamtstädtische Untersuchungsebene detaillierte Ergebnisse.