Ein Platz mit Geschichte
Über Jahrhunderte befand sich an dieser Stelle der Mariendom, der ab 1245 in frühgotischem Stil errichtet wurde, nachdem in den vorigen Jahrhunderten bereits kleinere Kirchen als Vorgängerbauten am selben Platz errichtet und wieder zerstört worden waren. Nach 1805 wurde der Dom abgerissen, in den folgenden Jahrzehnten wurden Schulen, Bibliothek und Museumsräume des Johanneums auf dem Gelände erbaut. Nach dem Umzug des Johanneums wurde das Gebäude als Staatsbibliothek genutzt, bis es 1943 so schwer zerstört wurde, dass es vollständig entfernt wurde. Seitdem hatte der Platz außer als Parkplatz keine Bedeutung mehr.
Umgestaltung mit Bürgerbeteiligung
Nach mehreren Ansätzen und Ideenwettbewerben startete die Stadt Hamburg eine Initiative zur Neugestaltung des Hamburger Domplatzes, bei dem die Bürger sich über ein Onlineforum aktiv in die Entscheidungsfindung mit einbringen konnten. Die Ergebnisse der Diskussion zeigten, dass eine überwiegend offene, frei zugängliche Gestaltung mit öffentlichen Grünflächen favorisiert wurde.
Ruheinsel mitten in der City
Schließlich wurde 2008 die Umgestaltung des Domplatzes abgeschlossen, der sich heute als grüne Ruheinsel inmitten der Stadt präsentiert. Dabei orientiert sich die Gestaltung am Aufbau der historischen Domburg: Die Kontur des früheren Wallrings wird durch einen Wall aus Stahlblech aufgegriffen, der teilweise begehbar ist. Innerhalb des Walles liegt eine große Rasenfläche mit einzelnen, neu gepflanzten Bäumen. Zur Erholungsfunktion des Platzes tragen auch die großen Bänke bei, die dort aufgestellt wurden, wo einst die einzelnen Säulen des Mariendoms standen. Nachts leuchten die Bänke von innen und in einer Bank befindet sich ein Sichtfenster, durch das man den verbliebenen Rest eines Pfeilerfundaments des alten Doms sehen kann. Der Park wurde mit einem Kostenvolumen von rund einer Million Euro hergerichtet und soll vorübergehend als innerstädtische Parkanlage funktionieren, bis eine neue bauliche oder sonstige dauerhafte Nutzung planerisch und politisch geklärt ist.