Projekt "Bürostadt im Grünen"
Auf einer Fläche von etwa 120 Hektar sollte zur Entlastung des Stadtkerns ein neues Geschäftsgebiet außerhalb des Zentrums geschaffen werden. Als Standort wählte man das Areal einer Kleingartenanlage direkt nördlich des Hamburger Stadtparks in Winterhude. Im August 1959 wurde das Projekt als „Bürostadt im Grünen“ beschlossen und ab 1964 innerhalb von drei Bauabschnitten verwirklicht. Dabei setzte sich für das Gebiet auch allmählich die Bezeichnung „City Nord“ durch.
Freiflächen mit repräsentativem Charakter
Da sowohl die Gestaltung der einzelnen Gebäude als auch der dazugehörigen Außenanlagen im Ermessen der verschiedenen Unternehmen lag, befürchtete man eine starke Heterogenität der Freiflächen. Diese neue Herausforderung veranlasste die Baubehörde zur Beauftragung dreier, voneinander unabhängiger Gutachten zur künftigen Grünflächenentwicklung. Schließlich entschied man sich 1965, den Entwurf des freien Gartenarchitekten Günther Schulze einer Neuplanung zugrunde zu legen. Bei seinem Konzept legte er darauf wert, dass die Freiflächen – der Architektur entsprechend – einen repräsentativen Charakter erhalten und wählte deshalb Gestaltungsmittel, die der städtebaulichen Situation gerecht werden konnten. „Baumpflanzungen in Reihen und Blöcken, eine großzügige und zielstrebige Wegeführung, Wasserflächen in streng gefassten Spiegelbecken, Pflaster in verschiedenen Farben und große zusammenhängende Rasen- oder Wiesenflächen“ waren die Kernpunkte seines Entwurfes. Als Leitgehölze sah er Platanen oder Ahorn vor und es sollte vollkommen auf Koniferen und Sträucher verzichtet werden; ebenso auf Einfriedungen oder Zäune, denn hier sollte modernste Gartenarchitektur ohne störende Elemente konsequent umgesetzt werden. So wurden auch die privaten Bauherren angehalten, bei der Gestaltung ihrer Außenanlagen eine Abstimmung mit Günther Schulze und seinem Gesamtentwurf zu garantieren.
Die auf Schulzes Übersichtsplan vom Februar 1965 dargestellten Wasserbecken, eine in verschiedene Abschnitte unterteilte große Wasserfläche innerhalb einer mittig platzierten Grünzone, mussten in den 70er Jahren aufgrund fehlender Mittel wegfallen. Stattdessen sah er in seinem überarbeiteten Entwurf geometrische Bodenwellen vor. Die grüne Achse des City-Nord-Parks sollte für die Mitarbeiter der benachbarten Unternehmen als Durchgangszone, aber auch als Pausen- und Kommunikationsbereich dienen.
Der Park ist ein bedeutendes Gartendenkmal. Das vorliegende Pflege- und Entwicklungskonzept ist Grundlage für eine Wiederherstellung verloren gegangener Qualitäten, auch unter Berücksichtigung der ökologischen Belange.