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Rothenburgsort

Ökologische Oase, Industriedenkmal und Kulturkleinod – die Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe beeindruckt mit vielen Qualitäten

Fast 100 Jahre lang versorgte das Wasserfilterwerk auf Kaltehofe die Hansestadt mit sauberem Trinkwasser. Nur wenige Fahrradminuten von der Hamburger Innenstadt entfernt vereint die Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe heute Industriedenkmal und Naturpark.

Kaltehofe als Teil der Stadtwasserkunst 

Was heute mit den umwachsenen Wasserflächen, dem Schilf und den über das Gelände verteilten Backsteintürmchen wie ein fantastisch entworfener Landschaftspark anmutet, wurde 1893 als Elbwasserfiltrationsanlage gegründet. Die Choleraepidemie 1892 machte die dringende Notwendigkeit von filtriertem Trinkwasser für die Bevölkerung schmerzlich bewusst und beschleunigte den Bau der Anlage. Erdacht wurde die Anlage von Franz Andreas Meyer, dem Planer der Speicherstadt, Im Mai 1893 wurde die Filtrationsanlage auf Kaltehofe in Betrieb genommen. Von da an versorgte die Stadtwasserkunst alle Hamburger Haushalte mit Trinkwasser, dessen Qualität täglich vom Hygienischen Staatsinstitut kontrolliert wurde. Wie dies genau funktionierte, ist auf dem Gelände der Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe an verschiedenen Stellen erklärt.

Während der Begriff „Wasserkunst“ generell seit dem Mittelalter für technische Anlagen zur Wasserversorgung üblich war, kann er auf Kaltehofe aber auch im ästhetischen Sinne verstanden werden. So zum Beispiel in der Ausstellung „Stadt.Wasser.Kunst“ im 2011 eröffneten Neubau. Das Industriedenkmal mit Schaufilterbecken und drei zugänglichen Schieberhäuschen vermittelt die Technik zur Wasserversorgung.

Dornröschen zwischen Kultur und Natur

Nach der Stilllegung des Wasserwerks Kaltehofe 1990 blieb die Elbinsel rund 20 Jahre für die Öffentlichkeit unzugänglich. Seit 2011 kann das Gelände im Rahmen der Öffnungszeiten der Stiftung Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe kostenfrei besucht werden.

Es gab unterschiedliche Pläne für eine Nachnutzung, unter anderem auch ein Ausbau mit 1500 Wohneinheiten, 104000 Quadratmeter Büro- und rund 11000 Quadratmeter Ladenfläche. Dies wurde jedoch sowohl vom Denkmalamt als auch von der Stadtentwicklungsbehörde abgelehnt. Stattdessen wurde die komplette Insel unter Schutz gestellt und die Villa Kaltehofe sowie die Filteranlagen mit ihren Schieberhäuschen und Becken wurden zum Baudenkmal erklärt. Heute ist die Insel ein Naturidyll mitten im Hafen.

Ein kleiner Teil der Elbinsel ist Naturschutzgebiet und nicht zu begehen. Hier wird die Natur vollständig sich selbst überlassen. Der begehbare Naturpark auf Kaltehofe ist dennoch weitflächig und vielseitig. Neben den großzügigen Grünflächen befinden sich die ehemaligen Wasserfilterbecken. Zwischen 280 Pflanzenarten brüten 44 Vogelarten und leben ein Drittel der in Deutschland heimischen Fledermausarten. Der kostenfreie Naturerlebnispfad vermittelt mit interaktiven Informationstafeln Hintergrundwissen über die Tier- und Pflanzenvielfalt auf der Elbinsel. Die eingebundenen Sinneselemente wie die Vogelbeobachtungsplattform, der Barfußpfad und der Spielplatz „Sandspiel Kaltehofe“, regen dazu an, den Pfad auch als körperliche Erfahrung wahrzunehmen. Weitere Bestandteile sind zwei Insektenhotels, Hochbeete, Wildkräuter- und Schmetterlingswiesen sowie ein Sandarium. An den Wochenenden finden Führungen zu unterschiedlichen Themen statt und es gibt einen Spieleverleih im Informationszentrum „Altes Labor“.

Das vielfältige Programm der Stiftung Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe reicht von verschiedenen Führungen bis hin zu Sonderveranstaltungen wie Langer Tag der Stadtnatur oder Tag des offenen Denkmals.

Einblicke in die Inhalte und zusätzliche Informationen gibt es auf dem digitalen Naturerlebnispfad: https://wasserkunst-hamburg.de/naturerlebnispfad-digital

Informationen zur Anfahrt, zu den aktuellen Öffnungszeiten sowie einen Überblick über das Angebot gibt es auf  https://wasserkunst-hamburg.de/

Zusatzinformation

Bezirk:

Hamburg-Mitte

Lage:

Elbinsel Kaltehofe; Kaltehofe Hauptdeich

ÖPNV:

Bushaltestelle „Wasserkunst Kaltehofe“ der Linie 530 direkt auf dem Gelände (zu den Öffnungszeiten). Außerhalb der Öffnungszeiten Bushaltestelle „Kaltehofe Hinterdeich“

Fläche:

Zugänglicher Bereich ca. 11ha

Spielplatz:

Sandspiel Kaltehofe

Hundeauslaufzone:

Hunde an der Leine sind auf dem Gelände erlaubt.

Kontakt

Freie und Hansestadt Hamburg

Bezirksamt Hamburg-Mitte
Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt, Fachamt Management des öffentlichen Raumes, MR3 - Stadtgrün, MR32 - Grünunterhaltung, MR321 - Grünpflege