Soziales Grün: Ein Park für Jedermann
Ganz im Sinne des Volksparkgedankens – einen Park für das Volk und nicht nur für die reiche Oberschicht zu schaffen – verkörpert die große Wiese die Idee des sozialen Grüns, das jedermann nutzen darf. Zur Schaffung der 12 Hektar großen Festwiese mussten damals über 60.000 m³ Boden im Handbetrieb abgetragen und in andere Parkbereiche umgelagert werden. Die Mühen haben sich aber gelohnt, denn von Beginn an schlug hier das Herz des Stadtparks.
Es gab aber auch andere Zeiten, in denen die Wiese nicht für unbeschwerte Spaziergänge oder Picknicke genutzt wurde: Während der nationalsozialistischen Regierung wurden hier nationalsozialistische Großveranstaltungen und Aufmärsche abgehalten. Und nach dem Krieg fanden auf der Wiese in Notunterkünften Flüchtlinge und Ausgebombte übergangsweise ein Dach über den Kopf. Diese sogenannte Nissenhütten – provisorische, halbzylindrische Blechhütten – waren eigentlich für die Bauarbeiter des in Hamburg geplanten britischen Hauptquartiers vorgesehen, wurden dann aber nach Kriegsende als Notunterkünfte für die vielen Wohnungslosen und Flüchtlinge genutzt. Erst 1951 baute die Stadt sie ab, um die Festwiese und den Stadtpark bis zur 1953 stattfindenden Internationalen Gartenschau (IGA) wieder der Öffentlichkeit als Grünanlage zugänglich zu machen.
Allen Irrungen und Wirrungen der Zeit zum Trotz wird die Wiese heute wieder als das genutzt, als das ihre Erbauer sie geplant hatten: als großzügige Wiesenfläche inmitten des Parks, auf der es sich hervorragend picknicken, drachensteigen, spielen, sonnen oder einfach nur entspannen lässt.