Modernes Wohnen im Hamburger Norden
Diese etwa 20 Hektar große Anlage wurde von Fritz Schumacher als Kleinhaussiedlung mit Doppelhäusern geplant und 1912/13 auf dem ehemaligen Heinfeld östlich der neu hergestellten Bahnstrecke angelegt. Den Anstoß dafür gab der Unternehmer Edmund Siemers, dessen Baugesellschaft für die Erschließung und den Sielbau der neuen Kolonie zuständig war. Um die Ausgestaltung der öffentlichen Freiflächen kümmerte sich dagegen die Stadt Hamburg. Der hohe Grünanteil verlieh der Anlage den Charakter einer Gartenstadt und machte das fortschrittliche Wohngebiet zu einer beliebten Adresse bei der Hamburger Bevölkerung.
Viel Raum für Erholung und Freizeit
Der um 1914 entstandene Park am Willersweg wurde vom damaligen Gartendirektor Otto Linne konzipiert. Seine Ausstattung passte sich den unterschiedlichen Bedürfnissen der Wohnbevölkerung an und galt zu dieser Zeit für Langenhorner Verhältnisse als besonders großzügig. Die von Birkenalleen gesäumte Fläche weist insgesamt eine Größe von etwa 3,6 Hektar auf. Den Auftakt am Schäferhof bildete einst ein von Hecken umgebener Blumengarten, der den Anwohnern der Kolonie Siemershöhe zum Flanieren und als Ort der Begegnung diente. An den Garten schloss sich eine große, langgestreckte Wiese an, die sich bestens für Sport und diverse Spiele eignete. Weiter nördlich schloss sich ein kleines Waldstück an, das von einem formal gestalteten Wegenetz durchzogen wurde. Ein Spiel- und Sportplatz für Jugendliche bildete den nördlichen Abschluss der Grünfläche am Willersweg.
Ein zeitloser Park
Die meisten Grundelemente der Linne’schen Planung sind etwa 100 Jahre nach Entstehung noch immer erkennbar. Lediglich der Blumengarten wurde nach 1945 in eine Wiesenfläche umgewandelt. Die schönen Birkenalleen jedoch wurden über die Jahre erhalten bzw. durch neue Bäume ergänzt. Und auch das kleine Waldstück im Norden weist noch viel alten Gehölzbestand auf. Besonders die üppigen Rhododendren lohnen im Frühling, wenn sie in voller Blüte stehen, einen Besuch der Grünfläche. Heute wie damals befindet sich am östlichen Waldrand ein kleiner Spielplatz und auch der Sportplatz im Norden ist noch immer vorhanden. Die Nutzungsmöglichkeiten haben sich somit seit Entstehung der Parkanlage am Willersweg kaum verändert. Die Bewohner der umliegenden Quartiere nutzen ihn sowohl für Spaziergänge als auch spielerische und sportliche Aktivitäten oder einfach zum Entspannen auf der großen Wiese oder einer der vielen Bänke.