Ein moderner Botanischer Garten
Der Garten zählt zu den ambitioniertesten Neuanlagen Botanischer Gärten in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Auf 24 Hektar ist hier ein weitläufiges Panorama der gesamten Botanik entstanden, das trotz seiner anspruchsvollen Thematik von den Hamburgern und ihren Gästen sehr gut angenommen wird.
Zu entdecken gibt es eine Nutzpflanzenabteilung, einen Rosengarten, einen Wüstengarten, eine Abteilung für Mittelmeerpflanzen und Pflanzen der Bibel, eine Rhododendronabteilung, Staudengärten, einen deutschen Wald, einen Heilpflanzengarten und – als besondere Spezialität – einen niederdeutschen Bauerngarten mit kleinem Bauernhaus.
Die systematische Abteilung, in der die Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt zur Darstellung kommen soll, wurde 2012 neu gestaltet. Westlich des Gartens liegt das Botanische Institut mit den öffentlich nicht zugänglichen Anzuchtgewächshäusern. Vor den Gewächshäusern steht seit 2009 ein großer blauer Würfel: Das Loki Schmidt Haus, ein Museum der Nutzpflanzen. Auch für die Errichtung dieses Museums hatte sich Loki Schmidt besonders eingesetzt.
Ein Spaziergang durch die Pflanzenwelt der Nordhalbkugel
Die vielleicht schönste, interessanteste, detailreichste und gärtnerisch vielgestaltigste Abteilung ist die großzügig konzipierte „Pflanzengeografie“, die auf rund sechs Hektar die Pflanzenwelt der Nordhalbkugel auf einem Spaziergang erschließt: Von heimischen Lebensräumen wie dem Moor und der Stranddüne geht es über das „Alpinum“ mit seinen Hochgebirgspflanzen zu den vorderasiatischen Steppen und von dort über China nach Japan. Der Tempel im Chinagarten wurde von Hamburgs Partnerstadt Shanghai gestiftet.
Schmuckstück: Der japanische Garten
Ein besonderes Schmuckstück ist der japanische Garten. Er wurde 1979 von dem japanischen Gartenarchitekten Yoshikuni Araki gestaltet, der später auch die beiden japanischen Gärten im Park Planten un Blomen schuf.
Weiter geht es nach Alaska und durch die Rocky Mountains und über die Prärien – Blütenpracht von Juli bis September, ein Höhepunkt des Gartens – bis hin zu den Everglades in Florida mit ihren Sumpfzypressen, von deren Ästen im Sommer das sogenannte Louisiana-Moos herunter hängt. Und bis in die Südspitze Südamerikas, die durch einen eigentümlichen Araukarienwald repräsentiert wird. Hier kann man das ganze Jahr über auf botanische Entdeckungsreisen gehen.