Sein gleichnamiger Vater besaß einst eine Fabrik für Stöcke, Stuhlrohr und Rattan, die ihn zum ersten Großindustriellen Hamburgs machte. Die Firma gehörte damals zu den bekanntesten und fortschrittlichsten Unternehmen der Stadt. Dabei hatte Meyer bescheiden angefangen. Bereits sein Vater, ein zugewanderter Hamburger Tischler, unterhielt eine kleine Werkstatt für Spazierstöcke. Und schon mit acht Jahren hatte Meyer ein besonderes Geschick, die Waren seines Vaters auf der Straße geschickt anzupreisen, so dass er bald von den Bürgern der Stadt den Spitznamen „Stockmeyer“ bekam. 1816, mit 19 Jahren, gründete er schließlich seine eigene Werkstatt und machte innerhalb von zwei Jahrzehnten aus einem winzigen Betrieb eine für damalige Verhältnisse große und moderne Fabrik, die Firma „H. C. Meyer jr.“. Ihm lag außerdem an der Verbesserung der wirtschaftlichen Struktur Hamburgs und so wirkte er beispielsweise daran mit, die Erschließung des Grasbrooks und des Hammerbrooks, zwei große brachliegende Gebiete außerhalb der eigentlichen Stadtbefestigung, zu betreiben. Weiterhin half er als Gründungsdirektor der „Hamburg-Bergedorfer Eisenbahngesellschaft“ die Wasserversorgung der Stadt entscheidend zu modernisieren.
Nach Meyers Tod übernahm Mitte des 19. Jahrhunderts sein Sohn Heinrich Christian Meyer das gesamte Unternehmen und verlagerte es nach Harburg, wo die Firma bereits große Ländereien vom König von Hannover gekauft hatte. Damit befand sich seit 1864 auch der heutige Meyers Park in Familienbesitz. Fünf Jahre später ließ er hier die sogenannte Villa Meyer im Stil der Kruppschen Villa Hügel errichten. Heute wird dieser Bau vom Krankenhaus Mariahilf als Empfangs- und Verwaltungsgebäude genutzt. Im Jahr 1906 ließ sich dann Meyers Sohn mitten im Park, etwa 400 Meter von seinem Elternhaus entfernt ein Landhaus vom Hamburger Architekten Paul Schöss erbauen, das heutige „Waldhaus“. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte Meyers Park in den Besitz der Stadt Hamburg und ist heute ein beliebtes Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiet für die Harburger Bevölkerung.
Heimfeld
Meyers Park
Die Geschichte von Meyers Park steht in engem Zusammenhang mit Spazierstöcken. Dies hat nicht unbedingt mit einer Wanderung durch den Harburger Waldpark zu tun hat, sondern vielmehr mit seinem Namensgeber, Heinrich Christian Meyer.
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