Friedlich war jedoch auch ihr Ursprung. Wie der Name schon verrät, diente sie vor ihrer städtischen Nutzung als Weidefläche. Später wurde sie vom Bürgermilitär als Glacis und als Exerzierplatz genutzt. Als die Stadt Hamburg sich im 19. Jahrhundert immer weiter ausdehnte und schließlich auch an die Moorweide heranreichte, ließ man den Platz bewusst frei.
1881 eröffnete man auf dem westlichen Teil der Fläche eine Halle, eine kreuzförmige Glas-Eisenkonstruktion, die drei Jahre zuvor auf der Pariser Weltausstellung gezeigt worden war. Im August 1882 tummelten sich in ihr mehr als 7000 Menschen, als sie als Veranstaltungsort für das Sängerbundfest diente. Bereits ein Jahr darauf wurde die Halle erneut von außen und innen festlich geschmückt, denn man feierte das „Erste Allgemeine deutsche Kriegsfest“. Schon 1885 jedoch wurde sie durch ein Feuer fast vollständig zerstört und daraufhin nicht wieder neu aufgebaut.
Früh erkannte auch die NSDAP das Potential der Moorweide und nutzte sie für ihre Großveranstaltungen und Aufmärsche. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 begann man mit dem Bau des Rundbunkers im südwestlichen Teil des Parks. Er existiert heute noch, steht mittlerweile sogar unter Denkmalschutz und beherbergt eine Bar. Der Platz der Jüdischen Deportierten erinnert an die hier in der Nähe im Logenhaus befindliche Sammelstelle für die Deportationen. Das Areal der Moorweide zeigte sich schon damals wesentlich kleiner als ursprünglich, denn man hatte den erwähnten Bereich schon im Jahr 1919 teilweise mit dem Hauptgebäude der Universität bebaut.
Im Februar 1966 richtete man unter den Kastanien parallel zum Theodor-Heuss-Platz eine Redner-Ecke nach dem Vorbild der Speaker’s Corner im Londoner Hyde Park ein, die schon bald als "Meckerecke" bezeichnet wurde. Zunächst diente noch eine Küchenleiter als Rednertribüne, doch die Idee wurde begeistert aufgenommen und entwickelte sich mehr und mehr zum Erfolg, so dass die Stadt sogar Rundbänke aus Holz bauen ließ, in deren Mitte gleich ein Rednerpodest integriert war. Zwar existierte die „Meckerecke“ nicht länger als ein dreiviertel Jahr, da sie von den spektakuläreren Ereignissen der beginnenden Studenten-Proteste überholt wurde, doch kamen in dieser Zeit Tausende, um über Politik zu streiten.
Auch heute noch wird die Moorweide nicht nur für Freizeitaktivitäten, sondern weiterhin für verschiedenste Aktionen genutzt. So dient sie beispielsweise häufig als Ort für Auftakt- oder Abschlusskundgebungen von Demonstrationen, für Kunstprojekte und Ausstellungen oder auch als Startplatz für Heißluftballonfahrten.
Die Moorweide ist ein bedeutendes Gartendenkmal.