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Zwischenbilanz des Exzellenzclusters „CLICCS – Klima, Klimawandel und Gesellschaft”

Seit 2019 ist die Uni Hamburg Exzellenzuniversität, im Jahr davor wurden vier Cluster eingeworben. Was wurde seitdem unternommen und wie wurden die Fördermittel verwendet? Im Exzellenzcluster für Klimaforschung „CLICCS – Klima, Klimawandel und Gesellschaft“ liefern 269 Forschende aus 16 unterschiedlichen Disziplinen Antworten auf die übergeordnete Frage: Welche Klimazukünfte sind möglich – und welche von diesen möglichen Zukünften sind plausibel? Sie erforschen den Klimawandel in einzigartiger Breite.

Universität Hamburg/CLICCS

Mit dem aktuellen „Hamburg Climate Futures Outlook 2023“ weist der Exzellenzcluster CLICCS nach: Derzeit ist es nicht plausibel – also nicht realistischerweise zu erwarten – dass die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius begrenzt wird. Mit Hilfe eines neu entwickelten Bewertungsrahmens hat der Cluster zehn gesellschaftliche Schlüsselfaktoren identifiziert und bewertet, die eine Abkehr von fossilen Energien bewirken könnten. Keiner dieser Schlüsselfaktoren weist ausreichend in Richtung einer vollständigen Dekarbonisierung der Gesellschaft bis zum Jahr 2050.

Dieser weltweit erste Bewertungsrahmen für soziale Dynamiken mündete jetzt in eine Mercator-Stiftungsprofessur, die ein neues Forschungsfeld zur gesellschaftlichen Plausibilität von Klimazukünften an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg etabliert. In der Studie belegt CLICCS außerdem durch die Analyse von physikalischen Prozessen, die als mögliche Kipppunkte gehandelt werden, dass der gesellschaftliche Wandel zurzeit größeren Einfluss hat als physikalische Kipppunkte.

Interdisziplinär forschen, Plausibilität bewerten

Antworten auf die Frage nach plausiblen Klimazukünften liefern CLICCS Forschende auf vielfältigen Gebieten: So zeigt eine Studie erstmals, dass rings um den Arktischen Ozean künftig drastische Landverluste durch das Tauen des Permafrosts zu erwarten sind. Weiter wurde erstmals nachgewiesen, dass eine riesige Warmwasserblase im Pazifik nicht, wie bislang gedacht, sporadisch auftritt, sondern in den letzten Jahren dauerhaft existierte und eindeutig auf menschengemachte Emissionen zurückzuführen ist. Sie begünstigt extreme Hitzewellen im Nordost-Pazifik.

CLICCS gelang außerdem die weltweit erste Modellierung des globalen Kohlenstoffkreislaufs unter Einbezug der Küsten mit dem Klimamodell ICON-Coast. Mit dessen Hilfe lässt sich zum Beispiel ermitteln, wie viel menschengemachtes CO2 die Küsten künftig zusätzlich aufnehmen können. CLICCS Forschende bewirkten durch einen transdisziplinären Ansatz die Sensibilisierung und Öffnung für künftige Küstenschutzmaßnahmen im Einklang mit naturnahen Lösungen. Diese bieten eine erfolgversprechende Option hin zu notwendiger Küstenanpassung. Der Cluster zeigte außerdem, dass eine Mehrheit der Deutschen einer geringen Steuer auf Fleisch zustimmen würde, auch wenn das Ziel einer Verbesserung des Tierwohls die Menschen dabei deutlich mehr überzeugt als der Beitrag zum Klimaschutz.

Im Magazin CLICCS Quarterly informiert der Exzellenzcluster die Öffentlichkeit regelmäßig über Neues aus der Forschung.

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