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Bilanz des Statistikamtes Nord für 2022

Deutliche CO2-Minderung in Hamburg

  • Umwelt, Klima, Energie, Agrarwirtschaft
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Die CO2-Emissionen sind in 2022 gegenüber 2021 um 5,7 Prozent gesunken, wie die vorläufige Verursacherbilanz des Statistikamt Nord für das Jahr 2022 zeigt. Gegenüber dem Basisjahr 1990 haben sie sich um 36,6 Prozent reduziert. Zur Erreichung der Klimaziele der Stadt Hamburg von 70 Prozent CO2-Reduktion bis 2030 (gegenüber 1990) besteht somit ein Reduktionsbedarf von weiteren 33,4 Prozent.

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Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft

Minderung der CO2-Emissionen in Hamburg unter dem Einfluss der Energiekrise

Die Entwicklungen in der vorläufigen Verursacherbilanz 2022 sind erwartungsgemäß sehr stark durch die Energiekrise geprägt. Die gesunkene Verfügbarkeit an Erdgas hat zu einem verstärkten Einsatz von Kohle in der Strom- und Fernwärmeerzeugung geführt. In der Folge sind die Emissionsfaktoren gestiegen:

  • Strom von 388 auf 414 g CO2/kWh
  • Fernwärme von 300 auf 330 g CO2/kWh

Hamburg verzeichnete trotz der gestiegenen Emissionsfaktoren einen Rückgang der CO2-Emissionen gegenüber 2021 aufgrund eines Rückgangs des Energieverbrauchs. Der hohe Energiepreis hat zu einem Rückgang des Energieverbrauchs in der Industrie geführt, insbesondere in der stromintensiven Industrie, zum Teil als Folge einer gedrosselten Produktion. Die gestiegenen Preise für Erdgas und Heizöl zusammen mit einer milden Witterung haben zudem einen sparsamen Ressourceneinsatz bei Haushalten und im Bereich Gewerbe / Handel / Dienstleistungen bewirkt.

CO2-Emissionen in Hamburg nach Sektoren

Die erfassten CO2-Emissionen werden in der Verursacherbilanz den Endenergieverbrauchssektoren (Sektoren) zugeordnet:

  • Privathaushalte (PHH)
  • Gewerbe / Handel / Dienstleistung (GHD)
  • Industrie
  • Verkehr

Die vier Sektoren verursachen folglich in 2022 zwischen 21 und 28 Prozent der Gesamtemissionen.

Verteilung der CO2-Emissionen Hamburgs im Jahr 2021 auf die vier Sektoren in Prozent und Tausend Tonnen
Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft

Verursacherbilanz – Hamburger Klimaziele

Die Erfassung und Auswertung der Hamburger CO2-Bilanz erfolgt durch das Statistikamt Nord gemäß der zwischen den Ländern abgestimmten Bilanzierungsmethodik des Länderarbeitskreises Energiebilanzen (LAK). Sie erfasst die aus der energetischen Verwendung von Brenn- und Kraftstoffen resultierenden energiebedingten CO2-Emissionen.

Hamburg orientiert sich bei seinen derzeit geltenden Klimazielen an der Verursacherbilanz. Die Verursacherbilanz stellt die CO2-Emissionen anhand des Endenergieverbrauchs dar und hat somit einen direkten Bezug zum Verbrauchsverhalten. Damit werden die durch die Klimaschutzmaßnahmen in Hamburg beeinflussbaren Faktoren abgebildet.

In die Berechnung der Verursacherbilanz fließen ein:

  • Primärenergieträger (z.B. Kohle und Erdgas)
  • Sekundärenergieträger (z.B. Wärme und Strom)

Quellenbilanz – Einfluss der Industrie und Energieerzeugung

Die Quellenbilanz beschreibt die direkt aus dem Primärenergieverbrauch entstehenden CO2-Emissionen und wird besonders durch große Industrie- und Energieerzeugungsanlagen geprägt.

Quellenbilanz Hamburgs (ohne internationalen Luftverkehr)
Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft

Für Hamburg ist der starke Anstieg der CO2-Emissionen nach der Quellenbilanz für 2014 bis 2019 durch den Betrieb des Kohlekraftwerks in Moorburg zu erklären. Dieses wurde zwar erst 2021 vollständig abgeschaltet, der hauptsächliche Betrieb erzeugte allerdings nur von 2014 bis 2019 in der Quellenbilanz erkennbare Emissionen.

Die vorläufige Bilanz für das Jahr 2022 sowie die Bilanzen für die Vorjahre finden Sie beim Statistikamt Nord. Die endgültige Bilanz 2022 wird voraussichtlich im Herbst 2024 veröffentlicht.