Hamburgs Fernwärme wird kohlefrei
Die Dekarbonisierung der Fernwärme ist eine der strategisch wichtigsten Maßnahmen der Hamburger Klimapolitik, die bereits gut vorangeschritten ist. Die Fernwärmeerzeugung soll nach und nach auf klimafreundlichere Energiequellen umgestellt werden, wie beispielsweise auf Groß-Wärmepumpen oder Abwärme aus Industrie und Gewerbe. Bis 2030 sollen alle Fernwärmenetze in der Stadt einen Mindestanteil von 50 Prozent erneuerbarer bzw. klimaneutraler Wärme aufweisen. Einen wesentlichen Beitrag zu dieser Transformation leistet Hamburgs Ziel, den Anteil der Kohlewärme bis spätestens 2030 auf null zu reduzieren.
Ausbau des Fernwärmenetzes – Anteil leitungsgebundener Wärme steigt
Für die Energiewende und um die Dekarbonisierung der Fernwärme zu nutzen, müssen die zentralen Energienetze, insbesondere das städtische Wärmenetz, ausgebaut werden. Hamburg strebt an, den Anteil der leitungsgebundenen Wärme für die Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser bis 2030 auf mindestens 35 Prozent und bis 2045 auf mindestens 50 Prozent zu erhöhen.
Dezentrale Versorgung mit klimafreundlichen Wärmepumpen
Die Umstellung der Wärmeversorgung weg von fossilen Energieträgern erfordert auch den Ausbau dezentraler klimafreundlicher Lösungen. Neben klimafreundlicherer Fernwärme spielt dabei die Nutzung von Wärmepumpen eine wichtige Rolle. Bis 2030 sollen rund 65.000 Wärmepumpen in Wohn- und Nichtwohngebäuden installiert sein, um die erforderlichen CO2-Einsparungen zu erreichen. Hamburg ergreift bereits vielseitige Maßnahmen zur Umsetzung der Wärmewende in Gebäuden, darunter sind umfangreiche Förderprogramme (z. B. Förderprogramm Erneuerbare Wärme), die gesetzlich verankerte Nutzungspflicht erneuerbarer Energien bei der Wärmeversorgung sowie schon seit Jahren bestehende Beratungsangebote durch die Energielotsen.
Bundesstrommix – entscheidender Hebel zur Erreichung der Hamburger Klimaziele
Zur Erreichung der Hamburger Klimaziele ist der Bundesstrommix von zentraler Bedeutung. Der Bundestrommix beschreibt die Zusammensetzung des in Deutschland erzeugten Stroms nach Energiequellen (fossile Energien, Atomenergie und erneuerbare Energien). Der Bund hat sich zum Ziel gesetzt bis 2030 den Anteil der erneuerbaren Energien auf 80 Prozent der Stromerzeugung in Deutschland zu steigern. Bis zum Jahr 2040 soll der Bundessstrommix nach Planung der Bundesregierung CO2-frei sein. Auch Hamburg trägt seinen Teil zur Dekarbonisierung des Bundesstrommix bei, indem auch hier bei der Stromerzeugung in Hamburg verstärkt auf erneuerbare Energien gesetzt wird.
Photovoltaik – Hamburg setzt auf Solarenergie
Ein Schwerpunkt beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Hamburg liegt auf der Photovoltaik. Hamburg strebt an, die installierte Leistung erheblich zu steigern und hat das Ziel, bis 2030 mehr als 200 MW Leistung durch Dach-Photovoltaikanlagen zu erreichen. Außerdem gilt gemäß Entwurf zur Novelle des Hamburgischen Klimaschutzgesetzes ab dem 1. Januar 2024 eine Photovoltaik-Pflicht für neu zu errichtende offene Stellplatzanlagen. Zudem treibt Hamburg den Ausbau von Photovoltaik auf städtischen Dächern voran.
Ausbau der Windenergieanlagen in Hamburg
Der Ausbau der Windenergie ist mit dem Beschluss des Windenergieflächenbedarfsgesetzes (WindBG) des Bundes auch für Hamburg ein noch wichtigeres Thema geworden. Die Bundesregierung möchte mit diesem Gesetz die Erhöhung und Beschleunigung des Ausbaus von Windenergieanlagen an Land vorantreiben. Auch wenn in einem Stadtstaat wie Hamburg die freien Flächen knapp sind, wird Hamburg bis Ende 2027 0,25 Prozent ihrer Landesfläche für Windenergie ausweisen, bis Ende 2032 sogar 0,5 Prozent.
Grüner Wasserstoff – Ein wichtiger Schritt zur nachhaltigen Energieversorgung
Der Aufbau einer Infrastruktur für grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien ist ein weiterer zentraler Bestandteil von Hamburgs Energiewende. Insbesondere die Industrie und Teilbereiche des Verkehrssektors sollen vorrangig mit grünem Wasserstoff versorgt werden. Um eine nachhaltige und selbsttragende grüne Wasserstoffwirtschaft zu etablieren, plant Hamburg den Aufbau entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dabei sollen in den kommenden Jahren Erzeugungskapazitäten für grünen Wasserstoff in industriellem Maßstab geschaffen werden. Zusätzlich ist der Aufbau eines Verteilnetzes für Wasserstoffanwendungen in Industrie und Wasserstoff-Mobilität sowie die Infrastruktur für den land- und seeseitigen Import von grünem Wasserstoff vorgesehen.