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Die Hamburger Klimapolitik – CO2-Neutralität bis 2045

Heiße Sommer, milde Winter und mehr Starkregen: Hamburg steckt mittendrin im menschengemachten Klimawandel. Als wirtschaftsstarke Millionenstadt verursacht Hamburg große Mengen an CO2 – durch Industrie und Gewerbe, die Infrastruktur und die Verwaltung und durch das Leben in der Stadt. Mit seiner Lage an der Elbe und in Meeresnähe ist Hamburg aber auch besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen.

Luftbild Hamburg
Luftbild Hamburg Adobe Stock / Dominik Leiner

Seit 2015 legt der Hamburger Klimaplan fest, mit welchen Maßnahmen die CO2-Emissionen sinken sollen. 2020 wurden die konkreten Klimaziele erstmalig im Hamburger Klimaschutzgesetz aufgenommen und sind damit dauerhaft installiert – das Gesetz ist der rechtliche Rahmen. Ebenfalls 2020 hat Hamburg den Klimaschutz als Staatsziel in seiner Verfassung verankert.

Hamburgs Ziel im Klimaschutz: CO2-Neutralität bis 2045

Mit der zweiten Fortschreibung des Hamburger Klimaplans leistet Hamburg seinen Beitrag, um die 1,5-Grad-Obergrenze der globalen Temperaturerhöhung möglichst nicht zu überschreiten und erhöht die Anstrengungen um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen: Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen um 70 Prozent sinken; bis 2045 um mindestens 98 Prozent.

Unterm Strich soll Hamburg 2045 CO2-neutral sein und der Ausstoß von CO2 auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Wissenschaftliche Grundlage für die Hamburger Klimaziele sind Szenarien, die renommierte Fachgutachter:innen im Auftrag der Umweltbehörde modelliert haben.

Der Hamburger Klimaplan enthält Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele 

Neben dem Klimaschutzgesetz ist der Hamburger Klimaplan das wichtigste Instrument der Klimapolitik. Er legt die Reduktionsziele der in Hamburg verursachten CO2-Emissionen fest und zeigt auf, welche Maßnahmen die Umweltbehörde mit den anderen Hamburger Behörden ergreift, um diese Ziele zu erreichen. Sie entwickelt den Klimaplan kontinuierlich inhaltlich und methodisch weiter und der Senat legt der Bürgerschaft alle vier Jahre eine Fortschreibung vor.

Das Hamburger Klimaschutzgesetz verankert die Klimaziele gesetzlich

Das Klimaschutzgesetz setzt den rechtlichen Rahmen für den Klimaschutz in Hamburg und verankert den Klimaplan gesetzlich. Entscheidende Punkte sind zum Beispiel die Photovoltaikpflicht auf Hamburgs Dächern oder Regelungen zum sogenannten passiven sommerlichen Wärmeschutz in Gebäuden. Das Gesetz regelt Umsetzungspflichten und Fristen, denn für einen wirksamen Klimaschutz ist eine solidarische Kraftanstrengung aller notwendig. Hamburg unterstützt die Bürger:innen mit Förderprogrammen und Beratungsangeboten auf diesem Weg. 

Klimaanpassung: Umgang mit Hitze, Trockenheit, Starkregen, Sturmfluten und mehr 

Die Folgen des Klimawandels sind immer mehr zu spüren. Deshalb gehört auch die Klimaanpassung zur Politik des Senats. Zentrale Elemente der Anpassungsstrategie sind die Sicherung der Lebensqualität und der Schutz vor Gefahren. Hierfür unerlässlich ist ein kluger Umgang mit Regenwasser: Es soll nicht länger in Sekundenschnelle im Gully verschwinden, sondern möglichst dort versickern, wo es anfällt. Das stärkt die Pflanzen und das Grundwasser vor Ort. Gut versorgte Bäume und Sträucher kommen mit Hitze besser klar, spenden Schatten und kühlen durch die Verdunstung über ihre Blätter die Umgebung. All das ist wichtig, um das Stadtklima zu verbessern. Daneben rückt die Herausforderung durch intensivere und häufigere Starkregen bei Bau und Planung in den Fokus. Weitere Themen sind zum Beispiel der Ausbau der Deiche als Schutz vor Sturmfluten, die Gesundheitsvorsorge und der Schutz der kritischen Infrastrukturen, wie z. B. die Stromversorgung oder der Verkehr.

Strategischer Klimaschutz und Klimaanpassung in Hamburg – gemeinsam die Klimaziele erreichen

Die Fäden der Klimapolitik laufen in der Umweltbehörde zusammen; sie schafft das strategische Dach. Selbstverständlich sind alle Fachbehörden und die Bezirke an Bord, weil die Maßnahmen in den einzelnen Ressorts und lokal umgesetzt werden müssen – zum Beispiel bei der Verkehrsplanung oder der energetischen Sanierung von Gebäuden. Außerdem unterstützt ein Klimabeirat den Senat. Das unabhängige wissenschaftliche Gremium berät die Landesregierung, erarbeitet Handlungsempfehlungen und bewertet Fortschritte. 

CO2-Neutralität – das ist das große Ziel, das Hamburg schaffen will. Dabei sieht sich die Stadt als Taktgeberin und schiebt Innovationen an: In Deutschlands größter Industriestadt entsteht derzeit die Infrastruktur für grünen Wasserstoff. Der Umweltverbund wird massiv ausgebaut und die energetische Sanierungsquote von Gebäuden soll fast verdoppelt werden. Und die Fernwärme kommt künftig ohne Kohle aus und soll Hamburg spätestens 2045 zu 50% mit Wärme versorgen. Diese und weitere Maßnahmen gehören zu den Meilensteinen auf dem Weg zur CO2-Neutralität. 

Links
Hamburgisches Klimaschutzgesetz
Szenarienentwicklung
Senat bringt CO2-neutralen Umbau der Stadt weiter voran
Klimareport
Klimawandel und Anpassung
Klimabeirat Hamburg