Die Elbe entspringt in Tschechien und mündet bei Cuxhaven in die Nordsee. Im Hamburger Stadtgebiet ist die Unterelbe das größte Fließgewässer. Unterhalb des Wehres in Geesthacht ist der Fluss von der Tide beeinflusst und wird daher auch als Tideelbe bezeichnet. Der Pegel Neu Darchau liegt außerhalb von Hamburg, rund 50 Kilometer oberhalb des Wehres Geesthacht. Er ist der Elbe-Abflusspegel, der der Hansestadt am nächsten liegt und nicht mehr von der Tide beeinflusst ist. Der dort gemessene Abfluss bildet annähernd den Nettozufluss aus der Binnenelbe in die Tideelbe ab, da unterhalb des Pegels keine nennenswerten Zuflüsse mehr erfolgen. Für das Management des Hamburger Hafens ist der Pegel Neu Darchau hoch relevant, denn die dort gemessenen Abflüsse bestimmen die Strömungsverhältnisse und Sedimentationsprozesse im Bereich des Hafens.
Der Abfluss der Mittelelbe wird wesentlich von den Niederschlags- und Temperaturverhältnissen in ihrem Einzugsgebiet bestimmt. Der Klimawandel hat vor allem Auswirkungen auf die innerjährliche Niederschlagsverteilung. In der Tendenz nehmen die Niederschläge im hydrologischen Winterhalbjahr zu, im Sommer eher ab. Zudem spielt eine Rolle, in welcher Intensität die Niederschläge fallen. Während gleichmäßige Landregen die mittleren Abflüsse erhöhen, hat Starkregen häufig Hochwasser zur Folge. Steigende Temperaturen führen zu höherer Verdunstung der Pflanzen und von Oberflächen. Dies reduziert die Wassermenge, die den Gewässern zufließt.
Die Abflussverhältnisse am Pegel Neu Darchau sind von menschlichen Aktivitäten beeinflusst. Zum Beispiel können sich Talsperrenbewirtschaftung und Wasserentnahmen im Einzugsgebiet oberhalb der Messstelle teilweise merklich auf den Abfluss auswirken. Daher spiegeln die in Neu Darchau gemessenen Abflüsse nicht nur Einflüsse des Klimawandels wider. Die Zeitreihe zeigt insgesamt starke witterungsbedingte Schwankungen, macht aber auch deutlich, dass der mittlere Abfluss im Sommerhalbjahr seit Beobachtungsbeginn im Jahre 1961 signifikant zurückgegangen ist. Dies steht im Zusammenhang mit den geringeren Sommerniederschlägen und der höheren Verdunstung im mitteleuropäischen Einzugsgebiet der Elbe. Die Entwicklung im Winter zeigt bisher keinen signifikanten Trend. In den letzten zehn Jahren ist der mittlere Abfluss aber auch im Winter zurückgegangen.
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