Im Jahr 2023 gingen insgesamt 39.020 Beschwerden von Fluglärmbetroffenen ein. Dabei sank der Anteil der namentlich abgegebenen Beschwerden auf 21.836. Die Zahl der nicht-namentlichen abgegebenen Beschwerden nahm dagegen um knapp 7.000 auf insgesamt 17.184 zu.

Die Übersicht zur Entwicklung des Beschwedeaufkommens zeigt jedoch, dass sich die Beschwerden gegenüber 2019 insgesamt deutlich verringert haben.

Regionale Verteilung
Für die Darstellung der regionalen Verteilung wird nur auf die Fluglärmbeschwerden eingegangen, die namentlich mit Adressdaten (i. W. "Beschwerden") abgegeben wurden. 2023 wurden insgesamt 21.836 Beschwerden erfasst, von denen 17.916 (82%) aus Hamburg, 3.789 (17%) aus Schleswig-Holstein und 131 (1%) aus Niedersachsen kamen.
Von den insgesamt 1.399 Beschwerdeführenden (BF) kamen 1.178 (84%) aus Hamburg, 206 (15%) aus Schleswig-Holstein und 15 (1%) aus Niedersachsen.
Richtung Norderstedt/Quickborn
Aus dem Kreis Segeberg gingen 437 Beschwerden von 64 BF ein (davon 56 aus Norderstedt). Die Anzahl der Beschwerden aus dem Kreis Segeberg ging damit gegenüber 2022 (1.105 Beschwerden von 102 BF) deutlich zurück, obwohl im Jahr 2023 nahezu 41% der Flugbewegungen über die Piste Richtung Norderstedt/Quickborn geleitet wurden.
Aus dem Kreis Pinneberg wurden insgesamt 501 Beschwerden von 86 BF (davon 40 aus Quickborn) eingereicht. Auch hier ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2022 (1.565 Beschwerden von 120 BF) zu verzeichnen.
Richtung Langenhorn/Lemsahl
Die Anzahl der Beschwerden aus dem Stadtteil Langenhorn hat sich gegenüber 2022 verringert. 2023 haben 62 BF insgesamt 473 Beschwerden eingereicht (2022: 491/81 BF). Betrachtet man den Kreis Stormarn, so sind auch hier die Beschwerden erheblich zurückgegangen; 54 Personen gaben 2.849 Beschwerden ab (2022: 4.405 Beschwerden/66 BF). Aus Großhansdorf wurden insgesamt 1.593 Beschwerden registiert, die von weniger als 5 Personen abgegeben wurden. Aus Poppenbüttel (Bezirk Wandsbek) gingen mit 8.075 Beschwerden von 40 BF die meisten Beschwerden ein (2022: 6.701/77 BF).
Richtung Niendorf/Blankenese
2023 wurden über die Piste Richtung Niendorf/Blankenese 23% der Flugbewegungen abgewickelt. Damit ist diese Start- und Landebahn weiterhin die dritthäufigst genutzte Piste am Hamburger Flughafen, dennoch gingen die Beschwerden aus dem angrenzenden Bezirk Hamburg- Eimsbüttel mit 874 Beschwerden von 180 BF leicht zurück (2022: 927/221 BF).
Richtung Alsterdorf/Hamm
Die aktuelle Bahnbenutzungsregelung sieht vor, dass die Piste über die dichtbesiedelte Innenstadt nur in Ausnahmefällen genutzt werden soll. 2022 wurden daher nur 4 % der Flugbewegungen hierüber abgewickelt. 2023 waren es, bedingt durch die vierwöchige Bahnsperrung im Juni, dagegen 7%. Aus den Stadtteilen Alsterdorf, Barmbek-Nord, Barmbek-Süd, Eilbek, Hamm und Winterhude reichten 410 Personen insgesamt 2.974 Beschwerden ein.

Beschwerdegründe
Innerhalb einer Beschwerde über Fluglärm ist die Angabe von mehreren Beschwerdegründen möglich. 2023 wurden pro Beschwerde durchschnittlich 2,0 Beschwerdegründe angegeben (2022: 1,8). Meistgenannter Grund war mit 67% die „Häufigkeit der Flugbewegungen“ gefolgt von „Sonstiges“ mit 35% (2022:15%). Hierunter wurden häufig „Pistensperrungen“ und "Flachstartverfahren" aber auch laute Testflüge neuer Airbus-Maschinen, Gesundheitsgefahren, Kerosingeruch und die Sorge um den Klimaschutz als nähere Erläuterung aufgeführt.
Wie bereits 2022 (34%) steht die „Störung der Nachtruhe“ 2023 erneut an dritter Stelle der angegebenen Beschwerdegründe.
