Gärten sind, obwohl sie uns Menschen hauptsächlich Freizeit und Erholung bieten, auch ein Lebensraum für viele wildlebende Tierarten. Dies sind das Rotkehlchen, die uns beim Umgraben zuschauen und der Igel, der abends gemütlich über den Rasen zuckelt. Neben anderen Säugetieren und Vögeln bieten Gärten auch Amphibien, Reptilien und vielen Insekten ein zu Hause, Rückzugsort und Nahrungsquellen. Natürlich möchte jede Gartenbesitzerin oder Gartenbesitzer seinen Garten nach eigenen Vorstellungen formen und es gibt viele Geräte auf dem Markt, die uns die Arbeit erleichtern sollen. In diesem Text möchten wir jedoch zwei Geräte vorstellen, die in besonders hohem Maße gefährlich für Gartentiere sind und wie diese am besten einzusetzen sind, um Schäden so gering zu halten wie möglich.
Der Mähroboter – ein Igel-Killer?
Die Bilder von durch Mähroboter verletzten Igeln, die bei Igelstationen abgegeben werden, sind erschreckend. Das Problem: Mähroboter sind nicht darauf programmiert, Kleinsäuger oder andere kleine Tiere zu erkennen. Viele Wildtiere im Garten sind nachtaktiv und die kleineren Vertreter sind durch nächtliches Mähen teils massiv gefährdet. Igel z.B. rollen sich bei Gefahr zusammen, anstatt zu fliehen. Wenn ein Mähroboter auf einen Igel trifft, endet dies oft mit schlimmen Verletzungen für das Tier. Nach § 44 Absatz 1 Satz 1 BNatschG ist es verboten Igel, die eine besonders geschützte Art sind, nachzustellen, sie zu verletzen oder gar zu töten. Damit es gar nicht erst dazu kommt, empfehlen wir: Tagsüber und unter Aufsicht mähen! So ist es leicht, Igel und andere nacht- und dämmerungsaktive Arten zu schützen.
Ein „englischer Rasen“, also ein dichter, regelmäßig gemähter Zierrasen aus nur wenigen Pflanzenarten, ist übrigens negativ für die Artenvielfalt. Im besten Fall wachsen auf einer Wiese viele verschiedene Gräser und Kräuter, deren Blüten Nahrung für Hummeln und anderen Insekten bieten.
Laubsauger und Laubbläser vs. Harke und Rechen
Wenn im Herbst die Blätter fallen, kommt die Zeit der Laubbläser und Laubsauger. Das Problem: durch die hohen Geschwindigkeiten des erzeugten Luftstroms kommen bei beiden Gerätetypen Insekten zu Schaden. Viele Tierarten profitieren außerdem von einer Laubschicht, die Schutz und Nahrung bieten kann. Wenn sie die vielen kleinen Nützlinge im Garten (die nebenbei Vögeln, Amphibien, Reptilien und Kleinsäugern Nahrung bieten) schützen möchten, empfehlen wir den Einsatz von Harke und Rechen.
Für den Menschen ist der Einsatz von benzinbetriebenen Laubsaugern und Laubbläsern ebenso schädlich. Neben Abgasen produziert ihr Einsatz Feinstaub und Lärm; beides kann für die Anwendenden sowie unbeteiligte Dritte gesundheitsschädlich sein.
Den Tieren helfen bedeutet – Rücksicht nehmen!
Ein tierfreundlicher Garten fordert Vorsicht und Rücksicht! Mit Blühstreifen im Frühjahr, einer „wilden“ Ecke im Sommer und belaubten Bereichen im Herbst und Winter kann nicht nur den Insekten geholfen werden, sondern auch Rotkehlchen, Igel & Co., die sich von ihnen ernähren.