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Bedrohte Arten

Rote Listen Hamburgs

  • Umwelt, Klima, Energie, Agrarwirtschaft

Die Roten Listen der Tiere und Pflanzen dienen als Inventarliste unserer einheimischen Arten und dokumentieren deren Gefährdung. Diese werden auf wissenschaftlicher Grundlage jeweils für bestimmten Tier- oder Pflanzengruppen erstellt.

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Gefährdungskategorien für die Gefährdungsanalyse der Roten Listen
Rote Liste Kategorien Rote-Liste-Zentrum/Bundesamt für Naturschutz

In Deutschland sind mittlerweile etwa 30.000 von den insgesamt 72.000 einheimischen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten einer Bewertung unterzogen worden. Da sich die Gefährdungssituation im Laufe der Zeit verändern kann, werden Rote Listen etwa alle zehn Jahre aktualisiert. Sie unterstützen uns im Arten- und Biotopschutz, bieten eine Argumentationshilfe für umweltrelevante Planungen und machen auf Lücken für weiteren Forschungsbedarf aufmerksam.

Seit 2009 werden die folgenden neun Gefährdungskategorien unterschieden (siehe oben), die darüber informieren, ob eine Art z.B. „vom Aussterben bedroht“ ist oder als „ungefährdet“ gilt.

In Hamburg sind bislang 1.265 Arten in Roten Listen bewertet worden (Tabelle 1). Aktuell wird daran gearbeitet bereits bestehende Rote Listen zu aktualisieren (z.B. Fische) sowie weitere Tiergruppen (Spinnen, Zikaden) erstmalig zu bewerten.

Tab 1
Tabelle 1: Chronologische Übersicht der aktuellsten Hamburger Roten Listen (Stand März 2024, EPT-Taxa: Ephemeroptera (Eintagsfliegen), Plecoptera (Steinfliegen) und Trichoptera (Köcherfliegen)) Amt für Naturschutz & Grünplanung

Von den in Hamburg 1.265 bewerteten Arten gelten 41% als ungefährdet und 48% sind als gefährdet eingestuft (Zuordnung in die Kategorien „0“, „1“, „2“, „3“, „G“ oder „R“; Abb. 2). 

Abb 2
Abb. 2: Prozentuale Verteilung aller bewerteten Tierarten basierend auf den aktuellsten Roten Listen Hamburgs (n = 1.265). Nicht bodenständige und Dispersalarten der Kategorien „A“, „(A)“ und A(W) wurden für diese Auswertung als nicht etabliert („-“) bewertet (Stand März 2024). Amt für Naturschutz & Grünplanung

Dabei gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den bewerteten Tiergruppen. Besonders dramatisch zeichnet sich die aktuelle Situation bei den Amphibien, Reptilien und Tagfaltern ab, bei denen nur noch ein sehr geringer Anteil der Arten ungefährdet ist (Abb. 3 + 4). Bei den Amphibien sind lediglich noch der Fadenmolch („ungefährdet“) und die Erdkröte („Vorwarnliste“) nicht in Ihrem Bestand gefährdet. Den höchsten Anteil an bereits verschollenen oder ausgestorbenen Arten wird ebenfalls bei den Tagfaltern sowie bei den Nachtfaltern verzeichnet (Abb. 3 + 4).

Abb 3
Abb. 3: Prozentuale Verteilung der Gefährdungskategorien je bewerteter Tiergruppe basierend auf den aktuellsten Roten Listen Hamburgs. Nicht bodenständige und Dispersalarten der Kategorien „A“, „(A)“ und A(W) wurden für diese Auswertung als nicht etabliert („-“) bewertet (Stand März 2024). Amt für Naturschutz & Grünplanung

Besonders bei den Säugetieren besteht weiterer Forschungsbedarf, da bei etwa einem Drittel der Arten keine genaue Gefährdungsanalyse möglich war bzw. die Daten dafür nicht ausreichend waren (Kategorien „G“ und „D“; Abb. 3 + 4). 

Abb 4
Abb. 4: Prozentuale Verteilung aktuell bewerteter Tiergruppen auf die Gefährdungskategorien basierend auf den aktuellsten Roten Listen Hamburgs. Nicht bodenständige und Dispersalarten der Kategorien „A“, „(A)“ und A(W) wurden für diese Auswertung als nicht etabliert („-“) bewertet (Stand März 2024). Amt für Naturschutz & Grünplanung

Die Roten Listen anderer Bundesländer und die bundesweiten Einstufungen finden Sie unter den folgenden Links:

Alle bisher veröffentlichten Roten Listen Hamburgs stehen über die nachfolgenden Links als Download zur Verfügung.

Kontakt

Dr. Hannes Hoffmann

Referat Arten- und Biotopschutz: Artenkataster

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