Bis zu einem Fund eines Nestes in Hamburg-Horn im September 2019 galten die Hornissen vor allem als südeuropäisches (siehe auf Französisch: Le Frelon asiatique) und süddeutsches Phänomen und traten insbesondere in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Südhessen auf. Inzwischen wurde ein weiteres Nest gefunden und in regelmäßigen Abständen wurden Arbeiterinnen von Bürgerinnen und Bürgern gemeldet.
Nach den ersten Zufallsfunden in Hamburg hat die Umweltbehörde in Absprache mit Experten des CeNak, der Uni Hamburg und aus den Reihen der Insektenfachberater im Sommer 2020 ein Pilotprojekt zum Auffinden weiterer Tiere und Nester gestartet, um die Ausbreitung in Norddeutschland möglichst früh einzudämmen. Im Rahmen des Pilotprojektes fangen Beauftragte der Umweltbehörde in Kooperation mit dem Institut für Zoologie der Universität Hamburg einzelne Exemplare der Asiatischen Hornisse ein und statten diese dann mit Mini-Sendern aus. Damit können die Tiere dann mittels Radiotelemetrie zu ihrem Nest zurückverfolgt werden. Dies gelang Anfang September 2020 auch das erste Mal erfolgreich.
Für den Menschen sind die Asiatischen Hornissen nicht gefährlicher als die einheimische Europäische Hornisse. Beide Arten gelten als wenig aggressiv. Von der europäischen Hornisse unterscheidet sich die asiatische Verwandte vor allem durch die fast vollständig schwarze Färbung bis auf einen gelben Streifen am Hinterleib. Auch ist die Asiatische Hornisse die einzige in Hamburg vorkommende Hornissen-Art, die hoch oben in Bäumen völlig freihängende Nester baut.
Wichtig hervorzuheben ist, dass die Asiatische Hornisse nicht mit der Asiatischen Riesenhornisse (Vespa mandarinia) verwechselt wird. Über diese Art wurde in der Vergangenheit sehr aufbauschend berichtet, da es in Zusammenhang mit Stichen immer wieder Berichte über schwerwiegende allergische Reaktionen auf diese Riesenhornisse aus Asien gibt. Diese Art kommt jedoch in Europa nicht vor! Von der „normalen“ Asiatischen Hornisse geht keine besondere Gefahr aus.
Sichtungen bitte unverzüglich melden
Um das Auffinden von Nestern zu unterstützen und die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse noch weiter einzuschränken zu können, bittet die Umweltbehörde Sichtungen von Einzeltieren oder von freihängenden Nestern in Bäumen über den obigen Link im Monitoring-Portal www.ahlert-nord.de zu melden. Imker*innen sind aufgerufen am Monitoring-Programm teilzunehmen.
Alternativ können Sichtungen auch per E-Mail unter Nennung des Funddatums, Fundortes und möglichst mit Foto oder Video an invasive-arten@bukea.hamburg.de gemeldet werden.