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Hummelsbüttel

NSG Raakmoor

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Im Nordwesten Hamburgs - in der Hummelsbüttler Feldmark - liegt das Naturschutzgebiet Raakmoor, das mit seinen 33 Hektar zu den kleineren Naturschutzgebieten der Hansestadt gehört. Das jetzige Übergangsmoor ist ursprünglich ein Hochmoor gewesen, das durch Abtorfungen und Entwässerungen zerstört wurde, damit die Fläche für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden konnte. Knickreste und verschüttete Gräben zeugen heute noch davon. Die monotypische Pflanzenwelt verschwand bis auf wenige Restbestände.

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Das Raakmoor durchläuft jetzt die erste Phase der Renaturierung nach seiner Wiedervernässung.

Pflanzenwelt

NSG Raakmoor (2), Fingerhut
BUKEA

Dem klassischen Landschaftsbild des Hochmoors entspricht das Naturschutzgebiet schon lange nicht mehr. Große Teile des Areals sind mit Nadel- und Laubholz bewaldet. Eher kann an Bruchwald und vernässten Flächen erahnt werden, dass die Natur zu der ihr einst entrissenen Ursprünglichkeit zurückfindet. Dennoch finden sich heute im Raakmoor nach einer wechselvollen Vergangenheit wieder die lebensraumtypischen Pflanzen wie Torfmoos, Moorlilie, Heide oder der insektenfressende Sonnentau. Die offenen Wasserflächen beherbergen Sumpfcalla, Wasserschlauch und Laichkraut. An den Moorrändern wächst der zwar nicht seltene aber für seinen aromatischen Duft bekannte Gagelstrauch. Den wussten schon die Wikinger als Würze für den Honigwein zu schätzen. Schön anzusehen ist der bläulich blühende Lungenenzian, der für eine Besonderheit in der Tierwelt sorgt.

Tierwelt

In den eher arten- und individuenarmen Vermoorungsbereichen leben verschiedene Arten, die speziell an ein Leben im Moor angepasst sind. Unter ihnen besonders hervorzuheben sind einige in Hamburg gefährdete Arten wie der Moorfrosch, die Kreuzotter und eine Vielzahl an Libellenarten wie die hübsch gefärbte Nordische Moosjungfer oder die elegante Schwarze Heidelibelle.
An den Teichen brüten unter anderem Grau- und Kanadagänse, als Gastvögel tauchen trompetende Kraniche, perfekt getarnte Waldschnepfen und attraktive Eisvögel auf. Regelmäßig lässt sich auf dem Regenrückhaltebecken auch die exotische Mandarinente beobachten. Hier schwimmen unter anderem auch Karpfen, Rotfedern, Schleien, Flussbarsche und Hechte. Angeln ist hier allerdings verboten!
Aus den Waldbereichen lassen sich im Frühjahr die Gesänge von Fitissen, Waldlaubsängern und Zaunkönigen vernehmen, auch Habicht und Kolkrabe brüten hier. Unter den vielen Säugetieren, die schon im Raakmoor beobachtet werden konnten, sind nicht nur geläufige Arten wie Reh und Fuchs erwähnenswert, sondern auch so heimliche Arten wie Baummarder, Iltis und Waldspitzmaus. Zwischen Pfeifengrashalmen baut die versteckt lebende Zwergmaus gerne ihr Nest. Auch der eigentlich aus Ostasien stammende, aber seit wenigen Jahren bei uns etablierte Marderhund wurde schon festgestellt.

Wasserschlauch
Sven Baumung

Des Weiteren kommen einige gefährdete Schmetterlingsarten im Raakmoor vor. Das letzte Hamburger Vorkommen des Lungenenzian-Ameisenbläulings ist leider 2012 erloschen, hingegen konnten in den letzten Jahren regelmäßig die schön anzuschauenden, aber leicht zu übersehenden Arten Grüner Zipfelfalter, Spiegelfleck-Dickkopffalter und Waldbrettspiel beobachtet werden, die alle auf der Roten Liste gefährdeter Arten in Hamburg stehen.

Die Naturschutzgebiets-Verordnung finden Sie hier.

Information

Das Raakmoor liegt im Nordwesten Hamburgs in der Nähe der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein. Zu erreichen ist es vom Hauptbahnhof mit der U-Bahn 1 Richtung Norderstedt bis zur Haltestelle "Langenhorner Markt", weiter mit dem Bus 274 bis "Glashütter Landstraße" und von dort entlang der Glashütter Straße in nordwestlicher Richtung.

Das Naturschutzgebiet hat nur wenige Wege. Diese sind aber gut gekennzeichnet und mit Schautafeln zur besseren Information versehen. Aussichtskanzeln verhelfen zu einem weiten Blick über das Gebiet.

Übersichtskarte Natur- und Landschaftsschutzgebiete

Download

Pflege- und Entwicklungsplan (PEP)

PDF herunterladen [PDF, 6,3 MB]

NSG Raakmoor Karte

PDF herunterladen [PDF, 680,9 KB]