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Wilhelmsburg

NSG Rhee

Die Rhee liegt im Stromspaltungsgebiet der Elbe, einer ursprünglich vom Tidegeschehen und der Flussdynamik geprägten Landschaft. Nach der Abtrennung von der Norderelbe in den 60er Jahren hat sich der Charakter der Rhee als ursprüngliche Auenlandschaft und landwirtschaftlich genutztes Vorland erheblich verändert.

  • Umwelt, Klima, Energie, Agrarwirtschaft
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Regelmäßige Überflutungen durch die Tide oder Sturmfluten treten nun nicht mehr auf. In der Folge setzte durch die Absenkung des Grundwasserstandes und die Aufgabe der Landwirtschaft eine starke Ruderalisierung des Gebietes ein. Prägender Bestandteil ist heute das Grabensystem des Georgswerder Schleusengrabens, der den Rest eines Altarmes der Dove-Elbe darstellt, mit seiner Ent- und Bewässerungsfunktion der umliegenden landwirtschaftlichen Flächen. Dennoch hat die Rhee aufgrund ihrer inselartigen Lage innerhalb intensiv genutzter Landschaft Bedeutung als Refugium und Trittsteinbiotop. So wurden immerhin 182 Pflanzenarten, 39 Vogelarten, 13 Libellenarten, 10 Tagfalterarten, 7 Heuschreckenarten, 3 Amphibienarten und 20 Schneckenarten nachgewiesen.

Pflanzenwelt

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Nach Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung haben sich auf den ehemals als Grünland genutzten Flächen Röhrichte und Hochstaudenfluren entwickelt. In weiten Bereichen dominieren Arten wie Brennnessel und Land-Reitgras. Auf tiefer gelegenen Flächen sind Schilf- und Wasserschwadenbestände vorhanden, die zum Ufer des Georgswerder Schleusengraben einen dichten Saum bilden. Hier ist die Silber-Weide die häufigste Baumart. Es handelt sich hierbei häufig um alte, durchgewachsene Kopfbäume, die teilweise schon auseinanderbrechen. Charakteristische Arten der Krautschicht sind Gundermann und das im Frühjahr blühende Scharbockskraut. Der gefährdete Schlangen-Lauch ist ebenfalls nicht selten. Als weitere gefährdete Pflanze findet sich das Fluß-Greiskraut, eine Charakterpflanze der tide-beeinflussten Elbauen, immer noch in den Röhrichtflächen.

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Im Zuge der Errichtung eines Schöpfwerkes am Rand des Schutzgebietes wurden 1994 drei Spülfelder für das entnommene Elbsediment in der Rhee angelegt. Auf den schlammigen Rohböden erfolgte daraufhin eine massenhafte Entwicklung des weltweit nur in den süßwasserbeeinflussten Tidelebensräumen der Elbe vorkommenden Schierlings-Wasserfenchels. Inzwischen ist der Bestand dieses Doldenblütlers durch die natürliche Entwicklung der konkurrenz-stärkeren Vegetation wieder erloschen. Zwar lag hier kein natürlicher Standort der Art vor, doch zeigt sich eindrucksvoll die Keimfähigkeit des Samenmaterials, welches ca. 30 Jahre im schlickigen Elbsediment überdauerte.

Tierwelt

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Die in der Rhee nachgewiesenen Vogelarten sind typische Vertreter auf Gewässer, Gehölze und Hochstaudenfluren angewiesener Arten. Hervorzuheben ist hierbei das Vorkommen des Eisvogels, der in den vergangenen Jahren mehrmals im Gebiet gebrütet hat.

Bei den Libellen dominieren Arten, die nährstoffreiche Gewässer bevorzugen. An gefährdeten Arten kommen die Große Königslibelle und die Glänzende Smaragdlibelle vor. Von den Amphibien besiedeln Erdkröte, Grasfrosch und Teichmolch die Rhee.

Die Naturschutzgebiets-Verordnung finden Sie hier.

Information

Das Naturschutzgebiet befindet sich südöstlich des Autobahndreiecks BAB 1 / BAB 255. Zu erreichen ist es über die S-Bahn-Linie 3, Haltestelle Veddel, und weiter mit der Buslinie 354 bis Haltestelle „Müggenburger Schleuse“. Das Gebiet selbst kann nicht betreten werden, da Wege fehlen. Ausblicke in das Gebiet ergeben sich aber vom Obergeorgswerder Deich.

Übersichtskarte Natur- und Landschaftsschutzgebiete

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NSG Rhee Karte

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