Während der Corona-Pandemie haben immer mehr Hamburger:innen die Alster und ihre Kanäle für sich entdeckt. Kein Wunder, denn so viel Wasser mitten in der Stadt ist etwas ganz Besonderes.
Damit allerdings ein gemeinsames Miteinander funktioniert und die Natur keinen Schaden nimmt, sollten ein paar Dinge beachtet werden:
Bitte nicht stören
- Es gibt 19 öffentliche Einstiegsstellen an den Gewässern der schiffbaren Alster. Bitte nur hier eure Kanus zu Wasser lassen oder herausholen, um die schützenswerten Ufer nicht zu schädigen. Eine Liste und den dazugehörigen Flyer mit den Ein- und Ausstiegsstellen findet ihr hier.
- In den flachen Uferzonen leben viele verschiedene Tiere, deswegen nicht in diese hineinfahren und von Biotopen und bewachsenen Flachwasserzonen mindestens fünf Meter Abstand halten. Klar, dass sich die Rücksicht auch auf die Pflanzen bezieht. Besonders Seerosen fühlen sich im Flachen sehr wohl.
- Gerade im Frühjahr ist Rücksicht gefragt, denn da ist die Brutzeit für unsere gefiederten Freunde. Unter Schutz stehen zum Beispiel: Schilfrohrsänger, Drosselrohrsänger, Singschwan, Teichhuhn, Moorfrosch.
Falls ihr Vogelnester seht, seid bitte vorsichtig und haltet möglichst großen Abstand, brütende Vögel fühlen sich schnell gestört und geben ihr Nest bei zu viel Stress auf. Hunde müssen daher ebenfalls grundsätzlich von den Uferbereichen ferngehalten werden.
- Kanus, SUPs oder andere Wasserfahrzeuge dürfen nicht im öffentlichen Uferbereich gelagert werden. Die Boote zerstören die Pflanzen und stören die Tiere, die dort leben. Im schlimmsten Fall vertreibt ihr sie für immer. Das wollt ihr sicher nicht, oder?
- Auch den Ghettoblaster sollte man aus Rücksicht auf andere Menschen und Wildtiere nicht bis zum Anschlag aufdrehen, sondern ruhig bzw. leise betreiben
Enten füttern – lieber nicht
Kinder und Erwachsene lieben es, die Enten zu füttern. Doch für die Tiere ist das leider schädlich. Am besten lassen, denn sonst verlernen die Tiere sich selbstständig natürlich zu ernähren. Mal abgesehen davon, dass es für ihre Gesundheit nicht gut ist, schaden die falschen Ausscheidungen auch der Wasserqualität.
Müll gehört in die Tonne
Nehmt euren Müll wieder mit! Ihr habt ihn mitgebracht, ihr seid dafür verantwortlich ihn vernünftig zu entsorgen. Müll in der Alster sieht nicht nur unschön aus, er stellt auch eine Gefahr für Tiere dar, die sich an ihm verschlucken oder sich verfangen.
Übrigens: Wer proaktiv dabei helfen möchte die Alster sauber zu halten, kann sich kostenlos eins von 8 GreenKayaks in Hamburg ausleihen und während der Bootstour Müll aus dem Wasser fischen. Davon gibt es in der Alster leider oft zu viel.
Die Alster ist kein Badesee
Wer in der Alster baden möchte, sollte sich das zweimal überlegen. Stehende Gewässer haben meist keine durchgehend gute Wasserqualität. Zudem können Abwässer aus Sielen in die Alster und die Kanäle gelangen. Auch der Bootsverkehr macht das Schwimmen in der Alster und ihren Kanälen nicht ganz ungefährlich. Mal abgesehen davon, dass auch Überreste von urbanem Müll wie Scherben, Schutt und Metallteile im trüben Wasser lauern können. Passt also ganz besonders auf. Hinzu kommt, dass es – vor allem im Sommer – Blaualgen geben kann. Verschluckt sie bloß nicht und lasst sie nicht eure Haut berühren! Das wäre eine ungesunde Erfahrung, die ihr sicher nicht machen wollt.
Wie wäre es stattdessen mit einem Trip zu einem von Hamburgs Badegewässern. Dort wird auch die Wasserqualität während der Badesaison regelmäßig überprüft.