Das Wasserschutzgebiet Curslack/Altengamme wurde 1997 als drittes Wasserschutzgebiet in Hamburg festgesetzt. Es liegt im Südosten Hamburgs, in den Vier- und Marschlanden, und umfasst den Stadtteil Curslack fast vollständig, große Teile von Altengamme sowie den südöstlichen Teil von Bergedorf.
Das Wasserwerk Curslack wurde 1928 in Betrieb genommen. Zur Zeit dürfen aus ca. 200 Flach- und 14 Tiefbrunnen (Brunnentiefe 14 m bis 110 m) 21,8 Mio. m³ Grundwasser pro Jahr, davon 18,5 Mio. m³ oberflächennah, gefördert werden. Es ist damit das größte Wasserwerk auf Hamburger Gebiet.

Die Förderbrunnen liegen in der Mitte des Gebietes zwischen zwei Fassungsgräben, aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. Dieser sieben Kilometer lange und ca. 100 m breite Fassungsstreifen wurde einschließlich je eines nördlich und südlich angrenzenden 10 m breiten Gewässerrandstreifens als Schutzzone II ausgewiesen.
Das Einzugsgebiet des Wasserwerks Curslack ist besonders empfindlich, weil hier größtenteils aus einem oberflächennahen Grundwasserleiter gefördert wird, der nicht durch gering wasserdurchlässige Schichten geschützt ist. Zusätzlich findet im gesamten Gebiet mit seinem ca. 800 km langen Grabensystem eine Versickerung von Oberflächenwasser statt. Auch ist über den tiefergelegenen Grundwasserleitern eine geschlossene, hydraulische Trennschicht nicht vorhanden.
Das Wasserschutzgebiet Curslack/Altengamme ist geprägt durch landwirtschaftliche und gartenbauliche Nutzung. Entlang der Deichstraßen findet sich überwiegend aufgelockerte Wohnbebauung mit vereinzelter gewerblicher Nutzung. Die Flächen der gewerblichen Nutzungen konzentrieren sich im Bereich der Straße Curslacker Neuer Deich.

Eine besondere Bedeutung in diesem Wasserschutzgebiet hat die intensive Überwachung der Qualität des Oberflächenwassers, um Gefährdungen des Grundwassers rechtzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Diesem Ziel dient auch die automatische Wassergütemessstation am Serrahnwehr in Bergedorf, die 1996 in Betrieb genommen wurde. Die Messstation erlaubt die kontinuierliche Überwachung der Wasserqualität der Oberen Bille, aus der Wasser entnommen wird, um es über das weitverzweigte Grabensystem in Curslack und Altengamme zu verteilen.
Ob sich Ihr Grundstück innerhalb des Wasserschutzgebietes Curslack/Altengamme befindet, können Sie im Portal Geo-Online Hamburg überprüfen (Beschreibung siehe auf der Seite Wasserschutzgebiete unten). Zum Ausdrucken einer DIN A3-Karte im Querformat öffnen Sie bitte die Übersichtskarte unter Downloads.


Zur Information der im Wasserschutzgebiet lebenden Bürger wurde mit der Festsetzung im Jahre 1997 ein Faltblatt erstellt und an alle Haushalte verteilt. Dieses enthält Informationen über die Gliederung des Schutzgebietes, einen Lageplan und die Telefonnummern der Ansprechpartner (siehe Downloads).
Den Text der Wasserschutzgebietsverordnung erhalten Sie im Justiz-Portal der Stadt Hamburg.