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Trinkwasser

Trinkwassergewinnung in Hamburg

  • Umwelt, Klima, Energie, Agrarwirtschaft
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In Hamburg wird das Trinkwasser zu 100 % aus Grundwasser gefördert. Eine Förderung von Flusswasser aus der Elbe findet bereits seit den 1960er Jahren nicht mehr statt. Mithilfe von natürlichen Prozessen wird das geförderte Grundwasser, das sogenannte Rohwasser, aufbereitet und von einigen natürlichen Inhaltsstoffen wie Eisen, Mangan, Kohlensäure oder Schwefelwasserstoff befreit. Durch die Belüftung mit Sauerstoff des Rohwassers entweichen Kohlensäure und Schwefelwasserstoff direkt. Die durch Oxidation entstehenden Eisen- und Manganverbindungen werden anschließend über Sandfilter entfernt. Eine weitere Aufbereitung ist aufgrund der hohen Qualität des genutzten Grundwassers nicht erforderlich.

Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Die gesetzlich vorgeschriebenen intensiven Kontrollen der Wasserqualität bei Wassergewinnung, -aufbereitung und -verteilung garantieren jederzeit eine einwandfreie Qualität des Trinkwassers. Jede:r kann sich darauf verlassen, dass die strengen Qualitätsanforderungen der Trinkwasserverordnung eingehalten werden. Die Trinkwasserqualität in Hamburg ist ausgezeichnet.

Das städtische Versorgungsunternehmen HAMBURG WASSER versorgt rund 2,2 Millionen Menschen in und um Hamburg täglich mit frischem Trinkwasser. Dafür werden insgesamt 16 Wasserwerke betrieben, die zusammen aus mehr als 450 Brunnen gespeist werden, die teils bis in über 400 m Tiefe reichen. Nach der Förderung aus der Tiefe wird das Rohwasser im Wasserwerk aufbereitet und als Trinkwasser über ein mehr als 5.300 km langes Wasserverteilungsnetz kontinuierlich an die Verbraucher:innen weitergeleitet. So ist es überall in der Stadt zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar. Welches Gebiet in Hamburg von welchem Wasserwerk versorgt wird, kann auf der Internetseite des Wasserversorgers eingesehen werden, in der auch die aktuellen Analysen zu finden sind.

Trinkwasserbedarf der Bevölkerung

Die Entwicklung der Grundwasserförderung im Versorgungsgebiet von HAMBURG WASSER seit 2001
Grundwasserförderung von HAMBURG WASSER im Jahr 2023 BUKEA

Die Grundwasserförderung zur Gewinnung von Trinkwasser erfolgt mit knapp 61 % und damit zum Großteil in Hamburg selbst. Schleswig-Holstein trägt etwa 26 % und  Niedersachsen etwa 13 % zur Trinkwasserversorgung im Versorgungsgebiet von Hamburg Wasser bei. Hamburg und das mitversorgte Umland sind auch weiterhin auf die Nutzung der bereits seit Jahrzehnten für die Wasserversorgung herangezogenen Grundwasservorkommen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein angewiesen. Die Fördermengenverteilung über die drei Länder ist seit Jahren nahezu konstant.

Grundwasserförderungen der HWW im Versorgungsgebiet für den Zeitraum 2001 bis 2023
Die Entwicklung der Grundwasserförderung in Hamburg von HAMBURG WASSER seit 1990 BUKEA

Betrachtet man die Fördermengenentwicklung der öffentlichen Trinkwasserversorgung in Hamburg über die vergangenen Jahre, so zeigt sich von 1990 bis 2007 ein deutlicher Rückgang von über 20 Mio. m³ der jährlichen Fördermenge. Bis 2020 ist ein leichter Trend zu steigenden Entnahmemengen erkennbar. In den letzten drei Jahren sind die Entnahmemengen wieder leicht rückläufig.

Wasserverbrauch pro Kopf im Versorgungsgebiet von HAMBURG WASSER
Entwicklung des Pro-Kopf-Verbrauchs der Haushalte und Kleingewerbe im Versorgungsgebiet von HAMBURG WASSER seit 1990 BUKEA

Der langfristige Pro-Kopf-Verbrauch hat sich in Hamburg seit Anfang der 90er Jahre von damals über 140 l pro Person und Tag deutlich reduziert und liegt seit Ende der 2000er Jahre für die Verbrauchsgruppe Haushalte und Kleingewerbe stabil bei etwa 110 l pro Person und Tag. Lediglich in den durch besonders trockene Witterungsperioden geprägten Jahren 2018, 2020 und 2021 lag er bei 113 bzw. 115 l pro Person und Tag. Im europäischen Vergleich und auch im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt liegt Hamburg mit seinem Trinkwasserverbrauch pro Kopf im mittleren Bereich.

Allerdings sind bei einzelnen Wasserverbräuchen auch gegenläufige Trends erkennbar, die auf zunehmende Komfortbedürfnisse im Sanitär- und Freizeitbereich (Wellnessduschen, private Swimmingpools etc.) oder durch einen klimatisch bedingten erhöhten Wasserbedarf bei der Bewässerung zurückgeführt werden können. Um die Ressource Grundwasser dennoch langfristig für kommende Generationen zu sichern, ist es wichtig, dass alle Verbrauchergruppen (Haushalte, Gewerbe, Industrie, Landwirtschaft) sparsamer mit der Ressource Trinkwasser umgehen, insbesondere in den heißen und trockenen Sommermonaten.

Zukunftssichere Trinkwasserversorgung in Hamburg

Für die Stadt Hamburg hat der Schutz der Trinkwasserressourcen oberste Priorität. Das Grundwasser in Hamburg wird durch intensive Bemühungen bislang gut vor qualitativen Beeinträchtigungen und auch vor Übernutzung geschützt, so dass es auch langfristig als Ausgangsressource für die Trinkwasserversorgung zur Verfügung steht. Durch die wachsende Bevölkerung sowie die Klimaveränderungen ist jedoch zukünftig mit einem immer größer werdenden Bedarf an Trinkwasser zu rechnen. Da die dafür zur Verfügung stehende Menge an Grundwasservorräten gleichbleibt, erarbeitet die Stadt gerade in einer Trinkwasseragenda verschiedene Strategien und Maßnahmen für eine langfristig gesicherte Trinkwasserversorgung in gewohnt guter Qualität.

Dabei sind auch alle Hamburger:innen aufgerufen, sorgsam mit unserem Trinkwasser umzugehen und die eigenen Gewohnheiten im Umgang mit Trinkwasser zu hinterfragen und bestenfalls anzupassen. Mit der Kampagne „Wertvoll – unser Hamburger Trinkwasser“ soll das Bewusstsein der Hamburger:innen für den sorgsamen Umgang mit Trinkwasser gestärkt werden. Denn unser Trinkwasser ist wertvoll – und so sollten wir es auch behandeln.

Wassersparen

Elianne Dipp
Trinkwasser

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Informationen zur Herkunft unseres Trinkwassers, zum täglichen Wasserverbrauch sowie leicht umzusetzende Tipps, wie Sie Ihren persönlichen Trinkwasserverbrauch im Alltag senken, Ihren Geldbeutel schonen und etwas Gutes für unsere Umwelt tun können, finden Sie hier.

Kontakt

Anna-Lena Jaffke

Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft