1. Überblick
Die Versickerungspotentialkarte (VPK) ist eine wasserwirtschaftliche Planungskarte zur Beurteilung der Durchführbarkeit von Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen, speziell Versickerungsanlagen. Sie dient als Hilfestellung für die Hamburger Verwaltungs- und Planungsebene, Architekten und Grundstückseigentümer bei folgenden Fragestellungen:
- Ermittlung von Versickerungspotentialen in B-Plangebieten, Erschließungen und Weiteres,
- Ermittlung von Flächenentsiegelungspotentialen und des Verdunstungspotentials (Begünstigung von klimarelevanten Aspekten),
- Erstorientierung bei Planung von Versickerungsanlagen.
2. Erläuterungen zur Versickerungspotentialkarte
Die Versickerungspotentialkarte basiert in erster Linie auf hydrogeologischen Faktoren und gibt Auskunft über die Möglichkeit zur Versickerung von Niederschlagswasser. Die grundlegenden Parameter zur Bestimmung des Versickerungspotentials sind:
- der geologische Schichtenaufbau in der ungesättigten Bodenzone mit der Bestimmung der Wasserdurchlässigkeit bzw. des versickerungsfähigen Untergrundes (definiert als Abstand der ersten bindigen, das heißt wasserstauenden Schicht, von der Geländeoberkante),
- der Abstand der Grundwasseroberfläche von der Geländeoberkante zum 1. Hauptgrundwasserleiter. Dies wird auch als Grundwasserflurabstand bezeichnet (siehe Flurabstandskarte MIN von 2018). Bezugsebene ist der in Hamburg höchste gemessene Grundwasserstand des hydrologischen Jahres 2018.
Diese Datengrundlagen sind in der VPK mit dem aktualisierten Bohrdatenbestand aus dem Jahr 2023 erfasst und im Geoinformationssystem digital verschnitten worden.
HINWEIS: Die für die Beurteilung der Versickerungsfähigkeit des Oberbodens wichtigen Bodenkenndaten sind in Hamburg nicht flächenhaft verfügbar und wurden nicht berücksichtigt (vergleiche Leitfaden). Dies gilt auch für lokal begrenzt vorhandene schwebende Grund- oder Stauwasserhorizonte, die einer Versickerung entgegenstehen können.
Die VPK ist nur eingeschränkt für Aussagen auf Flurstücksebene anwendbar und ersetzt nicht die für eine Anlagendimensionierung gegebenenfalls erforderlichen Vor-Ort-Untersuchungen, Bohrungen oder Infiltrationsversuche auf dem Grundstück.
Ergänzend ist zu prüfen, inwieweit Altlasten oder potenzielle Schadstoffeinträge einer Versickerung entgegenstehen können.
Die VPK ist für einen Anwendungsmaßstab von circa 1:5.000 konzipiert. Für größere Maßstabe (zum Beispiel ab 1:1.000) reicht die Genauigkeit der Datengrundlage beziehungsweise der durchgeführten Flächeninterpolation oft nicht aus.
Die VPK lässt sich über folgenden Link im Portal Geo-Online Hamburg im Themenkomplex Umwelt und Klima/Versickerungspotentialkarte Hamburg aufrufen:
Link Versickerungspotentialkarte
Weitergehende Fachinformationen enthält folgender Begleittext:
- „Leitfaden zur Versickerungspotentialkarte" (siehe Downloaddokument).
3. Haftung und Vertrieb:
Trotz aller Sorgfalt sind Fehler im angebotenen Bearbeitungsvorgang nicht auszuschließen. Deshalb kann für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Konsistenz der VPK keine Haftung und Gewährleistung übernommen werden. Eine Haftung entfällt auch für Folgen und möglichen Schäden, die aus der Anwendung oder Bearbeitung der Karte oder der von ihnen abgeleiteten oder erzeugten Zwischen- und Folgeprodukte entstehen können.
Die Karte steht über das Geoportal in verschiedenen digitalen Formaten (WMS, WFS, GML) als Download zur Verfügung. Weitere Formate auf Anfrage.
4.Quelle:
Die VPK wurde im KompetenzNetzwerk HAMBURG WASSER (KHW) als Vorversion und im Gemeinschaftsprojekt RISA (RegenInfraStrukturAnpassung) in der vorliegenden Fassung von der Behörde für Umwelt, Klima Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) im Juli 2024 erstellt.
5. Urheberrechte:
Daten der Behörde für Umwelt , Klima, Energie und Agrarwirtschaft und Hamburg Wasser
Copyright: Alle Geofachdaten unterliegen dem Urheberrecht und anderen Gesetzen zum Schutz geistigen Eigentums. Eine Veröffentlichung von Auszügen oder veränderten Inhalten der VPK bedarf der Quellenangabe der BUKEA.
Darstellungen der Topographie (Basis: digitales Geländemodell) und des Flächenkatasters (Basis: digitale Stadtgrundkarte) vervielfältigt mit Zustimmung der Freien und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung,
- Internet: www.geoinfo.hamburg.de