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Weltwassertag 2022

Hamburg ist Blue Community

Um für das Trinkwasser, ein lebensnotwendiges, unentbehrliches Gut, das durch nichts ersetzt werden kann, ein Zeichen zu setzen, ist Hamburg am Weltwassertag, den 22. März 2022, der Initiative Blue Community beigetreten. Warum am diesjährigen Weltwassertag? Weil es diesmal um „Groundwater – making the invisible visible“ also um den unsichtbaren Schatz Grundwasser geht, der die Ausgangsressource für unser Hamburger Trinkwasser ist.

  • Umwelt, Klima, Energie, Agrarwirtschaft
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AdobeStock / sewcream; Lena Bergschneider

Was ist Blue Community?

Die Initiative Blue Community wurde 2009 durch den Council of Canadians gegründet und ist eine internationale Bewegung, deren Mitglieder Wasser in besonderer Weise als öffentliches Gut ansehen. Blue Communities gehen nachhaltig mit den Wasserressourcen um und verpflichten sich selbst zur Einhaltung der nachfolgenden vier Grundsätze. Weltweit gehören über 50 Städte und Gebietskörperschaften bereits der Initiative Blue Community an, u.a. Toronto, Los Angeles, Berlin und Bern.

Die 4 Grundsätze der Blue Community

Vier blaue nummerierte Balken. Auf den Balken stehen die vier Grundsätze der Blue Community.
Lena Bergschneider

Aktivitäten der Stadt Hamburg

Die Freie und Hansestadt Hamburg handelt im Wassersektor schon seit langem nach den Blue Community-Grundsätzen. Die Anerkennung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser als Menschenrecht ist eine wichtige Handlungsleitlinie. Über 99 % aller Hamburger Haushalte sind an das öffentliche Wasserversorgungsnetz angeschlossen, wodurch sie mit hochwertigem Trinkwasser in bester Qualität und zu sozialverträglichen Preisen versorgt werden. Das Versorgungsunternehmen HAMBURG WASSER nimmt diese Aufgabe im Auftrag des Senats seit Jahrzehnten zuverlässig für die Stadt wahr. 

Zunehmend wird Trinkwasser auch im öffentlichen Raum genutzt. Hierzu wird in enger Zusammenarbeit mit den beiden städtischen Unternehmen HAMBURG WASSER und Stadtreinigung Hamburg kontinuierlich das öffentliche Trinkwasserangebot erweitert und zudem öffentliche Gebäude wie beispielsweise Schulen mit Trinkwasserspendern ausgestattet. Seit vielen Jahren werden Kooperationen mit Ländern, in denen der Entwicklungsstand der Wasserver- und Abwasserentsorgung noch ausbaufähig ist, gepflegt. Ein Beispiel ist die Restcent-Aktion der Beschäftigten der FHH, durch die Projekte zur Verbesserung der örtlichen Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung in León finanziert werden. Auch HAMBURG WASSER unterstützt aktiv internationale Wasser-Partnerschaften in Tansania, Jordanien und Südafrika sowohl im Bildungsbereich als auch bei der Knowhow-Vermittlung (Wissens- und Erfahrungsaustausch).

Woher kommt das Hamburger Trinkwasser?

Eine Grafik, die schematisch den Weg der Wasserförderung und -aufbereitung zeigt.
Lena Bergschneider

Trinkwasser ist Wasser für den menschlichen Bedarf. Unser Trinkwasser in Hamburg wird ausschließlich aus Grundwasser gewonnen und ist damit ein zu 100 % natürliches Lebensmittel. Das Grundwasser ist Teil des Wasserkreislaufes. Es bildet sich vorwiegend über Niederschläge, die in den Boden versickern und sich in Sand- und Kiesschichten, den sogenannten Grundwasserleitern, im Untergrund sammeln und dort gespeichert werden. Auf dem Weg in den Untergrund durch die verschiedenen Boden- und Gesteinsschichten wird das Wasser auf natürliche Art und Weise gefiltert und gereinigt. Das so gebildete Grundwasser wird dann über Trinkwasserbrunnen aus der Tiefe gefördert und mithilfe natürlicher Prozesse im Wasserwerk zu Trinkwasser aufbereitet.

Das städtische Versorgungsunternehmen HAMBURG WASSER versorgt 2,2 Millionen Menschen in und um Hamburg täglich mit frischem Trinkwasser. Dafür stehen 17 Wasserwerke, von denen sich 12 auf Hamburger Gebiet befinden, mit insgesamt über 450 Trinkwasserbrunnen zur Verfügung. Die Brunnen reichen teils bis in mehr als 400 m Tiefe. Über ein mehr als 5.300 km langes Wasserverteilungsnetz wird das Trinkwasser kontinuierlich an die Verbraucher:innen weitergeleitet und ist so überall in der Stadt zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar.

Wie ist die Trinkwasserqualität in Hamburg?

Eine Wasserprobe, die auf einem Papier mit Analysedaten liegt.
AdobeStock / luchschenF

Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Die gesetzlich vorgeschriebenen intensiven Kontrollen der Wasserqualität bei Wassergewinnung, -aufbereitung und -verteilung garantieren eine jederzeitige einwandfreie Qualität unseres Trinkwassers. Jeder kann sich darauf verlassen, dass die strengen Qualitätsanforderungen der Trinkwasserverordnung akribisch eingehalten werden. Trinkwasser aus dem heimischen Wasserhahn („Leitungswasser“) oder auch im öffentlichen Raum ist stets rein und jederzeit für den täglichen Genuss geeignet, egal ob pur, für Tee oder Kaffee oder zur Lebensmittelzubereitung. Die Trinkwasserqualität in Hamburg ist ausgezeichnet. Dies bestätigt auch die Stiftung Warentest. Nach Untersuchungen des Instituts schneidet das Hamburger Trinkwasser im bundesweiten Vergleich sehr gut ab und unterschreitet deutlich die vorgegebenen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. Es ist also absolut empfehlenswert. 

5 Gründe, Trinkwasser („Leitungswasser“) mehr als bisher zu nutzen  

Fünf Symbole mit Unterschriften für die 5 Gründe. Die Symbole symbolisieren die Wörter regional, umweltfreundlich, günstig, Qualität und verfügbar.
Lena Bergschneider

Aus der Region: 
Das Trinkwasser aus dem Wasserhahn kommt von unserem lokalen Wasserversorger, der das Wasser aus regionalen Grundwasservorkommen gewinnt.

Wer „Leitungswasser“ statt Flaschenwasser trinkt, schont die Umwelt: 
Das Trinken von „unverpacktem“ Leitungswasser spart unnötige Verpackungen und deren Entsorgung. Es spart zudem Energie, die u.a. für den Transport des Flaschenwassers und für die Reinigung von Flaschen benötigt wird. Dies kommt unserer CO2-Bilanz zu Gute. Nach einer Berechnung der CO2-Emissionen schneidet Leitungswasser um ein Vielfaches besser ab als Flaschenwasser.

Geld sparen: 
Wer Leitungswasser trinkt, spart Geld. Zwei Liter Flaschenwasser kosten etwa einen Euro. Je nach lokalen Wasserpreisen kann man dafür das 100-fache an Leitungswasser verbrauchen.

Naturrein: 
Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel. Es unterliegt durch die Trinkwasserverordnung strengsten systematischen Kontrollen durch den Wasserversorger.

Verfügbarkeit:
Die gute Wasser-Infrastruktur in Deutschland sorgt dafür, dass Wasser zu jeder Zeit in jedem Haushalt verfügbar ist. Über 99% aller Hamburger Haushalte sind an das öffentliche Wasserversorgungsnetz angeschlossen. Einfach den Hahn aufdrehen, ohne nervige Schlepperei.

Kostenloses Trinkwasser unterwegs

Karte

Die Kartenübersicht von Refill Deutschland zeigt aktuelle Standorte zum Abfüllen von Trinkwasser beim Gang durch die Stadt. Alle Standortangaben dort sind ohne Gewähr.

Die aktuellen Standorte der Wasserspender von HAMBURG WASSER und der Stadtreinigung Hamburg können zudem online in der Karte für kühle Orte oder auf Trinkwasser unterwegs (auch per App: Android / IOS) gefunden werden. Alle Standorte werden dort in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Trinkwasserschutz geht uns alle an

Trinkwasser braucht jede und jeder! Es ist durch nichts zu ersetzen. Da das Trinkwasser in Hamburg ausschließlich aus Grundwasser gewonnen wird, haben der Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung des Grundwassers eine sehr wesentliche Bedeutung für die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung der Hamburger Bevölkerung.

Die oberflächennahen Grundwasservorkommen sind jedoch nur unzureichend vor Verunreinigungen durch den Menschen geschützt. Dort, wo Trinkwasser aus schützenswerten oberflächennahen Grundwasservorkommen gewonnen wird, werden Wasserschutzgebiete ausgewiesen. Zum Schutz unseres Grundwassers wurden bislang sieben Wasserschutzgebiete in Hamburg festgesetzt. In den Schutzgebieten gelten über die allgemeinen Vorschriften zum Grundwasserschutz hinaus weitergehende Regelungen. Sie dienen dazu, die Reinheit des Grundwassers für die öffentliche Trinkwasserversorgung langfristig zu sichern, denn Grundwasser hat ein langes Gedächtnis. 

Ein Kartenausschnitt der Stadt Hamburg mit den Standorten der Wasserwerke und der ausgewiesenen Wasserschutzgebiete.
Lena Bergschneider