Vertikaler Garten
Wer auf dem Balkon zu wenig Platz hat und trotzdem nicht auf einen kleinen Kräuter- oder Blumengarten verzichten will, nutzt einfach die Wände, um seine Beete anzulegen. Der große Vorteil: Das Wasser verteilt sich in den übereinander liegenden Pflanzkisten, wodurch alle Pflanzen gut versorgt werden und man deutlich weniger gießen muss!
Du brauchst:
- 5 Leisten aus imprägnierten, sägerauen Fichte-Schallbrettern (100 cm lang x 12 cm breit x 2,1 cm dick)
- 10 Holzschrauben, Senkkopf (5 x 70 mm) und 10 Dübel (8 mm)
- 5 Dachrinnen, halbrund (100 cm lang)
- 30 Holzschrauben, Rundkopf (4 x 18 mm) für die Rinnenhalter
- 10 Stirnbretthalter und 10 Dachrinnen-Endstücke
- Werkzeug: Steinbohrer (8 mm), Holzbohrer (4 mm und 8 mm)
Und so geht’s:
- Reinigen und Vorbohren: Damit dein vertikaler Garten besonders strahlt, lohnt es sich die Wand vorab gründlich zu säubern. Anschließend bohrst du mit einem 4 mm Holzbohrer die Leisten vor.
- Montage der Rinnenhalter: Nun kannst du die vorgebohrten Leisten an der Wand befestigen. Beginne mit der untersten Leiste und platziere sie möglichst gerade – dafür hilft dir eine Wasserwaage. Danach zeichnest du die Stellen für die Löcher mit einem Bleistift an die Wand und bohrst sie mit einem 8 mm Steinbohrer.
- Bohren von Abflusslöchern: Damit sich bei deinen Pflanzen keine Staunässe bildet, muss das Wasser aus der bepflanzten Rinne abfließen können. Dafür bohrst du mit einem 8mm Bohrer fünf Löcher in die Unterseite jeder Dachrinne. Anschließend setzt du die Endstücke auf die Rinnen und versiegelst sie, falls nötig, wasserdicht. Zur Versiegelung kannst du Heißkleber verwenden.
- Jetzt wird’s bunt: Deine Halterung hängt und die Abflusslöcher sind vorbereitet – jetzt fehlen nur noch die Pflanzen. Ob Kräuter oder Blumen ist dabei egal, du kannst deinen vertikalen Garten nach Lust und Laune gestalten. Damit sich die Pflanzen entfalten können, solltest du etwas Platz lassen. Im Anschluss kannst du die bepflanzten Rinnen einfach in die Halterung einhängen und den vertikalen Garten leicht angießen. Durch die Löcher in den Rinnen fließt überschüssiges Wasser direkt in den darunter hängenden Pflanzenkasten und du musst weniger Gießen!
Wassersparende Bewässerung mit Ollas
Diese uralte Bewässerungsmethode stammt aus dem Mittelmeerraum und ist eine großartige Möglichkeit, deinen Garten zu bewässern, ohne ständig schwere Gießkannen schleppen zu müssen. Besonders in der Urlaubssaison stehen viele Hobbygärtner:innen regelmäßig vor demselben Problem: Wer gießt während meiner Abwesenheit die Pflanzen im Garten? Eine einfache und kostengünstige Option ist die Bewässerung mit sogenannten Ollas (gesprochen Ojas). Der spanische Begriff bedeutet im Deutschen „Töpfe“ und beschreibt das Ganze perfekt. Denn Ollas sind Bewässerungshilfen aus wasserdurchlässigen Tongefäßen, die sich nicht nur für die Urlaubszeit eignen.
Du brauchst:
- 2 unterschiedlich große unglasierte Tontöpfe mit einem Loch im Boden (z.B. 15 und 16 cm Durchmesser)
- 1 glasierter Untersetzer – falls bereits vorhanden, kannst du auch eine Vogeltränke verwenden
- 1 Korken
Und so geht’s:
- Abdichten: Damit die Ollas ihr volles Potential ausschöpfen können, musst du das Loch des größeren Topfes mit einem Korken verschließen. Falls der Korken nicht in das Topfloch passt, kannst du ihn vorsichtig zurecht schnitzen. Wichtig: Am Ende soll kein Wasser unten aus dem Topf entweichen.
- Stapeln und Verbinden: Nun setzt du den kleineren Tontopf mit dem Loch nach oben – also kopfüber – auf den verschlossenen großen Topf. Durch die unterschiedlichen Größen, bleibt der kleinere in dem größeren Topf stecken und es entsteht eine rautenartige Form. Im Anschluss kannst du die Töpfe mit Zement verbinden. Alternativ sorgt auch Lehmboden gut dafür, dass die Olla ihre Form behält.
- Eingraben und Gießen: Jetzt kannst du deine Olla in dem Beet eingraben – achte dabei darauf, dass der obere Topf und das Gießloch noch ein paar Zentimeter aus der Erde ragen. Anschließend kannst du die Olla mit Wasser befüllen und das Gießloch danach verschließen, damit durstige Insekten nicht hineinfallen und ertrinken. Und hier kommt der Untersetzer ins Spiel: Er bildet die perfekte Abdeckung für deine Olla und bei Regen entsteht eine Vogel- und Insektentränke.
Damit deine Pflanzen während deines Urlaubs genug Wasser bekommen, solltest du bereits vorher testen, wie lange das Wasser in deinen Ollas hält. So kannst du dich bestmöglich auf deinen Urlaub vorbereiten und genügend Ollas in deinen Beeten platzieren. Und natürlich kannst du sie auch danach noch langfristig nutzen. Nur im Winter solltest du deine Ollas ausgraben, da die Tontöpfe bei kalten Temperaturen einfrieren und aufplatzen können.