Unser täglicher Wasserverbrauch
Gerade für uns Hamburger:innen ist Wasser allgegenwärtig. Ob in unseren Flüssen, Seen oder direkt aus der Leitung. Wir duschen, putzen unsere Zähne, waschen Wäsche, gießen unsere Pflanzen – und all das meist mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser. So kommt jede:r Hamburger:in durchschnittlich auf einen täglichen Verbrauch von etwa 111 Liter Trinkwasser. Eine Einschätzung für den eigenen Verbrauch bietet der Wasserverbrauchsrechner.
Wasser ist zum Waschen da
Der Großteil unseres täglichen Verbrauchs fließt in unsere Körperpflege beim Duschen oder Baden.
Einer Studie zufolge duschen etwa 87 Prozent der befragten Hamburger:innen mindestens 2 bis 3 Mal pro Woche, 47 Prozent täglich. Bei einer Duschzeit von neun Minuten können so rund 108 Liter – bei durchschnittlich 12 Litern pro Minute – durch die Leitungen rauschen. Ein Vollbad liegt im Vergleich, je nach Größe, zwischen 150 bis 250 Litern.
Toilettenspülung: Weniger ist mehr
Auch der zweitgrößte Wasserschlucker steht im Badezimmer: die Toilettenspülung. Sie macht mehr als ein Viertel des täglichen Trinkwasserverbrauchs aus. Ein Wert, der sich sehr einfach reduzieren lässt. Schließlich kann die Spülung bei den meisten Toiletten vorzeitig gestoppt werden. Viele moderne Toiletten haben sogar eine kleinere Spartaste, durch die automatisch weniger Wasser fließt.
Zudem sollte die Spülung nur für den Toilettengang genutzt werden: Haarbüschel, Wattepads oder Haushaltstücher gehören in den Mülleimer und nicht in die Toilette!
Wäschewaschen: Die Nr. 3 im Alltag
Neben der Körperhygiene und Toilettenspülung macht das Wäschewaschen mit 12 Prozent den drittgrößten Verbrauchswert aus. Um die Waschgänge möglichst nachhaltig zu gestalten, sollte die Maschine immer voll beladen sein und das Eco-Programm genutzt werden. Kurze Waschgänge mit einer halbvollen Maschine sind nicht nur Wasser- sondern auch Energiefresser. Viele Kleidungsstücke kann man zudem mehrmals auslüften oder kleine Flecken punktuell mit der Hand entfernen. So lassen sich unnötige Waschgänge einfach vermeiden. Weitere Einsparpotenziale im Bad, Haushalt und Garten findet ihr hier.
Virtuelles Wasser
Wir verbrauchen nicht nur Wasser, wenn der Hahn läuft oder wir unter der Dusche stehen. Zu diesem direkten und offensichtlichen Verbrauch kommen zusätzlich täglich rund 4.000 Liter pro Kopf in Deutschland – sogenanntes virtuelles Wasser. Dieser indirekte Wasserverbrauch entsteht bei der Herstellung von Produkten, Kleidung sowie dem Anbau und der Verarbeitung von Lebensmitteln wie Südfrüchten und Kaffee. Beim Kauf dieser Produkte ist das dafür verwendete Wasser nicht mehr sichtbar. Deshalb nennt man es virtuelles Wasser. Virtuelles Wasser ist besonders problematisch, wenn es aus wasserarmen und trockenen Regionen der Welt in wasserreiche Regionen exportiert wird z. B. aus Afrika, Asien oder Südeuropa nach Mitteleuropa.
Um den virtuellen Wasserverbrauch zu senken, lohnt es sich beim Kauf ganz genau hinzusehen:
- Nutze recycelte Produkte und achte beim Kauf auf das Produktionsland.
- Bevorzuge ökologisch erzeugte Lebensmittel.
- Nutze deine Textilien länger, achte auf gute Qualität, kaufe Second-Hand und überlege bei jedem Neukauf, ob du das Kleidungsstück wirklich brauchst und trägst (#30wears).
- Trinke Leitungswasser anstatt abgepacktes Flaschenwasser. So sparst du das virtuelle Wasser, das bei der Produktion, Transport und Reinigung oder Recycling der Flaschen anfällt.
Wer Trinkwasser als Ressource wirklich schätzt, überdenkt den eigenen Wasserverbrauch in allen Aspekten des täglichen Handelns.