In besiedelten Gebieten können Hochwasser erhebliche Folgen haben. Die verursachten Schäden sind umso größer, je intensiver das Überschwemmungsgebiet vom Menschen genutzt wird. Werte, die durch Bebauung oder Bewirtschaftung geschaffen werden, können durch ein Hochwasser gemindert werden. Auch eine höhere Bevölkerungsdichte erhöht das Risiko nachteiliger Folgen eines Hochwassers, also das "Hochwasserrisiko". Aber auch die Wahrscheinlichkeit eines Hochwassers im Zusammenhang mit den zu erwartenden Wasserständen bestimmen das Hochwasserrisiko.
Somit stellen sowohl häufige Überflutungen in einem ungenutzten Gebiet als auch extrem unwahrscheinliche Überflutungen in einem intensiv genutzten Gebiet ein geringes Hochwasserrisiko dar. Ein hohes Risiko besteht dort, wo häufige Hochwasser in von Menschen genutzten Gebieten auftreten. Eine Verringerung eines bestehenden Hochwasserrisikos in einem Gebiet kann demnach auf zwei Wegen erreicht werden: zum einen durch eine Verringerung von Anzahl und Höhe der Überflutungen und zum anderen durch eine Reduzierung der möglichen Schäden durch geeignete Schutz- und Vorsorgemaßnahmen.
Hochwasserrisiko ist die Kombination der Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines Hochwasserereignisses mit den möglichen nachteiligen Hochwasserfolgen für die menschliche Gesundheit, die Umwelt, das Kulturerbe, wirtschaftliche Tätigkeiten und erhebliche Sachwerte. (gemäß § 73 Wasserhaushaltsgesetz)