An Küsten und Flussmündungen auftretende Hochwasser werden vor allem durch die Gezeiten der Meere, die Ebbe und Flut verursachen, beeinflusst. Die Gezeiten, auch „Tide“ genannt, treten zwei Mal täglich im Zyklus von 12 Stunden und 25 Minuten auf. In Hamburg liegt der mittlere Tidenhub, also der Höhenunterschied zwischen Hochwasser und Niedrigwasser, bei 2,52 Metern.
Durch Stürme und Orkane können aus dem Tide-Hochwasser Sturmfluten werden. Ein Richtung Küste verlaufender Sturm treibt gewaltige Wassermassen vom offenen Meer an das Küstengebiet heran. Wenn diese Wassermassen in einem ungünstigen Winkel in Buchten oder Flussmündungen gedrückt werden, können schwere Sturmfluten auftreten.
Die Lage Hamburgs an der tidebeeinflussten Unterelbe hat die Entwicklung zur bedeutenden Hafen- und Handelsstadt ermöglicht. Im Falle einer Sturmflut kehrt sich dieser Standortvorteil in einen Nachteil: wie durch einen Trichter kann die etwa 100 km nordwestlich von Hamburg liegende Elbmündung das in der Deutschen Bucht gestaute Wasser aufnehmen. Dadurch läuft das Hochwasser am Pegel St. Pauli wesentlich höher auf als an der Nordseeküste.
Hochwasser ist die zeitlich begrenzte Überschwemmung von normalerweise nicht mit Wasser bedecktem Land durch oberirdische Gewässer oder durch in Küstengebiete eindringendes Meerwasser. (gemäß § 72, Wasserhaushaltsgesetz)