Was sind Überschwemmungsgebiete?
Bei lang andauernden Regenfällen oder starker Schneeschmelze müssen Flüsse und Bäche mehr Wasser als üblich abführen und die Gewässer treten über ihre Ufer. Überschwemmungsgebiete sind die Flächen, die bei so einem Binnenhochwasser natürlicherweise von Wasser überschwemmt oder durchflossen werden. Die Überschwemmungen sind unproblematisch, solange sich in den Uferbereichen eine natürliche Vegetation wie Auen oder Grünland befindet. Werden jedoch Gebiete, die bei Hochwasser von Wasser überströmt werden, vom Menschen genutzt, so kann es je nach Art der Nutzung zu erheblichen Schäden kommen.
Was sind Überschwemmungsgebiete im rechtlichen Sinne?
Der rechtliche Begriff „Überschwemmungsgebiet“ ist in § 76 des Wasserhaushaltsgesetzes definiert. Er nimmt ausdrücklich Gewässer aus, die überwiegend von den Gezeiten beeinflusst sind. Somit gibt es Überschwemmungsgebiete an den Hamburger Fließgewässern, jedoch nicht an der Tideelbe.
Außerdem gibt es Überschwemmungsgebiete im rechtlichen Sinne nur innerhalb von Risikogebieten. Als Risikogebiete werden im Wasserhaushaltsgesetz Gebiete definiert, in denen ein signifikantes Hochwasserrisiko besteht. Dabei beinhaltet das Risiko zum einen die Wahrscheinlichkeit, mit der das Gebiet von Überflutungen betroffen ist und zum anderen die nachteiligen Folgen, die eine Überflutung in diesem Gebiet für die menschliche Gesundheit, die Umwelt, das Kulturerbe, wirtschaftliche Tätigkeiten und Sachwerte hätte.
Überschwemmungsgebiete werden von der zuständigen Behörde ermittelt und dargestellt, durch Rechtsverordnung vom Senat festgesetzt und der Öffentlichkeit bekannt gemacht.
Festsetzung eines Überschwemmungsgebiets
Erläuterungen zu dem formalen Ablauf, der zu der Festsetzung eines Überschwemmungsgebietes führt.
Rechtliche Grundlagen
Wozu dienen Überschwemmungsgebiete?
In Gebieten, die von Binnenhochwasser überflutet werden, gibt es grundsätzlich zwei Problemstellungen. Zum einen geht es um die Schäden, die durch ein Binnenhochwasser entstehen können. Diese betreffen zum Beispiel die menschliche Gesundheit, Sachwerte oder Kulturgüter. Auch die Umwelt kann geschädigt werden, zum Beispiel durch Schadstoffe, die in das Wasser gelangen. Zum anderen dienen Überschwemmungsgebiete naturgemäß dazu, nach starken Regenfällen die Wassermassen aufzunehmen und zwischenzuspeichern. Wird ein Überschwemmungsbereich eingeengt, so verschlechtert sich dadurch die Situation ober- oder unterhalb der Veränderung.
In Überschwemmungsgebieten soll durch Schutzbestimmungen eine angepasste Nutzung erreicht werden, die beiden Aspekten gerecht wird. Eigentümer, Bewohner und Nutzer von Flächen in einem Überschwemmungsgebiet müssen diese Bestimmungen beachten. Außerdem soll das öffentliche Bewusstsein für die möglichen Gefahren durch Binnenhochwasser geschärft werden.
Schutzbestimmungen
Wo liegen in Hamburg Überschwemmungsgebiete?
In Hamburg gibt es 15 durch Senatsverordnung festgesetzte Überschwemmungsgebiete. Die genaue Lage der Gebiete und die Verordnungen zum Download erreichen Sie über die interaktive Karte oder über die Navigation in der rechten Spalte.
In der jüngsten Vergangenheit gab es in Europa mehrere gravierende Hochwasserereignisse an Fließgewässern, die teilweise erhebliche Schäden verursacht haben. Als Reaktion hierauf wurden auf europäischer und nationaler Ebene Gesetzesänderungen beschlossen. Um den geänderten gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen, mussten in Hamburg weitere Überschwemmungsgebiete festgesetzt werden.
Die Hamburger Überschwemmungsgebiete
Interaktive Karte zu den 15 Hamburger Überschwemmungsgebieten. Detailkarten und die jeweilige Verordnung stehen zum Download zur Verfügung.