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Weiterentwicklung eines hoch frequentierten Stadtraums

Reeperbahn bekommt weiteren Radfahrstreifen

09. Oktober 2023 Pressemitteilung

Nachdem die Stadt im vergangenen Jahr auf der Reeperbahn bereits einen Radfahrstreifen stadteinwärts eingerichtet hat, folgt nun auch in der Gegenrichtung ein neuer Radfahrstreifen, der den Lückenschluss bildet auf der Achse von der Innenstadt in Richtung Altona. Die Umsetzung durch den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) soll ab dem 16. Oktober erfolgen. Die neuen Radfahrstreifen sollen die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden maßgeblich erhöhen – an Stellen, an denen es zuvor keine bzw. nur unzureichende Radverkehrsinfrastruktur gab. Damit folgt die Stadt der klaren Maßgabe, dort wo baulich und räumlich möglich, Kfz-, Fuß- und Radverkehr voneinander zu trennen.

BVM

Bis zur Einrichtung mussten Radfahrende auf der Fahrbahn ohne separaten Radfahrstreifen, also im so genannten Mischverkehr bei Tempo 50, fahren. Nach Einrichtung und jeweils einjähriger Evaluierung der beiden Radfahrstreifen sollen dann in einem nächsten Schritt die Planungen starten, um zudem die gesamten Nebenflächen und Gehwege im westlichen Teil der Reeperbahn zwischen Davidstraße/Hain-Hoyer-Straße und Holstenstraße zu sanieren, weiterzuentwickeln und aufzuweiten. Somit soll der primär stark vom Fußverkehr frequentierte Straßenraum deutlich aufgewertet werden.

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Auf der Reeperbahn sind – insbesondere an den Wochenenden – bis zu 30.000 Menschen unterwegs, die meisten zu Fuß. Insbesondere im westlichen Teil dieser hoch frequentierten, beliebten und über Hamburgs Landesgrenzen hinaus bekannten Straße entsprechen die Gehwegsbreiten nicht den aktuellen Standards. Deshalb wollen wir die gesamten Gehwege und Nebenflächen zwischen Davidstraße/Hain-Hoyer-Straße und Holstenstraße sanieren, verbreitern und deutlich aufwerten. Dies soll im Anschluss an die Schaffung neuer Radfahrstreifen und erfolgreicher Evaluierung erfolgen. Richtung Innenstadt gibt es seit einem Jahr bereits neue Radverkehrsinfrastruktur als Teil einer wichtigen Verbindungsachse von Altona-Rathaus in die City. In der Gegenrichtung vollziehen wir den Lückenschluss nun ebenfalls. Unser Ziel: Fuß-, Kfz- und Radverkehr baulich voneinander trennen, dem Fußverkehr, der die Reeperbahn insbesondere am Abend und nachts prägt, mehr Platz einräumen und damit Komfort und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer spürbar erhöhen. “

Die Evaluation des seit einem Jahr bestehenden Radfahrstreifens stadteinwärts ist angelaufen. Erste Auswertungen zeigen, dass in den ersten sieben Monaten nach Einrichtung des Verkehrsversuchs (gesicherte Zahlen liegen für Dezember 2022 – Juni 2023 vor) auf der südlichen Seite der Reeperbahn keine Unfälle mit Personenschaden verzeichnet wurden. Im Vorjahreszeitraum (Dezember 2021 – Juni 2022) waren es noch vier. Komfort und Sicherheit für den Radverkehr wurden verbessert, ein wichtiger Lückenschluss im Radverkehrsnetz vorgenommen. Auch die Fußgänger haben erheblich profitiert, weil deutlich weniger Radfahrer auf dem Gehweg fahren. Gleichzeitig konnte auch der motorisierte Verkehr weiterhin leistungsfähig abgewickelt werden.

Der neue Radfahrstreifen stadtauswärts wird ab dem 16. Oktober auf einer Gesamtlänge von 800 Metern als weiterer Verkehrsversuch eingerichtet. In Bereichen ohne angrenzenden ruhenden Verkehr (Parkplätze) beträgt die Breite zwischen 3,16 und 3,97 Meter, sodass ein komfortables, sicheres Radfahren möglich ist. In Bereichen mit angrenzendem ruhendem Verkehr wird ein zusätzlicher Sicherheitstrennstreifen von 0,75 Meter zwischen den Parkständen und dem Radfahrstreifen installiert. Die Breite des Radfahrstreifens beträgt in diesen Bereichen zwischen 2,48 und 2,51 Meter. Die Radverkehrsinfrastruktur stadtauswärts schafft damit einen wichtigen Lückenschluss für den Radverkehr zwischen der Innenstadt und Altona Rathaus. In der Fahrtrichtung stadtauswärts gibt es bis dato keine eigenständige Radverkehrsanlage. Dabei sind schon heute täglich rund 1000 Menschen dort Richtung Altona mit dem Fahrrad unterwegs.

Der geplante Radfahrstreifen knüpft dabei im Westen an die Radfahrstreifen in der Königstraße und dem späteren Verlauf der Veloroute 12 an und im Osten an bestehende baulich getrennte Radwege. Im Osten wird der LSBG nach Sanierung der Willy-Brandt und Ludwig-Erhardt-Straße die Fuß- und Radwege dort sanieren und in Teilen verbreitern.

Nach Abschluss beider Verkehrsversuche (Laufzeit jeweils ein Jahr) wird auf Grundlage der Evaluationsergebnisse dann eine Entscheidung zur Verstetigung sowie zur genauen Führung der künftigen Radverkehrsstreifen erfolgen. Daran anschließend sollen dann auch die gesamten Gehwege und Nebenflächen im westlichen Teil der Reeperbahn zwischen Davidstraße/Hain-Hoyer- und Holstenstraße überplant, saniert, weiterentwickelt und aufgewertet werden. Da insbesondere in den Abendstunden und nachts die Reeperbahn stark vom Fußverkehr frequentiert ist (Besucher:innen, Ausflügler:innen, Touristen etc.) ist es das Ziel, mehr Fläche im besonderen Stadtraum Reeperbahn für zu Fußgehende, für Gastronomie sowie für Veranstaltungen zu gewinnen und die Aufenthaltsqualität so insgesamt deutlich zu verbessern.

Hierfür sollen ganz konkret die Gehwege den aktuellen Standards gemäß dem Hamburger Regelwerk für Planung und Entwurf von Stadtstraßen (kurz ReStra) angepasst und verbreitert werden. Das Stadtmobiliar wie Bänke, Zäune und Litfaßsäulen sollen ebenfalls aufgeräumt und aufgewertet werden. Darüber hinaus ist es das gemeinsame Ziel des Bezirks Hamburg-Mitte, der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) und des Business Improvement Districts (BID) Reeperbahn, den Beatles-Platzes mit dem bereits 2006 erneuerten östlichen Teils zu harmonisieren, um ein einheitliches Gesamtbild mit mehr Platz für den Fußverkehr zu erreichen.

Der Prozess soll nach der Evaluierung der beiden Radfahrstreifen und der Entscheidung ihrer künftigen Lage beginnen.

Dieses Vorgehen ist mit dem BID Reeperbahn sowie dem Bezirksamt Hamburg-Mitte vereinbart und abgestimmt. Die BVM stellt die für eine Sanierung erforderlichen Mittel zur Verfügung.

Ralf Neubauer, Leiter Bezirksamt Hamburg-Mitte: „Auf der Reeperbahn soll durch die Neuordnung und Trennung der Verkehrsflächen die Sicherheit aller erhöht werden. Das ist einerseits dringend erforderlich und eröffnet uns andererseits die große Chance, den stark in die Jahre gekommenen westlichen Teil der Reeperbahn neu zu gestalten.“

Dr. Sebastian Binger, Business Improvement District (BID) Reeperbahn: „Wir begrüßen die Entscheidung der BVM finanzielle Mittel für die zwingend notwendige Sanierung der westlichen Reeperbahn bereitzustellen. Viele Jahre wurde seitens des BIDs auf grundlegende Bedürfnisse, wie z.B. Verkehrssicherheit der Fußwege, für diesen sowohl für Hamburger als auch für den Tourismus äußerst relevanten Standort hingewiesen. Wir sind froh, dass nun entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, in der Hoffnung, dass die angestrebte Umgestaltung den Wünschen, Belastungen sowie der Wichtigkeit der Reeperbahn gerecht werden.“

Alle Parkplätze und auch die Abbiegemöglichkeiten auf der Reeperbahn bleiben während des Verkehrsversuchs erhalten. Die nördlichen halten ausreichend Haltemöglichkeiten für den Lieferverkehr bereits und sind entsprechend ausgeschildert. Für Reisebusse bestehen auf der Reeperbahn in Fahrtrichtung stadteinwärts Haltemöglichkeiten. Die Haltestellen des Öffentlichen Nahverkehrs werden nicht verändert. In Fahrtrichtung stadtauswärts wird der Radfahrstreifen nicht für HVV-Busse freigegeben, da die Verkehrsstärke gegenüber der Fahrtrichtung stadteinwärts (hier für HHV-Busse freigegeben) geringer ist und Verkehrsverlagerungen in die parallel verlaufende Simon-von-Utrecht-Straße angenommen werden.

Auf der Reeperbahn wurden 2.580 Radfahrende pro Tag gemessen, davon 1.631 Radfahrende/Tag in Fahrtrichtung stadteinwärts und 949 pro Tag in Richtung stadtauswärts.

Rückfragen der Medien

Behörde für Verkehr und Mobilitätswende
Pressestelle I Dennis Heinert
Telefon: 040 42841 3211
E-Mail: pressestelle@bvm.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/bvm
Twitter, Instagram: @bvm_hh

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