Insbesondere in den Abendstunden und Nachts ist dieser westliche Teil der Reeperbahn zwischen Davidstraße/Hein-Hoyer- und Holstenstraße stark vom Fußverkehr frequentiert (Besucher:innen, Ausflügler:innen, Touristen etc.). Ziel ist es daher, mehr Fläche im besonderen Stadtraum Reeperbahn für zu Fußgehende, für Gastronomie sowie für Veranstaltungen zu gewinnen und die Aufenthaltsqualität so insgesamt deutlich zu verbessern sowie diese Flächen zu sanieren und aufzuwerten. In engem Austausch mit dem Bezirk Hamburg-Mitte, dem Business Improvement District (BID) Reeperbahn sowie der Interessensgemeinschaft St. Pauli möchte die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) den westlichen Abschnitt der Reeperbahn rund um den berühmten Beatles-Platz zwischen der Davidstraße bzw. Hein-Hoyer Straße und Königstraße neu gestalten. Hierbei gilt es, einen harmonischen Anschluss an den östlichen Teil rund um den Spielbudenplatz zu schaffen. Dieser wurde 2006 erneuert.
Hierfür sollen u. a. die Gehwege den aktuellen Standards gemäß dem Hamburger Regelwerk für Planung und Entwurf von Stadtstraßen (kurz ReStra) angepasst und verbreitert, das Stadtmobiliar wie Bänke, Zäune und Litfaßsäulen aufgeräumt und aufgewertet werden.
Diese Planungen sind in die jährliche Vereinbarung des „Bündnisses für den Rad- und Fußverkehr“ mit dem LSBG aufgenommen worden.
Das Vorgehen ist mit dem BID Reeperbahn, der Interessensgemeinschaft St. Pauli sowie dem Bezirksamt Hamburg-Mitte vereinbart und abgestimmt.
Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Die Reeperbahn ist eines der beliebtesten Ziele vieler Menschen aus Hamburg und der ganzen Welt. Bis zu 30.000 kommen insbesondere an den Wochenenden zum Flanieren, Feiern oder Verweilen auf die Reeperbahn, die meisten zu Fuß. Insbesondere im westlichen Teil dieser hoch frequentierten, beliebten und weltberühmten Straße entsprechen die Gehwegbreiten nicht den aktuellen Standards. Das wollen wir ändern, indem wir vor Ort die Gehwege und Aufenthaltsflächen sanieren und weitere Potentiale heben, die durch den geglückten Verkehrsversuch entstanden sind. Dazu gehört auch, dass wir Fuß-, Kfz- und Radverkehr möglichst voneinander trennen, dem vorherrschenden Fußverkehr den entsprechenden Platz einräumen und für alle Verkehrsteilnehmer:innen ausreichend Platz und Komfort schaffen wollen. Mit den neuen Radfahrstreifen ist ein wichtiger Baustein dafür bereits umgesetzt.“
Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „Die Umgestaltung der westlichen Reeperbahn ist überfällig. Während der östliche Teil der weltbekannten Kiezmeile schon vor rund 20 Jahren erneuert und umgebaut wurde, ist der westliche Teil zunehmend in die Jahre gekommen. Deshalb sind wir sehr dankbar, dass wir gemeinsam mit der Verkehrsbehörde, dem BID Reeperbahn und der IG St. Pauli in die Planungen zur Umgestaltung der Nebenflächen einsteigen können. Es soll vor allem mehr Platz zum Flanieren und auch für Außengastronomie entstehen. Auch die Verstetigung der Radfahrstreifen begrüßen wir als Bezirk sehr, sie folgt auch einem langjährigen Wunsch aus Stadtteil und Bezirkspolitik, die auf der Reeperbahn und den parallel verlaufenden Straßen durchaus herausfordernde Situation für Radfahrerinnen und Radfahrer zu verbessern.“
Sebastian Binger, Business Improvement Destrict Reeperbahn: „Eine Neugestaltung dieses Teils der Reeperbahn ist seit langer Zeit überfällig. Der Stadtraum an diesem für Hamburg so identitätsstiftenden Ort wird endlich wieder zusammengeführt. Die Verbreiterung der Gehwege schafft zudem Platz für die beliebte Außengastronomie und Besuchende gleichermaßen. Wir freuen uns gemeinsam mit der BVM und dem Bezirk an einer schönen, der Komplexität des Standortes angemessenen, Lösung arbeiten zu können. Grade hier ist es wichtig, die Anlieger jederzeit mit einzubinden.“
Die Konkretisierung der Planungen schließt an die erfolgreich abgeschlossene Evaluation und Mitte 2025 folgende Verstetigung des Radfahrstreifens in Richtung Stadtauswärts an. Er bildet zwischen Millerntorplatz und Holstenstraße (800 Meter Gesamtlänge) nicht nur den Lückenschluss auf der Achse von der Innenstadt in Richtung Altona, sondern sorgt auch dafür, dass die Verkehrssicherheit durch die räumliche und verkehrliche Trennung von Kfz-, Fuß- und Radverkehr für alle Verkehrsteilnehmenden erhöht wird. Die Verstetigung des Verkehrsversuchs wurde nun von der Polizei abgenommen und angeordnet.
Die Evaluation des Verkehrsversuchs hat darüber hinaus gezeigt, dass der Kfz-Verkehr in Richtung Altona weiterhin leistungsfähig abgewickelt werden kann. Es konnte keine wesentliche Verdrängung in die parallel verlaufenden Hauptverkehrsstraßen festgestellt werden. Alle Abbiegebeziehungen bleiben bestehen. Die Kfz-Geschwindigkeit ist im Mittelwert von rund 30 km/h auf rund 25 km/h gesunken.
Der Anteil der Radfahrenden auf der Fahrbahn stieg von 88 auf 96 Prozent. Die Verlagerung des Radverkehrs auf die Fahrbahn sorgte für weniger Konflikte auf den Gehwegen und Nebenflächen. Gleichzeitig sind die Unfallzahlen auf demselben Niveau. Die täglichen Kfz-Mengen stadtauswärts gingen leicht zurück – von 18.282 (2023) auf 16.621 (2024).
Gegenüber der Erhebung vor dem Start des Verkehrsversuchs „Fahrtrichtung stadtauswärts“ im März 2023 (2.007 Radfahrende täglich im Schnitt, davon 791 Richtung Altona) haben sich die Radverkehrsmengen erhöht (jetzt 2.691 täglich im Schnitt in beiden Fahrtrichtungen, davon 1.200 Richtung Altona).
Durch den erfolgreichen Abschluss der Sanierungen in der Königstraße und Louise-Schröder-Straße ist die Radverkehrsverbindung zwischen Altona und der Innenstadt deutlich attraktiver geworden, weshalb nach Abschluss all dieser Maßnahmen davon auszugehen ist, dass die Radverkehrszahlen weiter steigen.
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