Im Rahmen der Planungen ist ein Bürgerbeteiligungsverfahren mit öffentlichen Planwerkstätten und Passantenbefragungen durchgeführt worden. Zukünftig soll den vielen verschiedenen Nutzungsansprüchen an das Stadtteilzentrum Rechnung getragen werden und dieser zentrale Platz für Eppendorf lebenswerter, übersichtlicher und zugleich funktionaler werden. Bisher ist das hoch frequentierte Zentrum von Eppendorf geprägt durch unübersichtliche und oft ungeordnete Verkehrsbeziehungen sowie konkurrierende Nutzungsansprüche. Fuß- und Radverkehr haben aktuell zu wenig Platz, dem ÖPNV und seinen Busfahrgästen steht keine zeitgemäße Infrastruktur zur Verfügung, Wegebeziehungen sind oft unklar und der Straßenraum ist in mehreren Abschnitten sanierungsbedürftig.
Die Bauarbeiten im ersten Abschnitt beginnen mit vorbereitenden Arbeiten am 7. Juli 2025 und sollen insgesamt über ca. 1,5 Jahre andauern. Der erste Abschnitt umfasst die Martinistraße, den Anschluss zur Schottmüllerstraße, die Kreuzung zur Eppendorfer Landstraße, den Eppendorfer Marktplatz, die Ludolfstraße und die Heinickestraße.
Der zweite Abschnitt wird zu einem späteren Zeitpunkt umgebaut und umfasst insbesondere die Kreuzung Kellinghusenstraße/Ludolfstraße/Hudtwalckerstraße und die Kellinghusenstraße bis zum Schrammsweg.
Aktuelle Informationen zu den Bauphasen und Verkehrsführungen gibt der LSBG unter www.lsbg.hamburg.de/eppendorfer-marktplatz bekannt. Grundsätzlich bleibt in den Hauptverkehrsrichtungen nach Möglichkeit mindestens ein Fahrstreifen je Fahrtrichtung erhalten. Radverkehr und Fußverkehr können die Baustelle passieren oder werden auf barrierefreie Wege umgeleitet, die auch für Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühle geeignet sind.
Ab der zweiten Bauphase (November 2025) wird die Haltestelle Eppendorfer Marktplatz bis zum Ende der Maßnahme von Bussen nicht mehr angefahren. Ab dann werden für die Dauer der Bauarbeiten zwei Ersatzhaltepunkte im Lokstedter Weg und in der Ludolfstraße eingerichtet. Dazu informiert der HVV entsprechend über Aushänge an den Haltestellen oder unter www.hvv.de.
Koordination
Maßnahmen im Umfeld, wie beispielsweise am Braamkamp wurden vor dem Baustart des Eppendorfer Marktplatzes vorgezogen. Parallel stattfindende Maßnahmen wurden mit den Bauphasen des Eppendorfer Marktplatzes abgestimmt.
Die Maßnahme im Einzelnen:
Autoverkehr
Zur Verbesserung des Fahrkomforts und der Verkehrssicherheit werden rund 15.000 m² Fahrbahn saniert. Zudem werden alle Ampelanlagen basierend auf den aktuellen Verkehrszahlen angepasst und damit der Verkehrsfluss optimiert. Auch profitieren sowohl Gewerbetreibende als auch Anwohner:innen von der Verlängerung der Ladezonen um über 30 Prozent.
Radverkehr
Radfahrende werden nach dem Umbau durchgängig auf Radfahrstreifen oder Radwegen geführt: Dabei entstehen ca. 225 Meter neue Radwege/Radfahrstreifen an Stellen, wo es vorher keine Radverkehrsangebote gab (z. B. Südseite der Ludolfstraße). Alle bereits bestehenden Radwege werden nach dem Umbau ausreichend breit sein. Auf den Kreuzungen und an potenziellen Gefahrenstellen werden Radfahrstreifen rot markiert. Zukünftig wird es im Planungsgebiet 77 Radabstellanlagen (aktuell: 13) in Form von Anlehnbügeln geben.
Fußverkehr
Vorhandene Gehwege werden verbreitert, barrierefrei gestaltet und vier neue Querungsmöglichkeiten geschaffen, die auch dem Radverkehr zur Verfügung stehen:
- an der Kreuzung Heinickestraße/Hahnemannstraße
- auf der Ludolfstraße/Höhe Kita
- an der Kreuzung Eppendorfer Marktplatz/Heinickestraße
- Südlich der Bushaltestelle Eppendorfer Marktplatz/Höhe Edeka
- Zudem werden Fuß- und Radverkehr besser voneinander getrennt.
ÖPNV/Busverkehr
Durch den Umbau der Haltestellen und die Neuordnung der Räume wird die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Busse gefördert, die Kapazität gesteigert und der Komfort, die Sicherheit sowie die Barrierefreiheit für die Fahrgäste werden erhöht.
Baumbestand
Im Rahmen der Planungen ist es intensiv versucht worden, Baumfällungen zu vermeiden. Hierfür wurden bspw. umfangreiche Wurzelsondierungen des vorhandenen Baumbestandes durchgeführt. Im Plangebiet gibt es 67 Bäume, 13 werden gefällt und 14 neu gepflanzt. Dies gilt auch für die „Friedenseiche“. Sie wird in der Nähe ihres jetzigen Standortes neu gepflanzt. Der Gründe für die Baumfällungen sind neben Veränderungen im öffentlichen Raum auch die mangelnde Standfestigkeit einiger Bäume.
Hintergrund
Schon im Jahr 2017 hat der LSBG zum geplanten Umbau des Eppendorfer Marktplatzes ein öffentliches Beteiligungsverfahren gestartet und dabei vor Ort viele Gespräche geführt, um lokale Interessen, Bedarfe und Anregungen zur Umgestaltung der verkehrlichen Situation rund um den Eppendorfer Marktplatz frühzeitig kennenzulernen und nach Möglichkeit im weiteren Verfahren berücksichtigen zu können. Neben Passantenbefragungen wurde im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen und Planungswerkstätten über die verkehrliche Situation rund um den Eppendorfer Marktplatz informiert und Gelegenheit zur Diskussion und zum Austausch von Anliegen und Ideen gegeben. Mit Abschluss im Mai 2018 wurden die gewonnenen Erkenntnisse aus der Beteiligung zu einer Planung verarbeitet, die seither unter neuen Gesichtspunkten und Anforderungen wie den Maßgaben aus dem späteren Radentscheid kontinuierlich weiterentwickelt wurden. So wird z. B. auf den Einbau von Radfahrstreifen in Mittellage verzichtet.
Rückfragen der Medien
Behörde für Verkehr und Mobilitätswende
Telefon: 040 42841 3211
E-Mail: pressestelle@bvm.hamburg.de
Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer
Henning Grabow
Telefon: 040 42826 2299
E-Mail: lsbgkommunikation@lsbg.hamburg.de