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Sperrung Bürgerweide

Notwendiger Ersatzneubau der Berlinertordammbrücke geht in die nächste Phase

23. Januar 2025 Pressemitteilung

Aufgrund ihrer langjährigen Lasteinwirkungen von mehr als 100 Jahren ist die knapp 90 Meter lange und 32 Meter breite Berlinertordammbrücke abgängig und muss neu gebaut werden. Der südliche Überbau wurde daher bereits im vergangenen März und April abgebrochen und befindet sich im Ersatzneubau. Nun geht das von der Dimension her größte innerstädtische Brücken-Erneuerungsprojekt der Stadt am Berliner Tor in die nächste Phase: Vom 15. Februar bis 25. Februar werden 39 Stahlträger von bis zu 22 Tonnen eingehoben. Dies erfordert Präzisionsarbeit mit einem 700-Tonnen-Lastenkran über der Straße Bürgerweide und den S-sowie Fernbahngleisen am Berliner Tor.

  • Hamburg kümmert sich um seine Brückeninfrastruktur
  • Investition von rd. 80 Mio Euro
  • Koordinierte Sperrung der Bürgerweide an zwei Wochenenden
  • Bau in der Woche bei laufendem Verkehr
  • Empfehlung Homeoffice
  • Weiträumige Umfahrung über A1, A24 und A7 empfohlen

Der Kran wird auf einem knapp 3.000 Quadratmeter großen Baufeld positioniert. Für die Millimeterarbeit (die einzelnen Stahlträger müssen exakt aneinandergereiht positioniert und fixiert werden, damit anschließend die Betonfertigteile eingehoben werden können) muss die Bürgerweide an zwei verlängerten Wochenenden im Februar voll gesperrt werden: Vom 15. Februar (22:00 Uhr) bis 18. Februar (05:00 Uhr) sowie vom 20. Februar (22:00 Uhr) bis 25. Februar 2024 (05:00 Uhr).

Aufgrund der verkehrlichen Bedeutung der Bürgerweide wurden Ablauf und Planung der Maßnahme mehrfach optimiert, um einerseits einen sicheren Bauablauf garantieren zu können, die Sperrzeiten der Deutschen Bahn und S-Bahn einzuhalten und andererseits an den verkehrsstärksten Wochentagen, den Verkehr – insbesondere die Liefer- und Wirtschaftsverkehre – tagsüber auf der Bürgerweide möglich zu machen. So wird trotz der laufenden Arbeiten an den verkehrsstärksten Wochentagen, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag (18. bis 20. Februar) der Verkehr in der Zeit von 5:00 Uhr bis 22:00 Uhr mit zwei Fahrstreifen Richtung Süden und einem Fahrstreifen Richtung Norden an der Baumaßnahme und dem Kran vorbeigeführt. Montag und Freitag sind verkehrsschwächere Tage. Diese Tage werden auch für den Einhub der Brückenträger genutzt.

Aufgrund der verkehrlichen Beeinträchtigungen und der zwingend einzuhaltenden Sperrpausen der Deutschen Bahn und S-Bahn, wird im Mehrschichtbetrieb gearbeitet. Die für die Arbeiten notwendigen Sperrpausen sind bei der DB bereits seit 3 Jahren angemeldet und müssen daher zwingend an den dafür von der DB vorgegebenen Wochenenden sowie Zeitkorridoren durchgeführt werden.

Der Bauablauf ist hochkomplex und erfordert Präzisionsarbeit. Dank der engen Zusammenarbeit der 14 unterschiedlichen Gewerke, können der Verkehr unter der Woche eingeschränkt am Berliner Tor geführt und die Vollsperrungen koordiniert und bewusst auf zwei Wochenenden gelegt werden, an denen weniger Pendler- und Berufsverkehre unterwegs sind.

Aufgrund der Fahrstreifenreduzierung auf der Bürgerweide wird dennoch dringend empfohlen, den Bereich in der gesamten Bauzeit zu meiden, weiträumig zu umfahren, auf den schienengebundenen ÖPNV auszuweichen oder wenn möglich, Homeoffice zu nutzen. Die Bürgerweide ist eine zentrale Nord- Südverbindung in der Innenstadt. Logistiker werden gebeten, die Logistikpläne entsprechend anzupassen und ggf. längere Lieferzeiten einzuplanen.

Nutzerinnen, die aus dem Südwesten in die City möchten, nutzen die A7 und fahren über die AS HH-Othmarschen oder AS HH-Bahrenfeld über den Westen in die Hamburger City. Pkw-Nutzer:innen aus dem Süden wird empfohlen auch die Freihafenelbbrücke zu nutzen, um die A255 und B75 neue Elbbrücken zu entlasten.

Pendler:innen und Pendlern aus dem Hamburger Osten wird empfohlen über die A25, A1 Rifa Lübeck und die A24 zu nutzen, um in die City zu fahren oder die B5 zu nutzen, um die A255 und B75 Neue Elbbrücken zu entlasten. Es ist auf den genannten Strecken, A24 und B5, in der Rushhour mit erheblichen Verzögerungen zu rechnen.

Ein frühzeitiges Fahren in die City trägt zur Entzerrung der Verkehrsdichte am Morgen bei und ermöglicht ein pünktliches Ankommen.

Auf den Autobahnen werden vor und während der Bauzeit in der Innenstadt Verkehrshinweise gegeben. Innerstädtisch wird auf die Sperrzeiten der Bürgerweide weit im Vorfeld informiert werden.

Die S-Bahn der Linie S1 wird in der Zeit vom 17. bis 22. Februar am Berliner Tor verkehren, an den Sonntagen 16. Februar sowie 23. Februar nicht, um die tonnenschweren Brückenteile über den Gleisen einzuheben. Im S-Bahn – und U-Bahnnetz finden während der Bauzeit außerhalb des Berliner Tors keine anderweitig geplanten Baumaßnahmen statt. Pendler werden daher gebeten, ggf. an den beiden Wochenenden alternative Strecken zu prüfen.

Der Ersatz der Brücke wurde mit langer Vorlaufzeit geplant, um den Bauablauf so sicher und effizient wie möglich zu gestalten. Die jüngsten Erfahrungen aus anderen deutschen und europäischen Städten, die mit maroden Brückenbauwerken konfrontiert waren, haben Hamburgs Behörden darin bestärkt, frühzeitig zu handeln. Durch die gezielte Koordination und den sicherheitsbewussten Ansatz wird die Verkehrsinfrastruktur der Hansestadt nicht nur erhalten, sondern nachhaltig gestärkt und leistungsfähig für die Zukunft für alle betroffenen Verkehrsträger gemacht. Die Arbeiten können jedoch witterungsbedingt beeinträchtigt werden.

Die Stadt und der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) befinden sich in engem koordinativem Austausch mit der DB, der S-Bahn, der Autobahn GmbH des Bundes, den Spediteuren und Logistikern sowie den benachbarten Bundesländern. Spediteure und Verbände wurden rechtzeitig informiert und gebeten, Fahrten entsprechend zu planen.

Der notwendige Abbruch und Neubau der Brücke findet seit Januar 2024 unter Aufrechterhaltung des Verkehrs abschnittsweise statt. Die Fertigstellung des Neubaus ist für das Jahr 2027 geplant. Die Projektkosten belaufen sich auf rund 80 Mio. Euro. Erste vorbereitende Arbeiten starteten Ende 2023. Dann folgten Arbeiten unter anderem im darunterliegenden Gleisbereich. Hier wurden eine Gleisquerung sowie ein Zufahrtsbereich mit Tor hergestellt.

Die herkömmliche durchschnittliche Lebensdauer von Brücken dieser Bauart beträgt rund 70 Jahre (Stahlbeton, Spannbeton) und rund 100 Jahre (Stahl). Die Berlinertordammbrücke ist in weiten Teilen (u. a. Teilbauwerk B2 von 1902) bereits 122 Jahre alt und damit deutlich älter. Sie hat ihre prognostizierte Lebensdauer damit klar überschritten. Bereits im Jahr 2010 wurden Sicherungsstützen eingebaut. Im Jahr 2017 konnte eine Verlängerung der Zulassung dieser Stützen erwirkt werden, mit der Auflage spätestens im Jahr 2024 mit dem Abbruch und Neubau zu beginnen. Dieser ist erfolgt, eine Alternative zum Abbruch und Neubau gibt es vor allem unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit nicht. Die Terminierung und der Ablauf werden durch die festgelegten Sperrpausen der DB vorgegeben.

Rückfragen der Medien
Behörde für Verkehr und Mobilitätswende
E-Mail: pressestelle@bvm.hamburg.de

Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer
Telefon: 040 42826 2758
E-Mail: lsbgkommunikation@lsbg.hamburg.de