Mit der Maßnahme wurde die vorhandene Infrastruktur grundlegend erneuert, klimagerecht weiterentwickelt und der Verkehrsraum sicherer, leistungsfähiger und zukunftsfähig gestaltet. Durch die bedarfsgerechte Neuanordnung der Straßenverkehrsflächen stehen nun allen Verkehrsteilnehmenden verkehrssichere, barrierefreie und leistungsfähige Wege zur Verfügung. Die substanzielle Instandsetzung der Straße gewährleistet zudem langfristig eine hohe Verkehrssicherheit für den Kfz-Verkehr – mit ebenen Fahrbahnen, frei von Schlaglöchern und Spurrinnen.
Der Recha-Lübke-Damm präsentiert sich nun mit einer vollständig erneuerten Fahrbahn auf 570 Metern, Radfahrstreifen mit bis zu 3,25 Metern Breite sowie mindestens 1,50 Meter breiten, komfortablen Gehwegen. Eine optimierte Fahrstreifenführung und Aufteilung verbessern den Verkehrsfluss. Zusätzlich wurden Trinkwasserleitungen (HW) sowie Stromkabel (HNE) erneuert, Straßenabläufe und Anschlussleitungen saniert und neue Begrünungselemente integriert. Der Recha-Lübke-Damm gehört nach der Sanierung zur sogenannten blau-grünen Infrastruktur, die das Stadtklima verbessert, die Aufenthaltsqualität erhöht und die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden berücksichtigt und somit der Hamburgischen Klimaanpassungsstrategie entspricht. Wissenschaftlich begleitet wurde die Maßnahme durch das Projekt BlueGreenStreets der HafenCity Universität Hamburg (HCU).
Blau-grüne Infrastruktur: Grün und Wasser sinnvoll verknüpft
Um den städtischen Wärmeinseleffekt zu mindern und das Mikroklima nachhaltig zu verbessern, wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt:
- 56 hydrologisch optimierte Straßenbäume sorgen künftig für deutlich mehr Verschattung und Verdunstung im Straßenraum. Besonders an heißen Tagen verbessert sich dadurch das Mikroklima spürbar. Die Maßnahme setzt die Ziele der Hamburgischen Klimaanpassungsstrategie direkt um.
- Grüninseln, Retentionsflächen und begrünte Mulden erhöhen die Verdunstung, fördern die Grundwasserneubildung und tragen zur Abkühlung der Umgebung bei. Gleichzeitig wird das Sielsystem bei Starkregen entlastet.
- Grünstreifen zwischen Fahrbahn, Rad- und Gehweg verbessern die Aufenthaltsqualität und unterstützen das lokale Mikroklima.
- Regenwasserbewirtschaftung mit System:
- Unbelastetes Regenwasser von Geh- und Radwegen wird gezielt den Mulden zugeführt und dient deren natürlicher Bewässerung.
- Oberflächenwasser der Fahrbahn, das potenziell belastet ist (z. B. durch Reifenabrieb), wird weiterhin über die Kanalisation abgeleitet und vorgereinigt.
- Das in die Mulden geleitete Oberflächenwasser wird zudem über belebte Bodenzonen gereinigt und zur Versickerung gebracht.
- Flächenentsiegelung und wasserdurchlässige Beläge fördern die natürliche Versickerung und verbessern die Bodenfunktionen.
- Neu geschaffene Retentionsräume erhöhen die Wasserspeicherkapazität im Straßenraum und tragen aktiv zum Überflutungsschutz bei. Sie stärken gleichzeitig die Vitalität des Straßenbegleitgrüns.
Letzter Schritt im Herbst: Pflanzungen und Ansaat
Die abschließenden Begrünungsarbeiten – darunter Baumpflanzungen, Muldenpflege und Ansaat zwischen den eingesetzten Bodenelementen – sind planmäßig für den Herbst 2025 vorgesehen, da dieser Zeitraum besonders gute Bedingungen für Pflanzungen bietet. Zum Einsatz kamen sogenannte TTE-Elemente (TTE®-Multifunktionsflächen). Sie bestehen aus recyceltem Kunststoff, sind wasser- und luftdurchlässig und verfügen über ein gitterartiges System, das begrünt oder mit Schotter befüllt werden kann, weshalb sie sich besonders gut für den nachhaltigen Ausbau von Verkehrsflächen eignen.
Wissenschaftlich begleitet und praxisnah erprobt
Das Projekt BlueGreenStreets der HafenCity Universität begleitete die Maßnahme von Beginn an. Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung innovativer Konzepte für klimaangepasste Straßenräume. Am Recha-Lübke-Damm wurden Planungsansätze in einem „Reallabor“ umgesetzt, um Blau-grün-Infrastrukturen in bestehende Stadtquartiere zu integrieren. Die Erkenntnisse flossen direkt in die Planung und Umsetzung ein – ein bedeutender Beitrag zur klimaresilienten Stadtentwicklung.
Bauverlauf und Herausforderungen
Die Baumaßnahme begann am 9. Oktober 2023 und sollte ursprünglich im Dezember 2024 abgeschlossen werden. Ein unerwarteter Schaden an einer Wasserleitung von HAMBURG WASSER machte jedoch eine Änderung der Bauweise erforderlich: Statt in geschlossener Form musste abschnittsweise in offener Bauweise gearbeitet werden. Dadurch war eine abweichende Verkehrsführung nötig, einschließlich einer Sperrung der Fahrbahn – was zu einer Verzögerung von rund drei Monaten führte.
Mit der Fertigstellung des Recha-Lübke-Damms ist ein weiterer Schritt in Richtung klimagerechter und sicherer Infrastruktur in Hamburg getan.
Visuelles Material können Sie unter folgendem Link abrufen: LSBG Recha-Lübke-Damm.
Rückfragen der Medien
Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM)
Telefon: 040 42841 3211
E-Mail: pressestelle@bvm.hamburg.de
Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG)
Susanne Richter
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Andrea Deutschmann
Telefon: 040 42826 2711
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