Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung
Hamburg wächst! Die Bevölkerung wächst und die Wirtschaft auch. Beides hat Auswirkungen auf die Stadtentwicklung Hamburgs. Zusätzlicher Wohnraum sowie neue Büro- und Gewerbestandorte werden geschaffen und müssen verkehrlich erschlossen werden.
Mobilität in Hamburg – Daten und Fakten
Seit dem Jahr 2000 wird auf Hamburgs Stadtstraßen weniger Auto gefahren. Dafür mehr Fahrrad und ÖPNV. Der Pkw-Besitz pro Kopf stagniert seit Jahren und war zuletzt rückläufig. In 2022 ist der private Pkw-Besitz erstmals seit 2010 deutlich gesunken. Das Mobilitätsangebot in Hamburg wird gleichzeitig immer vielfältiger.
Modal Split 2022
Der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur und die Angebotsoffensiven im ÖPNV zeigen Wirkung: Die aktuelle repräsentative Befragung zum Mobilitätsverhalten ergab, dass deutlich mehr Hamburgerinnen und Hamburger ihre Wege mit dem Fahrrad zurücklegen. Insgesamt gewinnt der Umweltverbund aus Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr an Bedeutung, die Pkw-Nutzung nimmt deutlich ab.
Pendeln aus und nach Hamburg
Die Anzahl der Pendlerinnen und Pendler wuchs in den letzten Jahren stetig. Über 380.000 Beschäftigte, die in Hamburg arbeiten, wohnen außerhalb Hamburgs (2022). Demgegenüber arbeiten knapp 150.000 Hamburgerinnen und Hamburger außerhalb der Stadt. Die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen führt aber nicht in gleichem Maße zu mehr Verkehr, weil der Homeoffice-Anteil in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Etwa drei Viertel aller beruflich Pendelnden benutzt das Auto. 20 Prozent pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel hängt dabei stark vom Angebot am jeweiligen Wohnort ab.
Ziele für die Mobilität
Der Senat bekennt sich zu einer Senkung der klimaschädlichen Emissionen im Verkehrssektor durch eine umfassende Mobilitätswende. Diese soll mit einer Verbesserung der Erreichbarkeit sowie einer Steigerung der gesellschaftlichen Teilhabe und der Lebensqualität einhergehen. Mobilität ist auch eine Frage der Gerechtigkeit und soll deshalb bezahlbar sein.
Hamburg hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Die CO2-Emissionen sollen bis 2030 um 70 Prozent gegenüber 1990 sinken. Dafür ist ein Modal Shift, eine Verlagerung von Wegen in den Umweltverbund erforderlich. Dieser soll bis 2030 einen Anteil von 80 Prozent am Modal Split, den in Hamburg zurückgelegten Wegen, erreichen. Außerdem muss eine konsequente Elektrifizierung aller Fahrzeugflotten erfolgen. Bei Fahrzeugen bis 3,5t sollen bis 2030 40 Prozent elektrisch fahren. Busse sollen bis dahin vollständig emissionsfrei fahren.
Auswirkungen von Corona auf die Mobilität in der Stadt
In der Vergangenheit hat sich das Verkehrsverhalten nur sehr langsam verändert. Die Corona-Pandemie hat jedoch gezeigt, dass sich auch der Verkehr sehr schnell ändern kann. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hatten einen massiven Rückgang des Kfz-Verkehrs zur Folge, die Nutzerzahlen beim ÖPNV brachen ein. Der Radverkehr wuchs während der Pandemie weiter. Insgesamt hat ein Modal Shift zum Umweltverbund stattgefunden. Die Etablierung von Home Office führt zu einer insgesamt gesunkenen Zahl der zurückgelegten Wege.