im Namen des Vorstands des Rainbow Cities Network freuen wir uns sehr, Sie zu der diesjährigen Fotoausstellung „LSBTIQ+ Ältere und Pionier*innen“ begrüßen zu dürfen. Während wir uns heute hier versammeln, feiern wir nicht nur die lebendige Vielfalt unserer Community sondern auch den bemerkenswerten Weg des Fortschritts und der Inklusion, der uns zu diesem bedeutungsvollen Anlass geführt hat. Diese Ausstellung ehrt all diejenigen, die diesen Weg der Inklusion vor uns gegangen sind.
Das Jahr 2024 markiert einen wichtigen Meilenstein für das Rainbow Cities Netzwerk, da wir stolz unser exponentielles Wachstum auf 52 Mitgliedsstädte auf vier Kontinenten (Asien, Amerika (Nord- und Südamerika), Europa) bekannt geben können. Dieses Wachstum ist ein Beweis für den unerschütterlichen Einsatz unserer engagierten Mitgliedsstädte, Umgebungen der Gleichberechtigung und Akzeptanz zu fördern und Vielfalt zu würdigen.
Eine der Besonderheiten unseres Netzwerks ist das Engagement unserer Mitgliedsstädte, aktiv an der Förderung von LSBTIQ+ Rechten und Inklusion zu arbeiten. Durch gemeinsame Anstrengungen haben wir nicht nur Regenbogenstädte in unseren Ländern geschaffen, sondern auch unseren Einfluss genutzt, um Politikempfehlungen für andere lokale Regierungen zu erstellen. Wir sind äußerst dankbar für die Unterstützung der Europäischen Kommission, die es uns ermöglicht hat, unsere Wirkung zu verstärken und ein Höchstmaß unseres Einsatzes für Gleichheit und Gerechtigkeit zu erreichen.
Während wir über die Fortschritte, die wir gemacht haben, nachdenken, werden wir an die unschätzbaren Beiträge der älteren Menschen und Pionier*innen der LSBTIQ+ Bewegung erinnert. Ihr Mut, ihre Widerstandsfähigkeit und ihr unerschütterlicher Wille haben den Weg für den Fortschritt geebnet, den wir heute genießen. Es ist ihnen zu verdanken, dass wir dort stehen, wo wir stehen. Es ist ihr Vermächtnis, das uns inspiriert, weiterhin für eine hellere und inklusivere Zukunft für alle zu kämpfen.
Lasst uns zusammenkommen während wir unsere Vergangenheit würdigen und gleichzeitig Chancen von morgen ergreifen, um die tiefe Verbindung unserer Community zu feiern und unser Engagement für den Aufbau einer Welt zu erneuern, in der jede*r authentisch leben und ohne Angst vor Diskriminierung oder Vorurteilen gedeihen kann.
Vielen Dank, dass Sie gemeinsam mit uns dieses Fest der Selbstbehauptung, Liebe und Einheit begehen.
Grußwort des Kurators
Rainbow Cities Network (RCN)
Die RCN-Ausstellung „Queer+ Ältere und Pionier*innen“
Unsere Communities blicken auf lange Geschichten zurück, die von Kämpfen um Akzeptanz, rechtliche Gleichstellung und Teilhabe geprägt waren. Diese Ausstellung stellt unsere LSBTIQ+ Älteren und Pionier*innen in den Mittelpunkt, trägt zur Dokumentation der queeren Bewegung bei, macht ihr kollektives Engagement sichtbar und spiegelt die Schönheit und den Widerstand wider, die beschreiben, wer wir sind in dieser Welt.
Sie erzählt Geschichten über verschiedene Zeiten, Identitäten und Identifikation, zielt darauf ab, den Austausch zwischen den Generationen zu fördern und die Sichtbarkeit der Farbe Grau im Regenbogen zu verstärken.
Während sich früher viele LSBTIQ+ Personen gezwungen sahen, sich zu verstecken und ihr Leben in inneren Gefängnissen leben mussten, gründeten andere Gruppen, betrieben Bars, Clubs und queere Tänze, die oft als Teepartys getarnt werden mussten und schufen sportliche und kulturelle Aktivitäten sowie Rainbowhouses, um Queerness, generationelle, kulturelle, körperliche und geschlechtsspezifische Vielfalt zu feiern. Heute sind viele dieser Räume sichtbarer, dienen besonderen Menschen aber immer noch als Zufluchtsorte, in denen man hinter die Fassade sehen und sich durch andere selbst erleben kann.
Einige von ihnen waren unüberhörbare, sehr stolze Aktivist*innen und Pionier*innen, die für unsere Rechte und Inklusion eintraten. Sie traten hervor, bekleideten höhere Positionen inner- und außerhalb der Politik und wurden so zu bewunderten Vorbildern.
Die queere Befreiung, die so viele von uns heute genießen können, ist das Ergebnis ihres Mutes in weitaus schwierigeren Zeiten. Eine Generation, die immer aufeinander Acht gab und in der Verbindung und den unterschiedlichen, ineinander verwobenen Wegen, auf denen sie negativen Erfahrungen und Traumata begegneten, Kraft fand.
Heute geben diese ersten Generationen von Aktivist*innen, die den Kampf für sexuelle Freiheit und Geschlechtsidentität abseits der gängigen Normen begannen, ihr Wissen an jüngere Generationen weiter, um die einst errungenen Rechte zu verteidigen und neue zu gewinnen.
Aber diese Generation von Pionier*innen müssen weiterhin und stetig in Erscheinung treten, da queere Ältere oft damit konfrontiert sind, sich verstecken zu müssen. Die Rückeroberung öffentlicher Räume in Senior*innenclubs ist ein guter Weg, sichtbar zu bleiben und queere und heterosexuelle Menschen zu verbinden.
Heute müssen wir sicherstellen, dass alle queeren Menschen glücklich unter dem Regenbogen in einem inklusiven, diskriminierungsfreien Umfeld altern können.
Obwohl die Anerkennung der Rechte von Menschen mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in unseren Städten stark gestiegen ist, gibt es immer noch Herausforderungen. Um sicherzustellen, dass diese Pionier*innen so selbstbestimmt wie möglich leben können – im hohen Alter und mit zunehmender Verletzlichkeit – müssen wir auf sie achten und sie in die heutigen Aktivitäten einbeziehen. Wir müssen Fachkräfte schulen und das Bewusstsein für die Situation queerer Senior*innen in Institutionen und in der Gesellschaft schärfen.
Ältere Menschen und ikonische alte Queers stehen als Säulen der Resilienz und Liebe. Wir können sie Pioniere*innen nennen, aber auch unsere schwulen, lesbischen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen Held*innen. Sie sind unsere Geschichte und weit mehr als das, sie sind unsere auserwählte Familie.
Wolfgang Wilhelm, Wien Kurator der Ausstellung
Bild 1: Wien
LSBTIQ+ Geschichten in und aus Wien │ LGBTIQ Stories in and from Vienna von Lisa Punz & Michael Hecht (Frog Queen Media)
Rainbows Cities Network (RCN)
Die Wiener Community blickt auf eine lange Geschichte (Queer-Story) zurück, die geprägt war von Kämpfen um Akzeptanz, rechtliche Gleichstellung und Teilhabe in der Gesellschaft. Das Projekt "LSBTIQ+ Geschichten in und aus Wien" des Instituts für Konfliktforschung (IKF) trägt zur Dokumentation der Queer-Bewegung bei und macht deren kollektives Engagement durch Videoporträts sichtbar. Das Projekt befasst sich mit der Entwicklung der Community und zielt darauf ab, den Austausch zwischen den Generationen voranzubringen. Link zu den Videos
Bild 2: Sao Paulo
Ich sehe mich durch dich │ I see myself through you von Léo Áquilla
Rainbows Cities Network (RCN)
„Ich sehe mich durch dich“ ist ein konzeptionelles Stück über Zeit und Identifikation. Die Kunst des Lebens, die durch das Blut zweier Generationen von trans* Frauen fließt, spiegelt die Schönheit und den Widerstand wider, die beschreiben, wer wir sind in dieser Welt. Durch das Wissen um die Vergangenheit und die Anerkennung der Dankbarkeit, können sie sich selbst richtig sehen, verstehen und dadurch EXISTIEREN.
Bild 3: Genf
Um glücklich zu altern, sollten wir sichtbar bleiben! │ To age happily, let’s stay visible! von Ariane Testori
Rainbows Cities Network (RCN)
Mitglieder der "Tamalou" und der "Babayagas", den beiden LSBTIQ+ Senior*innenengruppen in Genf, posieren stolz mit Marjorie Horta, der Leiterin des Senior*innenenprojekts bei der Association 360. Dieses Projekt wurde 2018 mit der Unterstützung der Stadt Genf ins Leben gerufen. Es zielt darauf ab, die gegenseitige Hilfe unter Peers zu fördern, Fachleute zu schulen und die Öffentlichkeit für die Probleme alternder LSBTIQ+ Menschen zu sensibilisieren, aber auch gegen Altersdiskriminierung in LSBTIQ+ Communities zu kämpfen.
Bild 4: Taipeh
Vermächtnis der Liebe: Die Wärme der Heimat in der selbst gewählten Familienzusammenführung spüren │ Legacy of Love: Embracing the Warmth of Home in Chosen Family Reunion von Tong, eine ehrenamtliche Person der Taiwan Tongzhi (LSBTIQ+) Hotline Association
Rainbows Cities Network (RCN)
In einer geschäftigen Stadt dient eine Schwulen-Sauna als Zufluchtsort für besondere Menschen. Dazu gehört „A-Ma“ (Mandarin für „Oma“), ein älterer schwuler Mann auf der rechten Seite des Fotos, der für Stärke und Liebe steht. Weil sie ihre Identitäten angenommen haben, leben sie entfremdet von ihren Familien. Dennoch treffen sich diese Menschen jedes Jahr anlässlich des Mond- Neujahrsfestes zu einem besonderen Wiedersehensessen in der A-Mas Sauna. Sie finden Trost in gemeinsamen Träumen und leisen Versprechungen einer besseren Zukunft. Tong, auf der linken Seite des Fotos, war früher eine Lesbe* und identifiziert sich heute als trans* Mann. Seine „Veränderungsreise“ hat seine Empathie für die Erfahrungen anderer verstärkt. Inspiriert von seiner Mutter, hat Tong sich dem Bewahren von Geschichten älterer Lesben* verschrieben. Er hat diese Geschichten im Buch „Grandma’s Girlfriends: The Splendid Youth of Elder Lesbians“ gesammelt, um LSBTIQ+ Geschichte zu bewahren und zugleich seinen eigenen Weg zu würdigen.
Bild 5: Köln
Zeit schenken │ Giving Time von Andrea Bothe
Rainbows Cities Network (RCN)
Rund 26.500 LSBTIQ+ Menschen im Alter von 60+ leben in Köln. Viele von ihnen sind seit den späten 1960er Jahren in der lesbischen und schwulen Bewegung aktiv und fordern seit Jahrzehnten gleiche Rechte. Um sicherzustellen, dass diese Pionier*innen im Alter und mit zunehmender Verletzlichkeit so selbstbestimmt wie möglich leben können, bietet das queere Beratungszentrum „rubicon“ in Köln einen freiwilligen Besuchsdienst namens „Begegnung unterm Regenbogen“ an. Katharina und Inga gehören zu den Freiwilligen, die sich angemeldet haben, um Unterstützung anzubieten.
Bild 6: Mexiko-Stadt
Ikonische ältere Menschen und Pionier*innen der queeren und LSBTIQ+ Aktivist*innen aus Mexiko-Stadt │ Iconic elderly people and pioneers of the queer and LGBTIQ+ activists of Mexico City von Karina Buendía Monroy
Rainbows Cities Network (RCN)
Auf dem Foto sind ältere Menschen zu sehen, die für den LSBTIQ+ Kampf in der Stadt stehen. Heute posieren sie stolz in einem der symbolträchtigsten Orte der Landeshauptstadt: dem Palacio de Bellas Artes. Obwohl die Rechte von Menschen mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Stadt anerkannt sind, gibt es weiterhin Herausforderungen, um ein gewalt- und diskriminierungsfreies Leben zu gewährleisten. Daher machen sie weiter auf sich aufmerksam.
Bild 7: Bern
Queerer Tanztee │ QUEER TEA DANCE von Thilo Larsson
Rainbows Cities Network (RCN)
Der erste QUEER TEA DANCE wurde einen Monat nach der Gründung des Vereins „queerAlternBern“ im Oktober 2023 gefeiert, um die Tradition queerer Tänze, die als Teepartys getarnt sind, wieder aufleben zu lassen. „queerAlternBern“ wurde gegründet, um queeren älteren Menschen – den Pionier*innen von einst – in der Stadt Bern einen Ort zu bieten, an dem sie Menschen mit ähnlichen Lebensläufen treffen können. Da queere ältere Menschen häufig gezwungen sind, sich zu verstecken, zielt der Verein darauf ab, sicherzustellen, dass sie in einer inklusiven Umgebung frei von Diskriminierung altern können.
Bild 8: Mannheim
Wenn es um uns geht, sitzen wir mit am Tisch. Mit freundlichen Grüßen, eure queeren Älteren. │ When it comes to us, we are of course at the table. Kind regards, your queer elders. Stadt Mannheim, Grafik von ka-schmitz.de
Rainbows Cities Network (RCN)
Inspiriert von der queeren Community wurde 2022 in Mannheim das Thema queerer Vielfalt im Alter intensiv diskutiert. Der Austausch zwischen der queeren Community und den Fachbehörden war besonders wichtig. Ein Highlight war das Symposium „Glückliches und vielfältiges Altern in Mannheim“, hier künstlerisch von Ka Schmitz festgehalten, bei dem die Community ihre eigenen Bedürfnisse klar und selbstbewusst artikulierte, damit ihre Interessen nicht übersehen werden.
Bild 9: Barcelona
Barcelona als Vorreiterin bei den LSBTIQ+ Rechten │ Barcelona at the forefront in LGBTI rights von Fundació Enlla
Rainbows Cities Network (RCN)
Die ersten Generationen von LSBTIQ+ Personen, die 1965 – mitten in der Diktatur – den Kampf für sexuelle Freiheit und Geschlechtsidentität begannen, geben ihr Wissen an die jüngeren Generationen weiter, um die erlangten Rechte zu verteidigen und neue zu gewinnen. Eine gastfreundliche Stadt, die Räume für die Community schafft & so zur Vorreiterin dafür wird, LSBTIQ+ Personen zu mehr Freiheiten zu verhelfen. (Plaça de la Sagrada Família, Fundació Enllaç)
Bild 10: Bordeaux
Von Fäden und Händen │ Des fils et des mains von Maurice Lafaye
Rainbows Cities Network (RCN)
Im Rahmen des Projekts „Des fils et des mains“ (Von Fäden und Händen) des La Pangée-Kollektivs wurde in der Villa Pia Kapelle in Bordeaux eine inklusive Modenschau organisiert. Die Kleidung wurde entworfen, um kulturelle, körperliche und geschlechtsspezifische Vielfalt hervorzuheben. Das Projekt wurde mit Bewohner*innen des Altersheims COS Villa Pia konzipiert und zu 100% von der Stadt Bordeaux im Rahmen der Gleichheitswochen 2023 finanziert. Auf diesem Foto sehen Sie Jean-Paul Lacoste, Bewohner des Altersheims, und die Künstlerin Drag La Beuchaire, die gemeinsam auftreten.
Bild 11: Ostende
Edie Merckx von Edie Merck
Rainbows Cities Network (RCN)
Mein Leben, mein Gefängnis. Als Frau in meinem männlichen Körper leben. Edie Merckx – Gründerin des Rainbowhouse am Meer in Ostende (April 2021).
Bild 12: Heidelberg
Wolfgang Erichson, ehemaliger Bürgermeister für Kultur, Bürgerservice und Kreativwirtschaft der Stadt Heidelberg │ Wolfgang Erichson, former Mayor for Culture, Citizen Services and Creative Industries of the City of Heidelberg von Philipp Roth
Rainbows Cities Network (RCN)
Einer der prominentesten queeren Älteren und Pionier*innen Heidelbergs ist Wolfgang Erichson. Im Jahr 2007 wurde er Heidelbergs erster offen schwuler Bürgermeister. Bevor er im August 2023 in den Ruhestand ging, leitete Wolfgang Erichson das Amt für „Kultur, Bürgerservice und Kreativwirtschaft“ der Stadt Heidelberg. Im Jahr 2016, während er für das Amt „Umwelt, Bürgerservice und Integration“ verantwortlich war, gründete er den Runden Tisch für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und ebnete damit den Weg für Heidelberg, eine Regenbogenstadt zu werden.
Bild 13: Ljubljana
Brane & Suzana von Rick Burger
Rainbows Cities Network (RCN)
Brane Mozetič ist ein preisgekrönter Autor, Übersetzer, Herausgeber, Verleger und seit Ende der 80er Jahre ein bekannter Aktivist in Slowenien. Suzana Tratnik ist eine preisgekrönte Autorin, Soziologin, Übersetzerin und eine der Gründerinnen der frühesten osteuropäischen Lesbengruppe Škuc-LL, die 1987 gegründet wurde. Heute arbeitet sie mit dem Festival "Lesbian Quarter" zusammen. Tratnik und Mozetič arbeiten auch beide mit dem „LGBT Film Festival Ljubljana“ zusammen.
Bild 14: Genk
Jede*r ist anders – Na und? │ Everyone Different... So What? von ZWIEP
Rainbows Cities Network (RCN)
Die Fotoausstellung „Jede*r ist anders... Na und?“ wurde im Kontext des IDAHOBIT 2022 geschaffen. Im Zentrum dieser Fotoausstellung steht die Verbindung. Namentlich, die Verbindung zwischen LSBTIQ+ Menschen und heterosexuellen Menschen. „Jede*r ist gleich,“ sagt Marie-Jeanne, „was macht es für einen Unterschied, ob du schwul, lesbisch oder bisexuell bist? Eine Person ist eine Person.“ Vor Jahren lernten sich Paul und Marie-Jeanne an der Küste kennen und wurden beste Freunde. Ihre Freundschaft geht über sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität hinaus. Sie sind einfach beste Freunde!
Bild 15: Hamburg
Nutzung des öffentlichen Raums in einem Senior*innenclub │ Reclaiming public space in a Senior Citizen Club von Carsten Vitt
Rainbows Cities Network (RCN)
Einmal im Monat trifft sich eine Gruppe von Lesben*, um Brett- und Kartenspiele zu spielen, den Alltag zu besprechen, über zukünftige Herausforderungen zu diskutieren und sich an die wilden Tage der Vergangenheit zu erinnern. Das Projekt „Älterwerden unterm Regenbogen“ konzentriert sich auf Sozialarbeit und Senior*innenzentren und zielt darauf ab, die Beteiligung der LSBTIQ+ Community zu fördern.
Bild 16: Cork
Ailsa von Ryan O‘Sullivan
Rainbows Cities Network (RCN)
Die kürzlich pensionierte Koordinatorin des Gay Project in Cork, Ailsa Spindler, ist seit Jahrzehnten eine unüberhörbare und sehr stolze LSBTIQ+ Aktivistin und Pionierin, die sich in ganz Europa für die Rechte und Inklusion von LSBTIQ+ einsetzt. Sie ist vor dem Regenbogen-Glasgeländer der Cork City Hall abgebildet, einem Symbol für Corks Engagement für LSBTIQ+ Inklusion, das ohne jahrelange Kampagnen und Aktivismus von Corks LSBTIQ+ Älteren und Pionier*innen nicht möglich gewesen wäre.
Bild 17: Frankfurt am Main
Ricky Wild, Besitzerin der ältesten Bar für Lesben* │ Ricky Wild, owner of the world’s oldest bar for lesbians* von Schepp/Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales
Rainbows Cities Network (RCN)
Ricky (Erika) Wild ist die Besitzerin der ältesten Bar der Welt für lesbische, bisexuelle und queere Frauen* in Frankfurt am Main. Am 7. September 1971 eröffnete sie den Club La Gata für lesbische Frauen*. Die Eröffnung fand zu einer Zeit statt, als das Coming-out und die Sichtbarkeit von Lesben* viel schwieriger waren als heute. Es gab nur wenige, sehr schwer zu findende Treffpunkte für queere Frauen*. Auch heute, mit über 70 Jahren, ist Ricky noch oft selbst hinter der Theke anzutreffen. Das Foto zeigt Ricky bei der Verleihung des „Preises für lesbische Sichtbarkeit“ des Landes Hessen, Deutschland, im Jahr 2022.
Bild 18: Helsinki
Jenseits der Oberfläche │ Beyond the surface von Aleksandra Lemke
Rainbows Cities Network (RCN)
Das ist Hanna-Maria Huurinainen, 70 Jahre alt. Physiologisch ein Mann, sie erlebt jedoch eine starke Körperdysphorie. Seit ihrer frühen Kindheit hat sie davon geträumt, als Frau zu leben. Der glücklichste Moment ihres Lebens war, als sie sich zum ersten Mal traute, in Frauenkleidung in die Stadt zu gehen. Auch wenn dies heute zur Routine geworden ist, muss sie sich aufgrund mangelnder Akzeptanz ihrer Familie und im Arbeitsumfeld immer noch mehrmals pro Woche als Mann ausgeben. Das Leben als trans* Person findet sie anstrengend und ermüdend, ist jedoch glücklich, wenn sie sich öffnen und ganz sie selbst sein kann. Mit ihren Erfahrungen hat sie sich bei verschiedenen Veranstaltungen ehrenamtlich als Expertin engagiert.
Bild 19: Leuven
Kaya 60Plus - bunt und grau │ Kaya 60Plus Colourful and grey von Morgane Gielen, ‘Voicing inclusivity through photography’
Rainbows Cities Network (RCN)
Kaya 60Plus bietet Aktivitäten an, die auf die aktive, lebhafte, aber eher etwas zurückhaltende Lesbe* über sechzig zugeschnitten sind. Jede* ist willkommen, das Alter an sich ist nicht das Wichtigste. Wir organisieren Gesprächscafés, sportliche und kulturelle Aktivitäten, Tagesausflüge, Vorträge und vieles mehr. Jedes Jahr erhöhen wir unsere Sichtbarkeit in der Stadt Leuven und Umgebung mit zusätzlichen Aktivitäten während des Senior*innenmonats (November). Wir sind Mitglied im Senior*innenrat von Leuven, um weiterhin das Bewusstsein für LSBTIQ+ Senior*innen in der häuslichen Pflege und in Pflegeheimen zu schärfen.
Bild 20: München
Kämpfer*innen für Akzeptanz und Sichtbarkeit von LSBTIQ+ innerhalb und außerhalb der Politik in München │ Fighter inside and outside politics for the acceptance and visibility of LGBTIQ* in Munich von Andreas Gregor / privat & Schmid:heilig
Rainbows Cities Network (RCN)
„Queere Gleichstellung muss immer wieder gemeinsam mit der Community erkämpft werden. Dafür brauchte ich Mut, Humor und Ausdauer. ES HAT SICH GELOHNT“
Thomas Niederbühl engagiert sich seit 40 Jahren für die Akzeptanz und Sichtbarkeit von LSBTIQ+ und war der erste schwule Stadtrat, der über die Wählerinitiative Rosa Liste in den Münchner Stadtrat eingezogen ist, wo er die Anliegen der Community im Parlament vertritt.
Bild 21: Podgorica
Wir haben uns immer gegenseitig angesehen │ We always looked at each other von Lion Hodžić
Rainbows Cities Network (RCN)
Trotz der damals vorherrschenden homophoben Einstellungen der breiten Öffentlichkeit fanden Aktivist*innen aufgrund ihrer gemeinsamen Vorstellungen von Gerechtigkeit und Kameradschaft zusammen und schöpften Kraft aus den unterschiedlichen, ineinander verwobenen Wegen, auf denen sie negativen Erfahrungen und Traumata begegneten. Es war und ist immer noch ein sich ergänzendes Bemühen, bei dem sie aufeinander schauen und weiterhin Unterstützung, Liebe, Stärke und Motivation finden. Nicht nur um ihren Seelenfrieden zu bewahren, sondern auch um den Kampf fortzusetzen und seine Errungenschaften zu teilen.
Bild 22: Rotterdam
Tour d’Amour: Eine Umarmung vor der Show │ Tour d’Amour; A hug before the show von Sas Schilten
Rainbows Cities Network (RCN)
Die pinkfarbene Seniorin Magda und die Dragqueen Victoria False arbeiten für Tour d’Amour, ein Programm über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, das von der Autorin Eveline van de Putte entwickelt wurde. Tour d’Amour wurde über 300 Mal für ältere Menschen, Jugendliche, Studierende, Sozialarbeiter*innen und Gesundheitsfachkräfte aufgeführt. Dank der Finanzierung durch die Stadt Rotterdam kann Tour d’Amour verschiedene Orte der ganzen Stadt bereisen, um über die Situation von LSBTIQ+ Senior*innen aufzuklären und Bewusstsein für sie zu schaffen.
Bild 23: Zürich
Ein Gemeinschaftsgrab für die queere Community │ A communal grave for the queer community von Barbara Bosshard
Rainbows Cities Network (RCN)
Für viele ältere queere Menschen ist die queere Community die einzige Familie, die sie haben. Queer Altern, eine NGO, die sich für die Interessen älterer queerer Menschen einsetzt, hat die Stadt Zürich um einen Ort gebeten, an dem sich LSBTIQ+ Menschen auch nach dem Tod mit der queeren Community verbunden fühlen können. Um dieser Bitte nachzukommen, hat die Stadt Zürich das Projekt Rainbow Rest auf dem Friedhof Sihlfeld ins Leben gerufen. Jede*r, der*die möchte, kann einen Platz auf dem bunt bepflanzten Gemeinschaftsgrab reservieren und wird nach seinem*ihrem Tod dort bestattet.
Bild 24: New Taipeh
Aufsteigen im Gegenlicht │ Ascending Against the Light von Suntan Production
Rainbows Cities Network (RCN)
Vergnügungsparks sind Symbole der Freude. Die Stadtverwaltung von Neu-Taipeh setzt sich für geschlechterfreundliche Werte ein, indem sie den Yuanshan-Park mit Regenbögen schmückt, um Vielfalt und Inklusion zu feiern. Amy Chang von AmCham, eine Verfechterin der LSBTIQ+ Rechte, und Jay Lin, der Schöpfer von Portico Media, gehen den Hügel hinauf. Mit eigenen Schritten aber dennoch vereint, im Gegenlicht aufsteigend. Beharrlich, Seite an Seite mit Verbündeten immer weiter nach oben. In der Zuversicht, dass ihre Reihen größer werden. In einer Welt, die in Farbenpracht erstrahlt.
Grußwort des Vorstandes
Sehr geehrte Gäste,
Sport verbindet, inspiriert und zeigt, was Menschen leisten können. Doch für viele Menschen aus der LSBTIQ+ Community ist der Sport nicht nur ein Ort großer Erfolge, sondern auch großer Hürden.
In diesem Jahr präsentiert das Rainbow Cities...
"Unser Ziel ist es, allen in Hamburg ein selbstbestimmtes, gerechtes und sicheres Leben zu ermöglichen. Deshalb treten wir für die Gleichberechtigung aller Menschen in allen Lebensbereichen und -phasen ein, von der Bildung und Erziehung über Gesundheit, die Arbeitswelt, beim Sport bis hin zur...
Der Themenbereich Lebenswelt und Gesellschaft gibt Aufschluss über Unterschiede in den Lebensumständen von Frauen und Männern. Zu diesem Zweck werden Indikatoren zu Leben und Lebensformen, Kriminalität, Mobilität und Sport dargestellt.