Vernetzte Lieferketten, Automatisierung in der Fertigung oder die systematische Kommunikation zwischen Mensch, Maschine und Bauteilen – das bedeutet Veränderung für die Produktion und den Betrieb von Flugzeugen für immer. Die mit dem digitalen Strukturwandel einhergehenden Entwicklungen stellen vor allem Mittelständler sowie die Berufs- und Hochschulen vor immense Herausforderungen. Das Projekt DigiNet.Air setzt bei all diesen Herausforderungen an und bietet den Unternehmen seit zwei Jahren kostenlos an, gemeinsam eine individuelle Prozessoptimierung zu erarbeiten. Die Halbzeitpräsentation des auf insgesamt vier Jahren angelegten Projekts gab einen Einblick in die Themen, die die involvierten Mittelständler beschäftigen. So stecke für Unternehmen Potenzial in der gesamten Bandbreite technologischer und organisatorischer Veränderungen, z.B. im Einsatz von Virtual und Augmented Reality für Wartung, Support oder Meetings. Ebenso sind die Umsetzung eines strukturierten Wissensmanagements, die Schaffung von Lernangeboten für die Mitarbeiter oder die Einführung agiler Methoden im täglichen Projektmanagement wichtige Themenfelder.
DigiNet.Air zielt auf Vernetzung und bedarfsorientierte Qualifizierung, um insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen beim digitalen Strukturwandel zu unterstützen und zu begleiten. Hierfür werden zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildungsmodule entwickelt, in denen die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung von Geschäfts- und Arbeitsprozessen mit innovativen Lehr- und Lernformate adressiert werden.
In Workshops werden gemischte Teams aus den jeweiligen Betrieben zusammengebracht, Arbeits- und Geschäftsprozesse betrachtet und anschließend Methoden und konkrete Demonstratoren entwickelt, um sich ohne Berührungsangst mit Industrie 4.0.-Technologien auseinander zu setzen. Hier kann z.B. ein kollaborierender Roboter programmiert oder mit einer VR-Brille die Nutzung eines Werkzeugs trainiert werden. In den nächsten Jahren sollen die gesammelten Inhalte und Erfahrungen nutzbar gemacht und dem Luftfahrtstandort Hamburg zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus werden die Ergebnisse im Projekt genutzt, um bedarfsgerechte Aus- und Weiterbildungsangebote zu schaffen.
Im Rahmen der heutigen Halbzeitbilanzveranstaltung des von sieben Konsortialpartnern umgesetzten Projekts DigiNet.Air sprachen neben Kornelia Haugg, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), welches das Projekt mit Kofinanzierung aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) maßgeblich fördert, und Dr. Sandra Garbade, Geschäftsführerin des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung (HIBB), das als Partner im Projekt beteiligt ist, auch Wirtschaftssenator Michael Westhagemann, der mit der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation ebenfalls an der Projektförderung beteiligt ist. „Das Projekt DigiNet.Air zeigt exemplarisch, wie wir die rapide Veränderung der Arbeitswelt bewältigen können. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von einem interdisziplinären Team, das in konkreten Veränderungsprozessen, etwa Digitalisierung, unterstützt und Akteure miteinander vernetzt. Technologische Innovationen werden mit digitalem Strukturwandel zusammengedacht und damit verfolgt das Projekt einen tollen Ansatz, Hamburg als Innovationstandort voranzubringen.“ so Westhagemann.
Beteiligt sind neben dem Verbundkoordinator Hamburg Centre of Aviation Training - Lab (HCAT+ e.V.) die Verbände Hanse-Aerospace e.V. und HECAS e.V., das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB), sowie die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), NORDBILDUNG, der Bildungsverbund für die Metall- und Elektroindustrie sowie die Technische Universität Hamburg (TUHH). DigiNet.Air wird vom Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit knapp 5 Millionen Euro gefördert und von der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) unterstützt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.diginetair.de.