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Kombinierter Waren- und Personentransport

Pilotprojekt mit On-Demand-Shuttles abgeschlossen

29. Oktober 2024 Pressemitteilung

Bereits seit einigen Jahren touren die goldfarbenen Wagen von MOIA durch Hamburg – und hatten zuletzt nicht nur Fahrgäste an Bord. Im Rahmen eines Mobilitätspiloten haben die Kleinbusse im Frühjahr dieses Jahres auch Waren von A nach B transportiert. Nun liegt die Auswertung des Pilotprojekts vor.

Pilotprojekt mit On-Demand-Shuttles
Pilotprojekt mit On-Demand-Shuttles DB AG / Oliver Lang

In einem Reallabor wurde von Ende März bis Ende Mai an 44 Arbeitstagen in Hamburg untersucht, inwieweit sich Stadtkurier-Direktfahrten umweltfreundlich mittels On-Demand-Mobilitätsangeboten durchführen lassen.

Kurier-Personal holte reale Sendungen bei zwei teilnehmenden sozialen Einrichtungen – Hanseatic Help und Der Hafen Hilft – sowie privaten Spendern ab und lieferte diese Sendungen, die aus Sach- und Kleiderspenden bestanden, kostenfrei an Empfänger innerhalb des Hamburger MOIA-Servicegebiets. Insgesamt 153 Touren wurden durchgeführt und dokumentiert. Bei 23 Fahrten handelte es sich um reale Touren, 130 weitere Kurierfahrten wurden simuliert.

Der Hauptweg der jeweiligen Gesamtwegstrecke wurde über das MOIA-Serviceangebot mit seinen mehr als 15.000 virtuellen Haltepunkten im Hamburger Stadtgebiet abgewickelt. Die Wege von den Absendern und Adressaten zu den Haltepunkten legten die Kuriere zu Fuß in Kombination mit Paketroller bzw. Tragetaschen zurück. Zum Einsatz kam auch „Box – die Abholstation“, eine offene Paketstation von Smart City | DB. Im Falle einer erfolglosen Zustellung konnte die Ware dort zwischengelagert werden, bis ein erneuter Zustellversuch durch den Kurier veranlasst wurde.

Der Mobilitätsversuch ist Teil des EU-Projekts MOVE21 und hat das Ziel, die gleichzeitige Beförderung von Personen und Warensendungen zu erproben. Beabsichtigt ist, Ressourcen und Kapazitäten effizienter zu nutzen, Klima- sowie Verkehrsbelastungen zu reduzieren, soziale Teilhabe und Inklusion zu fördern und lokale Akteurinnen und Akteure miteinander zu vernetzen.

Im Rahmen des Pilotprojekts wurde dabei festgestellt, dass ein kombinierter Personen- und Warentransport mit On-Demand-Mobilitätsangeboten grundsätzlich möglich ist. Die Auswertung zeigt aber auch, dass es Optimierungsbedarfe gibt, wenn ein solches Projekt auf Dauer umgesetzt werden soll. Die Auswertung ist dem Abschlussbericht zu entnehmen.

Liv Assmann, Staatsrätin und Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, der Europäischen Union und für auswärtige Angelegenheiten: „Europäische Zusammenarbeit befördert Innovationen! Die im Rahmen von MOVE21 getestete Kombination eines Personen- und Warenverkehrs bietet einen innovativen Ansatz, um Verkehre und Emissionen einzusparen sowie vorhandene Kapazitäten im Transportsektor effizienter zu nutzen. Durch den engen Austausch mit anderen Städten wird die Innovationskraft europäischer Metropolen weiter gestärkt. Nur gemeinsam kann die Bewältigung der Klimawende gelingen.“

Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Unser Ziel ist es, die CO2-Emissionen und die Verkehrsbelastung in unserer Stadt zu reduzieren. Dafür denken wir insbesondere die Logistik auf der letzten Meile neu und entwickeln innovative Lösungen. Neben emissionsfreien Fahrzeugen und gewerblichen Lastenrädern bringen wir nun auch die Personen- und Warenströme zusammen. In dem aktuellen Pilotprojekt transportierte das Shuttle MOIA neben Fahrgästen auch Sendungen. Die Erprobung hat wertvolle Erkenntnisse geliefert, sodass wir intelligente Transportlösungen erfolgreich vorantreiben können.“

Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Wir in Altona gehen gerne neue Wege und zeigen uns offen für innovative Projekte. Der nun durchgeführte Versuch für kombinierten Waren- und Personentransport ist ein solches Projekt. Wenn wir die Mobilitätswende aktiv gestalten wollen, müssen wir Dinge ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Durch den nun erfolgten Testlauf haben wir feststellen können, dass kombinierte Transporte mit bereits vorhandenen Ressourcen grundsätzlich möglich sind. Das ist eine Erkenntnis, auf der man aufbauen kann.“

Jan Kruska, Projektleiter Micro Depots, Smart City | DB: „Das Pilotprojekt zeigt eindrucksvoll, dass sich offene Paketstationen wie „Box – Die Abholstation“ sehr gut eignen, um zentrale Übergabepunkte für den logistischen Warenverkehr am Bahnhof zu platzieren. Denn in einer Smart City sind Mobilität, Logistik und Infrastruktur intelligent miteinander vernetzt. Nur so und durch eine engagierte partnerschaftliche Zusammenarbeit kann die Vision einer nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Stadtgestaltung Realität werden.“

Hintergrund MOVE21

Das EU-Projekt MOVE21 verfolgt das Ziel, durch die Entwicklung und Erprobung innovativer Lösungen im Bereich der Personen- und Warenverkehre klimaschädliche Verkehrsemissionen in den teilnehmenden Städten zu reduzieren. Dazu werden im Bezirk Altona an verschiedenen Standorten unterschiedliche Lösungen modular kombiniert, um so Erkenntnisse für spätere reguläre Umsetzungen zu erlangen. Neben der Stadt Hamburg nehmen die Städte Oslo und Göteborg, wie auch München, Bologna und Rom teil. Das Projekt läuft von Mai 2021 bis April 2025. In Hamburg bilden das Bezirksamt Altona, die Senatskanzlei, die Behörde für Wirtschaft und Innovationen, die Hafencity Universität und die DB InfraGO AG, Smart City | DB das Projektkonsortium.

Bildmaterial können Sie hier herunterladen: https://www.hamburg.de/go/983702 und https://www.hamburg.de/go/983706.
Credit: DB AG / Oliver Lang

Kontakt

Martin Helfrich

Pressesprecher

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