Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Hamburg hat stabile und belastbare Beziehungen mit Nachbarn und Handelspartnern. Wir sind Tor zur Welt für die Bundesrepublik, und als größter deutscher Bahnhafen erfüllen wir diese Funktion auch weit darüber hinaus für unsere europäischen Nachbarn. Das geopolitische Umfeld ist hingegen zunehmend von wirtschaftspolitischem Protektionismus und sicherheitspolitischen Herausforderungen an den Grenzen Europas geprägt. In dieser Lage ist es unabdingbar, dass wir uns als benachbarte Regionen entlang der Ostsee aufeinander verlassen können und zusammenarbeiten.“
Michal Jaros, Staatssekretär im Ministerium für Entwicklung und Technologie der Republik Polen: „Hamburg ist ein sehr wichtiger Partner für uns. Ich bin überzeugt, dass sich diese Zusammenarbeit, bei der wir uns als Partner ernstnehmen und wertschätzen, weiter entwickeln wird. Neben der Wirtschaft geht es auch um die Sicherheit unserer Länder. Es ist im Interesse Polens und Deutschlands, die Kooperation zu intensivieren und vertiefen, nicht nur auf nationaler Ebene, sondern insbesondere auch konkret auf Ebene der Bundesländer.“
Hamburg ist mit Polen durch intensive Handelsbeziehungen und einem Außenhandelsvolumen von über 5 Milliarden Euro verbunden. Neben polnischem Im- und Export, der zu einem relevanten Teil auch über den Hamburger Hafen und dessen Hinterlandverbindungen abgewickelt wird, sind zahlreiche deutsche Unternehmen mit Standorten in Polen – dem größten Land Mitteleuropas – präsent. Mit europäischen Fördermitteln wurde die Infrastruktur seit 2004 umfassend ausgebaut; zugleich zählte das Wirtschaftswachstum des Landes in den vergangenen Jahren zu den höchsten in der gesamten EU. Die Häfen in Gdansk und Gdynia, die auch vom Hamburger Hafen aus angefahren werden, verzeichneten zuletzt ein Umschlagswachstum, das wesentlich von Lieferungen an und in die Ukraine sowie den Umschlag von Energieträgern gestützt war. Die Containerterminals werden maßgeblich durch privatwirtschaftliche Investitionen entwickelt und getragen. Eine Weiterentwicklung der Anbindung durch Schienen und Straßenverkehrswege in europäischen Korridoren wird in Polen, insbesondere in Nord-Süd-Richtung, vorangetrieben und zu einer gestärkten Infrastruktur beitragen.
Wirtschaftssenatorin Dr. Leonhard: „Gemeinsam mit unseren polnischen Partnerinnen und Partnern wollen wir auf die vielfältige gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenarbeit aufbauen und sie weiter voranbringen – die Entwicklung der polnischen Volkswirtschaft wird weiter von einer steigenden Binnennachfrage geprägt sein, und beispielsweise im Feld der nachhaltigen Energieerzeugung oder Logistik gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte.
Marcin Skwierawski, Vizemarschall der Woiwodschaft Pomorskie: „Hamburg, Pomorskie, Danzig – was uns verbindet, sind das Meer und die Häfen. Das ist die Zukunft im Zusammenhang mit neuen Technologien, Logistik und grüner Energie. Unsere Beziehungen schlagen sich schon heute in konkreten Projekten und Investitionen nieder. Ich glaube, dass unser Treffen neue Chancen eröffnen und unser gemeinsames Handeln für die Entwicklung der Küstenregionen stärken wird.“
Die Reise schließt an vorherige Wirtschaftsdelegationen aus Hamburg u. a. nach Norwegen und Dänemark sowie nach Estland und Lettland an. Sie unterstreicht die Bedeutung des Ostseeraumes und der Partnerschaft mit benachbarten europäischen Regionen für Hamburgs Wirtschaft und dient der Umsetzung des Außenwirtschaftskonzeptes des Hamburger Senats: „Hamburg ist die Drehscheibe für den Verkehr in den Ostseeraum. Schweden, Finnland, die baltischen Staaten und Polen sind hier wichtige Handelspartner und wickeln ihren überseeischen Außenhandel zum größeren Teil über Hamburg ab“, heißt es darin.
Programmbestandteil dieser Reise, die beteiligten Unternehmen einen Beitrag zur Markterschließung leistet, waren neben dem Austausch mit den Häfen auch ein Gespräch im Marschallamt der Woiwodschaft Pommern und mit der dortigen Wirtschaftsförderung, der Besuch der Messe TransLogistica und die Unterstützung der dortigen Aktivitäten Hamburger Unternehmen, die durch Hamburg Hafen Marketing auf der Messe gebündelt vertreten wurden, sowie im Cambridge Innovation Center in Warschau zum Austausch mit Start-ups vornehmlich aus dem Logistiksektor. In der Tri-City-Region sowie in Warschau wurden zudem Vernetzungsveranstaltungen zum Kontaktaufbau zwischen Hamburgischen und polnischen Unternehmen durchgeführt, mit denen insgesamt auf polnischer Seite über einhundert Teilnehmer erreicht wurden. Hinzu kommen die Kontakte zu den deutschen diplomatischen Vertretungen, zur deutsch-polnischen Außenhandelskammer, den Vertretern von German Trade and Invest (GTAI) und weiteren Akteuren vor Ort.