Das Projekt „Smarte Liefer- und Ladezonen“ (SmaLa) soll bei der Entlastung des innerstädtischen Verkehrs und des stetig steigenden CO²-Ausstoß helfen, sowie als Steuerungsverfahren die hohe derzeitige Flächenkonkurrenz reduzieren. Tagsüber wird die Fläche der Ladezonen zum Be- und Entladen genutzt und ab den frühen Abendstunden sowie über die Nacht soll die Liefer- und Ladezone als zusätzliche Parkfläche für Anwohner oder Gäste der örtlichen Gastronomie dienen. Dazu wird auf bereits bestehende Konzepte zum Ladezonenmanagement aufgebaut.
Die Liefer- und Ladezonen können je nach Bedarf vorab oder von unterwegs gebucht werden. So können die Lieferanten und KEP-Dienstleister - bei der Routenplanung die Ladezonen zum gewünschten Zeitraum reservieren, wodurch der jetzige Park-Such-Verkehr und das Parken in zweiter Reihe minimiert werden kann. Damit die Lieferanten und KEP-Dienstleister möglichst früh Bescheid wissen, wenn Liefer- und Ladezonen bereits besetzt sind, sollen deren Verfügbarkeit im virtuellen Buchungssystem sichtbar sein. Damit eine solche Funktion möglich ist, werden die Liefer- und Ladezonen mit entsprechenden Sensoren ausgestattet. Diese Sensoren sorgen dafür, dass das virtuelle Buchungssystem Echtzeitdaten erhält und weiter verarbeiten kann. Die Nutzung der SmaLa wird durch ein Zeitlimit begrenzt, damit diese von mehreren Lieferanten und KEP-Dienstleister genutzt werden können. Das Zeitlimit zur Nutzung der Smarten Liefer- und Ladezonen wird aus dem Pilotprojekt hervorgehen. Dennoch soll das Zeitlimit die derzeitigen 3 Minuten übersteigen, damit die KEP-Dienstleister und Lieferanten die Möglichkeit haben, aus einer Liefer- und Ladezone mehrere Pakete an verschiedene umliegende Haushalte zu verteilen. Geplant ist es in der Pilotphase ein Zeitlimit von max. 60 Minuten zu testen.
Außerdem sollen in der 2. Projektphase probeweise an „Hot Spots“ Poller eingesetzt werden, um eine Fehlnutzung der Ladezonen zu vermieden. Diese Zugangssperre wird ebenfalls über das virtuelle Buchungssystem steuerbar sein, damit die Liefer- und Ladezonen für die Lieferanten und KEP-Dienstleister nutzbar bleiben. Die smarten Liefer- und Ladezonen werden mit einem interaktiven Schild ausgestattet, welches u. a. auf die Besonderheit der Zone hinweist. Derzeit gibt die Straßenverkehrsordnung (StVO) nicht die Möglichkeit einer Priorisierung bestimmter Personengruppen oder die Option der Reservierung von Lieferzonen. In der Modellphase wird es einen Ausnahmegenehmigung von der StVO geben, sodass das absolute Haltverbotsschild mit dem interaktiven Zusatzschild ausgenommen „ Kennung ID“ und „Uhrzeit“ des gebuchten Lieferfahrzeugs ausgestattet wird.
Das Projekt ist im Januar 2020 gestartet und läuft bis Ende Dezember 2023. Dabei durchläuft „SmaLa“ vier verschiedene Projektabschnitte, Konzepterstellung und Projektsteuerung, Softwarephase, Hardwarephase und Betrieb. In der ersten Phase werden die Anforderungen an die Liefer- und Ladezonen definiert. In der Softwareentwicklung wird das virtuelle Buchungssystem gestaltet und geschrieben. Bei der Phase der Hardwareentwicklung geht es darum, die passende Hardware zur geschriebenen Software zu finden. In der letzten Phase, dem Betrieb, wird das finale Produkt über einen längeren Zeitraum getestet und eingeführt. Ebenso ist das Projekt „SmaLa“ in zwei große Projektphasen gegliedert. In der ersten Phase des Projektes wird entworfen und innerhalb Hamburg-Mitte getestet. Dieser Modellphase werden ab Spätsommer 2021 vier Smarten Liefer- und Ladezonen den KEP-Dienstleistern und Lieferanten zum Testen bereitstehen. In dieser Modellphase gilt es in erster Linie herauszufinden, wie das Konzept im Alltagsverkehr genutzt werden kann und wo noch Anpassungen vorgenommen werden müssen. In der zweiten Projektphase sollen an den smarten Liefer- und Ladezonen anhand der in dem Pilotprojekt gesammelten Erfahrungen Verbesserungen vorgenommen und um Zusatzfunktionen ergänzt werden. Anschließend werden weitere ca. 45 smarte Liefer- und Ladeplätze ausgewiesen.
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