Schifffahrt hat in Hamburg große wirtschaftliche Bedeutung, sie prägt das maritime Bild der Stadt und ist wichtiger Verkehrsträger. Auch als Branchenzentrum und Sitz namhafter Institutionen wie dem Internationalen Seegerichtshofs der Vereinten Nationen hat Hamburg hohe Bedeutung.
Die Behörde für Wirtschaft und Innovation sorgt für gute Rahmenbedingungen, die Unternehmen und Institutionen ein attraktives Umfeld bieten – und fördert dadurch Beschäftigung und künftiges Wachstum. Der Beitrag der Schifffahrt zum Umweltschutz durch alternative Antriebs- und Energieversorgungssysteme hat dabei einen hohen Stellenwert.
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Schwerpunkte und Tätigkeitsfelder
Seeschifffahrt
Die Seeschifffahrt ist eine zentrale Antriebskraft der maritimen Wirtschaft. Sie ist Voraussetzung und zugleich Folge des internationalen Warenaustausches und der internationalen Arbeitsteilung. Die Seeschifffahrt ist verantwortlich für etwa 3 Prozent der globalen Treibhausemissionen. Bezogen auf den Energieeinsatz pro Tonnenkilometer gilt die Seeschifffahrt als ein vergleichsweise umweltfreundliches Verkehrsmittel.
Für ein außenhandelsorientiertes Land wie Deutschland ist die Seeschifffahrt essentiell, rd. 60 Prozent des deutschen Ex- und Importvolumens werden über den Seeweg abgewickelt. Die Seeschifffahrt sichert die Versorgung von Bevölkerung und Unternehmen mit Gütern und Rohstoffen. Im Zuge der Energiewende wird die Rolle der Seeschifffahrt weiter zunehmend.
Hamburg ist der bedeutendste und nach Anzahl der Schiffe auch größte deutsche Schifffahrtsstandort. Im Ranking internationaler Schifffahrtsstandorte nimmt Hamburg eine Spitzenposition ein. Der Standort ist geprägt durch eine große Vielfalt und Dichte an Unternehmen und Institutionen – insbesondere Reedereien, Schiffsmakler, maritime Dienstleister und maritime Forschungseinrichtungen. Die Attraktivität des Standortes steht im Fokus der Aufgaben der Behörde für Wirtschaft und Innovation. Sie setzt sich im Verbund mit den norddeutschen Küstenländern für faire Wettbewerbsbedingungen zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Seeschifffahrt ein. Dazu zählt auch ein aktives Engagement für Ausbildung und Beschäftigung in der Seeschifffahrt zur Aufrechterhaltung des maritimen Know-hows.
Binnenschifffahrt
Neben der Seeschifffahrt nimmt Hamburg auch in der Binnenschifffahrt eine Spitzenposition ein. Hamburg ist einer der bedeutendsten deutschen Binnenhäfen. Besonders im Hafenhinterlandverkehr ist die Binnenschifffahrt für viele Güterarten unverzichtbar. Gemessen an den Emissionen im Verhältnis zu den Transportmengen ist die Binnenschifffahrt neben der Bahn als klimafreundlich einzustufen. Sie hat noch viele freie Kapazitäten und ist im Sinne der Klima- und Umweltziele zu stärken; neben Massengütern können Binnenschiffe auch Container und Projektladung vergleichsweise nachhaltig transportieren. Mit blick auf die Reduktion von Emissionen setzt sich Hamburg für den Ausbau der Landstrominfrastruktur an Liegeplätzen ein.
Hamburg ist auf ein leistungsfähiges und zuverlässiges Bundeswasserstraßennetz angewiesen und steht daher im engen Austausch mit dem Bund. Themen mit Relevanz für den Hamburger Hafen und seinen Hinterlandverkehr werden unter anderem im Hamburger Arbeitskreises Binnenschifffahrt behandelt, der sich als zentrale Plattform für einen fachlichen Austausch zwischen Gewerbe und für die Binnenschifffahrt zuständigen Behörden sowie die Erarbeitung binnenschifffahrtsbezogener Maßnahmen etabliert hat.
Hafenschifffahrt
Im Hamburger Hafen herrscht reger Schiffsverkehr: Fähren oder Barkassen sowie Schlepper, Ver- und Entsorgungsschiffe und viele andere Schiffe prägen den Hafen. Aufgabe der Behörde für Wirtschaft und Innovation ist es, gemeinsam mit der Hamburg Port Authority AöR für einen sicheren und leichten Schiffsverkehr im Hafen zu sorgen.
Green Shipping
Hamburg verfolgt das Ziel, die Luftqualität in der Stadt nachhaltig zu verbessern sowie die Treibhausgas-Emissionen zu senken. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei in der Senkung von CO2- und NOx-Emissionen von Seeschiffen während ihrer Liegezeit im Hamburger Hafen. Hierdurch soll ein weiterer Beitrag zur Erfüllung der Klimaziele und des Luftreinhalteplans geleistet werden. Hamburg treibt daher seit einigen Jahren den Aufbau einer Landstrominfrastruktur voran und ist damit in Europa Vorreiter bei der alternativen Energieversorgung von Schiffen. Mit der Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe am Kreuzfahrtterminal Altona (CC2) verfügt Hamburg bereits über ein Angebot für eine umweltfreundlichere Energieversorgung. Die Anlage ist seit Mai 2017 im Regelbetrieb und versorgt seitdem Kreuzfahrtschiffe während ihrer Liegezeit mit Landstrom. Im Rahmen des weiteren Ausbau der Landstromversorgung im Hafen wird Landstrom künftig auch für Containerschiffe am Burchardkai, Europakai, Predöhlkai und in Altenwerder verfügbar sein. Darüber hinaus wird das Landstromangebot auf alle Kreuzfahrtterminals ausgeweitet. Je eine Landstromanlage wird an den Kreuzfahrtterminals HafenCity (CC1) und Steinwerder (CC3) gebaut. Auch die Landstromanlagen für die Binnen- und Hafenschifffahrt werden an zahlreichen Liege- und Warteplätzen modernisiert bzw. neu gebaut. Alle Landstromanlagen werden die Schiffe mit grünem Strom versorgen und damit einen wichtigen Beitrag zur weiteren Emissionsreduzierung im Hafen leisten.
Für die Dekarbonisierung der Schifffahrt spielt zudem die Versorgung mit alternativen Kraftstoffen wie Methanol, Ammoniak und Wasserstoff eine große Rolle. Hamburg begleitet die Entwicklungen in diesem Feld engagiert.
Kreuzschifffahrt
Für Hamburg hat die Bedeutung der Kreuzschifffahrt in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Hamburg kann die Urlaubsmotive verschiedener Zielgruppen bedienen, trägt mit weltweit einmaligen Formaten zur touristischen Erlebbarkeit des Hafens bei und ist als Standort von Reedereien und Dienstleistern sowie entsprechenden Fachveranstaltungen von großer Bedeutung für die Wirtschaft.
Die Hamburg Port Authority AöR (HPA), die Cruise Gate Hamburg GmbH (CGH), die Hamburg Marketing GmbH, die Behörde für Wirtschaft und Innovation und der Hamburg Cruise Net e.V. (HCN) haben ein Eckpunktepapier entwickelt, um die Zukunft der Kreuzfahrt am Standort Hamburg auf der Basis von Wertschöpfung und Nachhaltigkeit gemeinsam zu gestalten.
Um die positive Entwicklung des Kreuzfahrtstandorts Hamburg zu sichern und zu verstärken, hat die Behörde für Wirtschaft und Innovation die Kreuzschifffahrtsinitiative Hamburg Cruise Net in Public-Private-Partnership gestartet.
Der Verein managt ein übergreifendes Netzwerk aus privaten und öffentlichen Unternehmen, das die gebündelte Kreuzschifffahrtskompetenz in der Metropolregion repräsentiert. Mitglieder des Vereins sind unter anderem Kreuzfahrtreedereien, Hafendienstleister, Tourismusanbieter, Hotelbetreiber sowie städtische Organisationen und Unternehmen. Sie alle arbeiten gemeinsam unter dem Dach von Hamburg Cruise Net daran, Hamburgs Attraktivität als internationale Kreuzfahrtmetropole weiter zu steigern, Arbeitsplätze zu sichern, die Wertschöpfung am Standort zu erhöhen und zukunftsweisende Technologien und Service-Angebote auf den Weg zu bringen.
Der Verein nimmt dabei überwiegend koordinierende und prozessbetreuende Aufgaben wahr. Die Handlungsfelder liegen – neben dem allgemeinen Netzwerkmanagement – insbesondere in folgenden Bereichen: Willkommenskultur fördern, Standortmarketing begleiten, Wertschöpfung steigern und Rahmenbedingungen verbessern. Cruisegate Hamburg | Home
Seit 2015 betreibt die Cruise Gate Hamburg GmbH (CGH), eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Hamburg Port Authority AöR, die drei Cruise Center Altona, HafenCity und Steinwerder. Die CGH ist die zentrale Anlaufstelle für Kreuzfahrtreeder und hat als erklärtes Ziel, einen reibungslosen Betrieb für alle Hamburger Kreuzfahrtterminals zu gewährleisten. Die CGH vermarktet die Destination Hamburg international auf Fachmessen und Kongressen. Zudem ist die CGH ein viel gefragter Experte bei Konferenzen und Fachtagungen und auf übergeordneter europäischer und internationaler Ebene aktiv. So ist die CGH im Vorstand von Cruise Europe und Chair des Kreuzfahrtausschusses der International Port and Harbor Association (IAPH).
Weitere Aufgaben
Neben den skizzierten konkreten Aktivitäten vor Ort setzt sich die Behörde in politischen Entscheidungsprozessen und überregionalen Institutionen für die Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen des Standorts ein. Insbesondere werden die Anliegen der Schifffahrt zur Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen und bedarfsgerechter Infrastrukturbereitstellung unterstützt.