Besucherinnen und Besucher profitieren in der Zukunft von einer erweiterten Ausstellungsfläche, barrierefreiem Zugang, modernen Beleuchtungsanlagen und neuer Medientechnik. Bis zur Neueröffnung bleibt das Haus geschlossen. Eigentümer und Bauherr ist der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG). Die Umsetzung übernimmt die Sprinkenhof GmbH als zentrale gewerbliche Immobiliengesellschaft der Freien und Hansestadt Hamburg. Die Erweiterung der Ausstellungsflächen und der Ausbau des Dachgeschosses zu Ausstellungs- und Lagerflächen ermöglichen dem Museum neue konzeptionelle Ansätze. So ist geplant, die Flutkatastrophe in Wilhelmsburg im Februar 1962 mit in das Museumskonzept aufzunehmen und damit das erste Hamburger Flutmuseum zu schaffen. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 9,9 Mio. Euro. Für die Maßnahmen werden Mittel des LIG verwendet. Außerdem sind Fördermittel über den investiven Quartiersfonds (400.000 Euro), den Sanierungsfonds der Bürgerschaft (800.000 Euro) sowie den Bund (1,8 Mio. Euro) vorgesehen.
Senator Dr. Andreas Dressel: „Mit der Maßnahme leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der kulturellen Vielfalt an diesem für Hamburg wichtigen Ort. Die Flutkatastrophe von 1962 nimmt im kollektiven Gedächtnis der Stadt einen wichtigen Platz ein. Aufgrund der geografischen Lage eignet sich das Museum Elbinsel besonders dafür, Teile der Ausstellung diesem tragischen Ereignis zu widmen. Für Wilhelmsburg, aber auch für Hamburg insgesamt ist dieses Projekt ganz sicher ein Gewinn.“
LIG Geschäftsführer Thomas Schuster betont: „Die Investitionen tragen dazu bei, den historischen Standort langfristig als modernen Museumsbetrieb zu nutzen.“ In diesem Zusammenhang sind nutzungsspezifische Beleuchtungsanlagen, neue Medientechnik und eine moderne Einbruch- und Brandmeldeanlage geplant. Im Zuge der Renovierung werden die Zugänge und alle Ausstellungsflächen vom Keller- bis Dachgeschoss durch einen außenliegenden Glasaufzug barrierefrei erreicht.
Geschäftsführer Sprinkenhof, Jan Zunke: „Wir freuen uns, als Verwalter des Museums Elbinsel Wilhelmsburg, ein weiteres Gebäude im Rahmen der städtischen Immobilienstrategie in den nächsten Jahren umfassend zu sanieren und zu modernisieren. In enger Abstimmung mit dem Denkmalsschutz soll das fast 300 Jahre alte, ehemalige Amtshaus, zukunftsfähig gemacht werden und um zusätzliche Ausstellungsflächen erweitert werden.“
Das Museum Elbinsel Wilhelmsburg (MEW) wurde im Jahr 1907 gegründet und ist seit mehr als 50 Jahren im Amtshaus untergebracht. Das Amtshaus wurde auf den Grundmauern des „Adeligen Sitzes Stillhorn“ errichtet, eines Schlosses der Groten, das wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. Der Gewölbekeller von 1620 sowie Teile vom Burggraben des Schlosses sind noch vorhanden und können besichtigt werden. Das Amtshaus steht unter Denkmalschutz und bildet mit der Kreuzkirche, dem Dorfkrug sowie alten Häusern das Milieuschutzgebiet Kirchdorf. Ziel ist es die wertvollen Befunde an Wand und Böden sowie diversen Einbauten zu sichern und nach der Sanierung zeigen zu können.
Das Museum wird ehrenamtlich vom Museum Elbinsel Wilhelmsburg e. V. betrieben. Pro Jahr haben in der Vergangenheit mehr als 10.000 Besucher das Haus besucht. Darüber hinaus hat die kulturhistorische Einrichtung auch für den Nachwuchs der Region eine hohe Bedeutung. Jedes Jahr nutzen etwa 100 Vorschul- und Grundschulklassen das Museum im Rahmen der Heimatkunde für verschiedene Führungen und regionale Aktivitäten. Das MEW ist auch ein fester Bestandteil der Kulturszene und veranstaltet regelmäßig anspruchsvolle kulturelle Veranstaltungen wie z. B. Lesungen, Liederabende und kleine Theaterstücke.