In den nachfolgenden Tabellen wird die dem Segment Kreditinstitute und Finanzwirtschaft zugeordnete Hamburgische Investitions- und Förderbank teilweise gesondert aufgeführt bzw. nicht in den Berechnungen berücksichtigt, um überproportionale Verzerrungen oder wirtschaftliche Besonderheiten des Bankenwesens in den einzelnen Bereichen transparent darzustellen.
Etwaige Abweichungen in den Summenzeilen der Tabellen sind auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen.
Vermögen
Die Bilanzsumme über das Gesamtportfolio beträgt für das Jahr 2024 55.328.614.653,58 Euro und steigt im Vergleich zu den Vorjahren weiter stetig an. Im Vergleich zum Vorjahr (2023) hat sich die Bilanzsumme in 2024 um 6,79 % erhöht. Dies entspricht einem Anstieg von ca. 3,5 Mrd. Euro. Mit Ausnahme der Segmente Bildung und Wissenschaft (-4,90 %) sowie Kultur und Kreativwirtschaft (-0,16 %) können alle Segmente einen Anstieg der Bilanzsumme im Vergleich zum Jahr 2023 aufweisen. Den größten prozentualen Anstieg verzeichnet das Segment Energieversorgung (21,22 %).
Die prozentuale Verteilung der Bilanzsumme zeigt, dass mit 47,24 % fast die Hälfte der Bilanzsumme des Gesamtportfolios den beiden Segmenten Kreditinstitute und Finanzwirtschaft (28,52 %) sowie Immobilien, Stadtentwicklung und Wohnen (18,72 %) zugeordnet werden kann. Das Segment Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing trägt mit 0,86 % den kleinsten Anteil zur Bilanzsumme des Gesamtportfolios bei.
Das Anlagevermögen des Gesamtportfolios beträgt im Jahr 2024 37.419.660.966,38 Euro und hat sich im Vergleich zum letztjährigen Berichtszeitraum um weitere rd. 8,62 % erhöht. Mit Ausnahme des Segmentes Kultur und Kreativwirtschaft (-2,93 %) weisen alle Segmente einen Anstieg des Anlagevermögens im Vergleich zum Jahr 2023 auf. Den größten Anstieg verzeichnet das Segment Energieversorgung (23,44 %).
Die aggregierten Daten enthalten keine Werte der Hamburgischen Investitions- und Förderbank, da dieses Unternehmen als Kreditinstitut bilanziert. Die Bankbilanzierung unterscheidet sich wesentlich von der Bilanzierung der Unternehmen, die keine Bankgeschäfte betreiben.
Hinsichtlich der prozentualen Verteilung sind auch beim Anlagevermögen die Segmente Immobilien, Stadtentwicklung und Wohnen (22,20 %) sowie Kreditinstitute und Finanzwirtschaft (19,07 %) herausstechend. Die Segmente Verkehr und Logistik (15,70 %) und Wasserwirtschaft und Entsorgung (12,81 %) schließen sich an. Das Segment Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing trägt auch hier mit 0,84 % den kleinsten Teil am Gesamtportfolio bei.
Das Eigenkapital der Berichtsunternehmen ist mit einer Steigerung von 6,08 % im Vergleich zum Vorjahr um ca. 993 Mio. Euro angewachsen und beträgt im Jahr 2024 17.308.917.698,78 Euro. Auch hier ist in dem betrachteten Drei-Jahres-Zeitraum ein stetiger Anstieg des Eigenkapitals abzulesen.
Der signifikante Anstieg des Eigenkapitals im Segment Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing (+ 54,96 %) lässt sich vorrangig auf eine Einlage der FHH (Kommanditistin) um 40.000 TEUR bei der HIE Hamburg Invest Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG zurückführen. Diese werden gemäß der Bürgerschaftsdrucksache 22/11958 für die Entwicklung und Erschließung des Innovationspark Bergedorf verwendet. Ursächlich für die erhebliche Reduzierung des Eigenkapitals im Segment Bildung und Wissenschaft (- 48,02 %) ist die Situation beim Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf - Körperschaft des öffentlichen Rechts (UKE), bei der das Eigenkapital aufgrund des eingetretenen Jahresverlustes aufgebraucht wurde.
Die prozentuale Verteilung des Eigenkapitals zeigt, dass mit 58,60 % über die Hälfte des Eigenkapitals des Gesamtportfolios den beiden Segmenten Kreditinstitute und Finanzwirtschaft (31,08 %) sowie Immobilien, Stadtentwicklung und Wohnen (27,51 %) zugeordnet werden kann.
Die (bereinigte) Eigenkapitalquote für das Gesamtportfolio beträgt im Mittel 28,22 % für das Jahr 2024 und zeigt sich im Drei-Jahres-Vergleich weiterhin insgesamt stabil. Für das Jahr 2024 verzeichnet sie einen Zuwachs um 1,14 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die aggregierten Daten enthalten keine Werte der Hamburgischen Investitions- und Förderbank, da dieses Unternehmen als Kreditinstitut bilanziert. Die Bankbilanzierung unterscheidet sich wesentlich von der Bilanzierung der Unternehmen, die keine Bankgeschäfte betreiben. Die aggregierten Daten enthalten zudem keine Werte der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Es wird auf die Einzelseite des HHLA-Konzerns in dem Segment Verkehr und Logistik und auf den Geschäftsbericht verwiesen.
Eine aggregierte Betrachtung auf Segment- und Portfolioebene erfolgt nur für die Eigenkapitalquote. Eine aggregierte Betrachtung der Kennzahlen EBIT, EBIT-Marge, EBITDA, ROCE, Verschuldungsgrad und Investitionsquote auf Segment- und Portfolioebene wird aufgrund der sehr unterschiedlichen Finanzierungsstrukturen und Geschäftsmodelle der Hamburger öffentlichen Unternehmen nicht vorgenommen. Im Weiteren wird auf die Segmentdarstellungen verwiesen.
Die Verbindlichkeiten betragen 20.795.048.964,02 Euro für das Gesamtportfolio im Jahr 2024 und zeigen eine Erhöhung von 11,17 % zum Vorjahreszeitraum. Auch hier zeigt sich im Drei-Jahres-Vergleich ein stetiger Anstieg der Verbindlichkeiten für das Gesamtportfolio. Innerhalb der Segmente weist nur das Segment Bildung und Wissenschaft (- 4,20 %) sinkende Verbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus. Das Segment Energieversorgung verzeichnet mit 45,92 % den größten prozentualen Zuwachs an Verbindlichkeiten.
Die aggregierten Daten enthalten keine Werte der Hamburgischen Investitions- und Förderbank, da dieses Unternehmen als Kreditinstitut bilanziert. Die Bankbilanzierung unterscheidet sich wesentlich von der Bilanzierung der Unternehmen, die keine Bankgeschäfte betreiben.
Mit 23,16 % können etwa ein Viertel der Verbindlichkeiten des Gesamtportfolios für das Jahr 2024 dem Segment Immobilien, Stadtentwicklung und Wohnen zugeordnet werden. Daran schließen sich die Segmente Kreditinstitute und Finanzwirtschaft (16,99 %) sowie Verkehr und Logistik (14,79 %) an.
Wirtschaftliche Leistungserbringung
Die Investitionen in das Sachanlagevermögen sind im Geschäftsjahr 2024 für das Gesamtportfolio im Vergleich zum Vorjahr um 18,19 % höher ausgefallen und betragen für das Jahr 2024 insgesamt 3.751.718.424,70 € Euro. Den prozentual größten Anstieg an Investitionen zeigt das Segment Öffentlicher Personennahverkehr (55,02 %), gefolgt von Verkehr und Logistik (45,65 %).
Mit 25,72 % liegt der größte prozentuale Investitionsanteil bei dem Segment Energieversorgung, gefolgt von dem Segment Öffentlicher Personennahverkehr mit 22,23 %. Die geringsten Investitionsvolumina hingegen können den Segmenten Kultur und Kreativwirtschaft (0,08 %) sowie Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing (0,56 %) zugeordnet werden.
Haushaltswirkung
Die Erträge aus Zuwendungen und Zuschüssen der FHH (Kernverwaltung / Behörden und Ämter) betragen für das Jahr 2024 811.501.790,77 Euro und steigen für das Gesamtportfolio um 5,30 % im Vergleich zum Vorjahr. Darin nicht berücksichtigt sind ggf. gewährte investive Zuwendungen und Zuschüsse der FHH. Mit Blick auf die Segmente zeigt sich eine heterogene Veränderung im Jahresvergleich. Bei fünf Segmenten sind sinkende Erträge aus Zuwendungen und Zuschüssen, bei sechs Segmenten ist eine Steigerung zu verzeichnen.
Mit 32,47 % weist das Segment Bildung und Wissenschaft die prozentuale Mehrheit der Erträge aus Zuwendungen und Zuschüssen der FHH auf. Der kleinste Anteil liegt bei dem Segment Beratung und sonstige Dienstleistungen (0,03 %).
Erläuterungen zu den dargestellten unternehmensübergreifenden Finanzkennzahlen
Über diese aggregierte Darstellung für das Gesamtportfolio hinaus, werden mit dem vorliegenden Bericht jährlich, und erstmalig seit dem Beteiligungsbericht 2022, für jedes Berichtsunternehmen unternehmensübergreifende und -individuelle Kennzahlen berichtet. Insgesamt handelt es sich um bis zu vier individuelle Leistungs- und Finanzkennzahlen sowie um bis zu sieben übergreifende Finanzkennzahlen, die für die berichtspflichtigen Unternehmen ausgewiesen werden. Die Kennzahlen werden auf den Einzelseiten der Unternehmen jeweils als Diagramm über einen Drei-Jahres-Zeitraum dargestellt, um unternehmensspezifisch abstrahierte Entwicklungstendenzen ableiten zu können.
Die unternehmensindividuellen Kennzahlen berücksichtigen die Besonderheiten der unternehmensbezogenen Geschäftsmodelle und können aus fachlicher Sicht für das jeweilige Unternehmen besonders steuerungsrelevant sein.
Die sieben unternehmensübergreifenden Kennzahlen werden einheitlich ermittelt[1] und stellen gängige betriebswirtschaftliche Kennzahlen dar, die typischerweise zur Analyse und Steuerung von Unternehmen verwendet werden. Dies soll zu einer erhöhten Transparenz über die Unternehmenslage und -entwicklung beitragen und die unternehmensindividuellen Kennzahlen sinnvoll ergänzen.
Gleichwohl es sich bei den unternehmensübergreifenden Kennzahlen um gängige betriebswirtschaftliche Kennzahlen handelt, ist zu beachten, dass Kennzahlen immer eine Komplexitätsreduktion darstellen. Zudem bestehen Interdependenzen zwischen den einzelnen Kennzahlen. Hinsichtlich genereller Limitationen der Aussagekraft einzelner Kennzahlen sei auf die Diskussion in der betriebswirtschaftlichen Literatur verwiesen. Darüber hinaus sind nicht alle Kennzahlen für sämtliche Unternehmen gleichermaßen steuerungsrelevant. Dies ist u. a. dem Geschäftsmodell des jeweiligen Unternehmens geschuldet und bei der Interpretation der übergreifenden Kennzahlen zu berücksichtigen. Darüber hinaus kann es aufgrund differenzierter Formeln und Berechnungsweisen zu Abweichungen von den ausgewiesenen Kennzahlen in den Geschäftsberichten der jeweiligen Unternehmen kommen.
Die einzelnen Kennzahlen sind daher nicht isoliert zu betrachten, sondern immer im Kontext der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung, weiteren Kennzahlen sowie dem Geschäftsmodell des jeweiligen Unternehmens. Nur so kann sich ein ganzheitliches Bild der Unternehmenslage und -entwicklung ergeben.
Nachfolgend wird ein Überblick über die Definition und Berechnung der einzelnen unternehmensübergreifenden Kennzahlen gegeben:
[1] Aufgrund der abweichenden regulatorischen Anforderungen hinsichtlich der Struktur der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung von Banken, werden bei der Hamburgische Investitions- und Förderbank AöR keine unternehmensübergreifenden Kennzahlen ausgewiesen.
Eigenkapitalquote in %
Die (bereinigte) Eigenkapitalquote beschreibt das Verhältnis des (bereinigten) Eigenkapitals zum Gesamtkapital (sprich, der Bilanzsumme) eines Unternehmens.
Die (bereinigte) Eigenkapitalquote gibt das wirtschaftlich verfügbare Eigenkapital an. Das Eigenkapital dient als Haftungsmasse gegenüber den Gläubigern eines Unternehmens.
Verschuldungsgrad in %
Der (bereinigte) Verschuldungsgrad beschreibt das Verhältnis des (bereinigten) Fremdkapitals zum (bereinigten) Ei-genkapital und gibt Auskunft über die Finanzierungsstruktur eines Unternehmens.***
Der (bereinigte) Verschuldungsgrad soll über die Fähigkeit informieren, Verluste oder den kurzfristigen Entzug von Eigenkapital oder Fremdkapital zu überstehen.
*** Die Kennzahl Verschuldungsgrad in % wird auf den Unternehmensseiten der Konzerne nicht ausgewiesen, da sich diese anhand der verkürzten Bilanz nicht berechnen lässt.
Investitionsquote in %
Die Investitionsquote beschreibt das Verhältnis der Bruttoanlageinvestitionen zu den Umsatzerlösen eines Unternehmens.
Die Investitionsquote gibt Auskunft über die Investitionstätigkeit eines Unternehmens, die wiederum für dessen Wettbewerbsfähigkeit von Bedeutung sein kann.
EBIT in €
Das EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) ist eine Kennzahl mit Bezug zum Jahresergebnis eines Unternehmens und beschreibt das Ergebnis eines Geschäftsjahres vor Zinsen und Steuern.
Das EBIT stellt somit im Wesentlichen den Erfolg im operativen Bereich eines Unternehmens dar. Ein höheres EBIT deutet auf eine höhere Profitabilität des operativen Geschäfts eines Unternehmens hin.
(Hinweis: Berechnung bei Anwendung des Gesamtkostenverfahrens)
EBIT-Marge in %
Die EBIT-Marge beschreibt das Verhältnis des EBIT zu den Umsatzerlösen eines Geschäftsjahres.
Die EBIT-Marge ist somit ein Maß für die Umsatzrentabilität. Eine höhere EBIT-Marge kann somit auf eine höhere Umsatzrentabilität eines Unternehmens hindeuten.
EBITDA in €
Das EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation, and Amortization) addiert zum EBIT die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände hinzu und beschreibt somit das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenständen. Das EBITDA wird teilweise auch als nachhaltiger operativer Cashflow vor Steuern bezeichnet.
Ähnlich wie beim EBIT wird auch hier der operative Erfolg eines Unternehmens betrachtet, allerdings unter zusätzlicher Berücksichtigung der nicht-zahlungswirksamen Abschreibungen.
ROCE in %
Der ROCE (Return on Capital Employed) beschreibt das Verhältnis von EBIT zum gebundenen Kapital.
Der ROCE ist somit ein Maß für die Rentabilität des eingesetzten gebundenen Kapitals. Ein höherer ROCE kann somit tendenziell auf einen effizienteren Einsatz des gebundenen Kapitals hindeuten.