Außerdem werden ausschließlich die von den Berichtsunternehmen gemeldeten und von den zuständigen Fachbehörden freigegebenen Daten aus der kommweb-Beteiligungsmanagementsoftware herangezogen. Aus diesem Grund können Abweichungen zu den Vorjahresberichten nicht ausgeschlossen werden.
In den nachfolgenden Tabellen werden die dem Segment Kreditinstitute und Finanzwirtschaft zugeordneten Banken (hsh portfoliomanagement AöR und Hamburgische Investitions- und Förderbank IFB) gesondert aufgeführt, um überproportionale Verzerrungen oder wirtschaftliche Besonderheiten des Bankenwesens in den einzelnen Bereichen transparent darzustellen.
Etwaige Abweichungen in den Summenzeilen der Tabellen sind auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen.
Vermögen
Die Bilanzsumme über das Gesamtportfolio beträgt für das Jahr 2022 50.131.702.042,08 Euro und ist im Drei-Jahres-Vergleich stetig angestiegen. Sie hat sich vom Jahr 2021 zu 2022 um 6,95 % erhöht. Dies entspricht ca. 3,25 Mrd. Euro. Mit Ausnahme des Segments Verkehr und Logistik können alle Segmente einen Anstieg der Bilanzsumme im Vergleich zum Jahr 2021 aufweisen. Den größten prozentualen Anstieg verzeichnet das Segment Bildung und Wissenschaft (22,76 %).
Die prozentuale Verteilung der Bilanzsumme zeigt, dass mit 50,14 % ungefähr die Hälfte der Bilanzsumme des Gesamtportfolios den beiden Segmenten Kreditinstitute und Finanzwirtschaft (32,12 %) sowie Immobilien, Stadtentwicklung und Wohnen (18,02 %) zugeordnet werden kann. Das Segment Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing trägt 0,80 % zur Bilanzsumme des Gesamtportfolios bei.
Das Anlagevermögen des Gesamtportfolios beträgt im Jahr 2022 32.288.617.380,94 Euro und hat sich im Vergleich zum letztjährigen Berichtszeitraum um rd. 4,44 % erhöht. Auch hier ist im Drei-Jahres-Vergleich ein stetiger Anstieg für das Gesamtportfolio erkennbar. Mit Ausnahme des Segments Kultur und Kreativwirtschaft weisen alle Segmente einen Anstieg des Anlagevermögens im Vergleich zum Jahr 2021 auf. Den größten Anstieg verzeichnet das Segment Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing (23,78 %).
Die aggregierten Daten enthalten keine Werte der beiden Banken (hsh portfoliomanagement AöR und Hamburgische Investitions- und Förderbank), da diese Unternehmen als Kreditinstitut bilanzieren. Deren Bankbilanzierung unterscheidet sich wesentlich von der Bilanzierung der Unternehmen, die keine Bankgeschäfte betreiben.
Hinsichtlich der prozentualen Verteilung sind auch beim Anlagevermögen die Segmente Immobilien, Stadtentwicklung und Wohnen (22,18 %) sowie Kreditinstitute und Finanzwirtschaft (20,54 %) herausstechend. Die Segmente Verkehr und Logistik (16,14 %) und Wasserwirtschaft und Entsorgung (13,63 %) schließen sich an. Das Segment Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing trägt mit 0,85 % auch hier den kleinsten Teil zum Anlagevermögen des Gesamtportfolios bei.
Die prozentuale Verteilung des Eigenkapitals zeigt, dass mit 55,79 % über die Hälfte des Eigenkapitals des Gesamtportfolios den beiden Segmenten Kreditinstitute und Finanzwirtschaft (29,27 %) sowie Immobilien, Stadtentwicklung und Wohnen (26,52 %) zugeordnet werden kann.
Die (bereinigte) Eigenkapitalquote für das Gesamtportfolio beträgt im Mittel 25,75 % für das Jahr 2022 und zeigt sich im Drei-Jahres-Vergleich insgesamt stabil. Für das Jahr 2022 verzeichnet sie gleichwohl einen Rückgang um 1,33 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die aggregierten Daten enthalten keine Werte der beiden Banken (hsh portfoliomanagement AöR und Hamburgische Investitions- und Förderbank), da diese Unternehmen als Kreditinstitut bilanzieren. Deren Bankbilanzierung unterscheidet sich wesentlich von der Bilanzierung der Unternehmen, die keine Bankgeschäfte betreiben. Die aggregierten Daten enthalten zudem keine Werte der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Es wird auf die Einzelunternehmensseite der HHLA in dem Segment Verkehr und Logistik und auf den Geschäftsbericht verwiesen.
Eine aggregierte Betrachtung auf Segment- und Portfolioebene erfolgt nur für die Eigenkapitalquote.* Eine aggregierte Betrachtung der Kennzahlen EBIT, EBIT-Marge, EBITDA, ROCE, Verschuldungsgrad und Investitionsquote auf Segment- und Portfolioebene wird aufgrund der sehr unterschiedlichen Finanzierungsstrukturen und Geschäftsmodelle der Hamburgischen öffentlichen Unternehmen nicht vorgenommen. Im Weiteren wird auf die Segmentdarstellungen verwiesen.
Die Verbindlichkeiten betragen 17.907.678.744,09 Euro für das Gesamtportfolio im Jahr 2022 und zeigen eine Erhöhung von rd. 5,07 % zum Vorjahreszeitraum. Auch hier zeigt sich im Drei-Jahres-Vergleich ein stetiger Anstieg der Verbindlichkeiten für das Gesamtportfolio. Innerhalb der Segmente weisen nur die Segmente Kreditinstitute und Finanzwirtschaft (-4,74 %), Öffentlicher Personennahverkehr (-0,63 %) sowie Verkehr und Logistik (-10,49 %) sinkende Verbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus. Das Segment Energieversorgung verzeichnet mit 62,65 % den größten prozentualen Zuwachs an Verbindlichkeiten. Konzerne werden in der Aggregation nicht berücksichtigt. Eine konzerninterne Konsolidierung wird bei der Aggregation nicht vorgenommen.
Die aggregierten Daten enthalten keine Werte der beiden Banken (hsh portfoliomanagement AöR und Hamburgische Investitions- und Förderbank), da diese Unternehmen als Kreditinstitut bilanzieren. Deren Bankbilanzierung unterscheidet sich wesentlich von der Bilanzierung der Unternehmen, die keine Bankgeschäfte betreiben.
Mit 24,26 % können etwa ein Viertel der Verbindlichkeiten des Gesamtportfolios für das Jahr 2022 dem Segment Immobilien, Stadtentwicklung und Wohnen zugeordnet werden. Daran schließen sich die Segmente Kreditinstitute und Finanzwirtschaft (23,53 %) sowie Verkehr und Logistik (13,98 %) an.
* Konzerne werden in der Aggregation nicht berücksichtigt. Eine konzerninterne Konsolidierung wird bei der Aggregation nicht vorgenommen.
Beschäftigte
Die Zahl der Beschäftigten für das Jahr 2022 beträgt 72.800 und sie steigt für das Gesamtportfolio im Drei-Jahres-Vergleich jährlich an. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein prozentualer Zuwachs von 2,98 % zu verzeichnen. Dies entspricht einer Anzahl von 2.104 Beschäftigten. Mit Ausnahme des Segments Immobilien, Stadtentwicklung und Wohnen (-1,36 %) ist auch innerhalb der Segmente in der Vorjahresbetrachtung ein Anstieg der Beschäftigtenzahl festzustellen. Mit Blick auf die Entwicklung im Drei-Jahres-Vergleich wächst das Segment Bildung und Wissenschaft mit einem Zuwachs von 1.124 Beschäftigten am stärksten. Die Segmente Beratung und sonstige Dienstleistungen (+ 868 Beschäftigte) und Energieversorgung (+862 Beschäftigte) reihen sich an. Das Segment Öffentlicher Personennahverkehr verliert im Drei-Jahres-Vergleich mit 118 Personen die meisten Beschäftigten.
Mit 28,36 % kann dem Segment Gesundheit und Soziales die prozentuale Mehrheit der Beschäftigten des Gesamtportfolios für das Jahr 2022 zugeordnet werden.
Für das Jahr 2022 melden 42 Berichtsunternehmen insgesamt 2.024 Auszubildende. Mit 41,95 % bzw. 849 Auszubildenden und 13,39 % bzw. 271 Auszubildenden sind in den Segmenten Bildung und Wissenschaft sowie Öffentlicher Personennahverkehr die meisten Auszubildenden zu verzeichnen. Der Blick auf das Gesamtportfolio zeigt für den Drei-Jahres-Vergleich einen stetigen Zuwachs an Auszubildenden. So stieg die Anzahl Auszubildender vom Jahr 2020 zu dem Jahr 2021 um 9,97 % auf insgesamt 1.908 Auszubildende. Vom Jahr 2021 zu 2022 wächst die Zahl der Auszubildenden um 6,08 % auf insgesamt 2.024 Auszubildende an.
Wirtschaftliche Leistungserbringung
Die Investitionen in das Sachanlagevermögen sind im Geschäftsjahr 2022 für das Gesamtportfolio im Vergleich zum Vorjahr um 2,82 % höher ausgefallen und betragen für das Jahr 2022 2.290.129.965,02 Euro. Sinkende Investitionstätigkeiten sind in den Segmenten Immobilien, Stadtentwicklung und Wohnen (-37,37 %), Kultur und Kreativwirtschaft (-29,23 %) sowie Verkehr und Logistik (-11,54 %) zu verzeichnen. Den prozentual größten Anstieg an Investitionen zeigt das Segment Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing (121,85 %), gefolgt von Gesundheit und Soziales (75,55 %).
Mit 24,93 % liegt der größte prozentuale Investitionsanteil bei dem Segment Energieversorgung. Die geringsten Investitionsvolumina hingegen können den Segmenten Kultur und Kreativwirtschaft (0,19 %) sowie Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing (0,34 %) zugeordnet werden.
Haushaltswirkung
Die Erträge aus Zuwendungen und Zuschüssen der FHH (Kernverwaltung / Behörden und Ämter) betragen für das Jahr 2022 748.581.871,10 Euro und sinken für das Gesamtportfolio um 5,71 % im Vergleich zum Vorjahr. Darin nicht berücksichtigt sind ggf. gewährte investive Zuwendungen und Zuschüsse der FHH. Mit Blick auf die Segmente zeigt sich eine heterogene Veränderung im Jahresvergleich. Bei fünf Segmente sind sinkende Erträge aus Zuwendungen und Zuschüssen zu verzeichnen, bei sechs Segmenten ist eine Steigerung zu verzeichnen.
Im Segment Immobilien, Stadtentwicklung und Wohnen werden in 2022 Erträge aus Fördermitteln des Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsfonds (HWSP) ausgewiesen, die in den Objektgesellschaften des MVM-Kultur realisiert und entsprechend für bauliche Maßnahmen in den Museen und Spielstätten verwendet wurden.
Mit 38,77 % weist das Segment Bildung und Wissenschaft die prozentuale Mehrheit der Erträge aus Zuwendungen und Zuschüssen der FHH auf. Der kleinste Anteil liegt bei dem Segment Wasserwirtschaft und Entsorgung (0,005 %).
Erläuterungen zu den dargestellten unternehmensübergreifenden Finanzkennzahlen
Über diese aggregierte Darstellung für das Gesamtportfolio hinaus, werden mit dem vorliegenden Bericht erstmalig für jedes Berichtsunternehmen unternehmensübergreifende und -individuelle Kennzahlen berichtet. Insgesamt handelt es sich um bis zu vier individuelle Leistungs- und Finanzkennzahlen sowie um bis zu sieben übergreifende Finanzkennzahlen, die für die berichtspflichtigen Unternehmen ausgewiesen werden. Die Kennzahlen werden auf den Einzelseiten der Unternehmen jeweils als Diagramm über einen Drei-Jahres-Zeitraum dargestellt, um unternehmensspezifisch abstrahierte Entwicklungstendenzen ableiten zu können.
Die unternehmensindividuellen Kennzahlen berücksichtigen die Besonderheiten der unternehmensbezogenen Geschäftsmodelle und können aus fachlicher Sicht für das jeweilige Unternehmen besonders steuerungsrelevant sein.
Die sieben unternehmensübergreifenden Kennzahlen werden einheitlich ermittelt** und stellen gängige betriebswirtschaftliche Kennzahlen dar, die typischerweise zur Analyse und Steuerung von Unternehmen verwendet werden. Dies soll zu einer erhöhten Transparenz über die Unternehmenslage und -entwicklung beitragen und die unternehmensindividuellen Kennzahlen sinnvoll ergänzen.
Gleichwohl es sich bei den unternehmensübergreifenden Kennzahlen um gängige betriebswirtschaftliche Kennzahlen handelt, ist zu beachten, dass Kennzahlen immer eine Komplexitätsreduktion darstellen. Zudem bestehen Interdependenzen zwischen den einzelnen Kennzahlen. Hinsichtlich genereller Limitationen der Aussagekraft einzelner Kennzahlen sei auf die Diskussion in der betriebswirtschaftlichen Literatur verwiesen. Darüber hinaus sind nicht alle Kennzahlen für sämtliche Unternehmen gleichermaßen steuerungsrelevant. Dies ist u. a. dem Geschäftsmodell des jeweiligen Unternehmens geschuldet und bei der Interpretation der übergreifenden Kennzahlen zu berücksichtigen. Darüber hinaus kann es aufgrund differenzierter Formeln und Berechnungsweisen zu Abweichungen von den ausgewiesenen Kennzahlen in den Geschäftsberichten der jeweiligen Unternehmen kommen.
Die einzelnen Kennzahlen sind daher nicht isoliert zu betrachten, sondern immer im Kontext der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung, weiteren Kennzahlen sowie dem Geschäftsmodell des jeweiligen Unternehmens. Nur so kann sich ein ganzheitliches Bild der Unternehmenslage und -entwicklung ergeben.
Nachfolgend wird ein Überblick über die Definition und Berechnung der einzelnen unternehmensübergreifenden Kennzahlen gegeben:
** Aufgrund der abweichenden regulatorischen Anforderungen hinsichtlich der Struktur der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung von Banken, werden bei der Hamburgische Investitions- und Förderbank AöR und der hsh portfoliomanagement AöR keine unternehmensübergreifenden Kennzahlen ausgewiesen.
Eigenkapitalquote in %
Die (bereinigte) Eigenkapitalquote beschreibt das Verhältnis des (bereinigten) Eigenkapitals zum Gesamtkapital (sprich, der Bilanzsumme) eines Unternehmens.
Die (bereinigte) Eigenkapitalquote gibt das wirtschaftlich verfügbare Eigenkapital an. Das Eigenkapital dient als Haftungsmasse gegenüber den Gläubigern eines Unternehmens.
Verschuldungsgrad in %
Der (bereinigte) Verschuldungsgrad beschreibt das Verhältnis des (bereinigten) Fremdkapitals zum (bereinigten) Ei-genkapital und gibt Auskunft über die Finanzierungsstruktur eines Unternehmens.***
Der (bereinigte) Verschuldungsgrad soll über die Fähigkeit informieren, Verluste oder den kurzfristigen Entzug von Eigenkapital oder Fremdkapital zu überstehen.
*** Die Kennzahl Verschuldungsgrad in % wird auf den Unternehmensseiten der Konzerne nicht ausgewiesen, da sich diese anhand der verkürzten Bilanz nicht berechnen lässt.
Investitionsquote in %
Die Investitionsquote beschreibt das Verhältnis der Bruttoanlageinvestitionen zu den Umsatzerlösen eines Unternehmens.
Die Investitionsquote gibt Auskunft über die Investitionstätigkeit eines Unternehmens, die wiederum für dessen Wettbewerbsfähigkeit von Bedeutung sein kann.
EBIT in €
Das EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) ist eine Kennzahl mit Bezug zum Jahresergebnis eines Unternehmens und beschreibt das Ergebnis eines Geschäftsjahres vor Zinsen und Steuern.
Das EBIT stellt somit im Wesentlichen den Erfolg im operativen Bereich eines Unternehmens dar. Ein höheres EBIT deutet auf eine höhere Profitabilität des operativen Geschäfts eines Unternehmens hin.
(Hinweis: Berechnung bei Anwendung des Gesamtkostenverfahrens)
EBIT-Marge in %
Die EBIT-Marge beschreibt das Verhältnis des EBIT zu den Umsatzerlösen eines Geschäftsjahres.
Die EBIT-Marge ist somit ein Maß für die Umsatzrentabilität. Eine höhere EBIT-Marge kann somit auf eine höhere Umsatzrentabilität eines Unternehmens hindeuten.
EBITDA in €
Das EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation, and Amortization) addiert zum EBIT die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände hinzu und beschreibt somit das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenständen. Das EBITDA wird teilweise auch als nachhaltiger operativer Cashflow vor Steuern bezeichnet.
Ähnlich wie beim EBIT wird auch hier der operative Erfolg eines Unternehmens betrachtet, allerdings unter zusätzlicher Berücksichtigung der nicht-zahlungswirksamen Abschreibungen.
ROCE in %
Der ROCE (Return on Capital Employed) beschreibt das Verhältnis von EBIT zum gebundenen Kapital.
Der ROCE ist somit ein Maß für die Rentabilität des eingesetzten gebundenen Kapitals. Ein höherer ROCE kann somit tendenziell auf einen effizienteren Einsatz des gebundenen Kapitals hindeuten.