Termin:
Dienstag, 21.Juni 2022, 18:00 bis 20:00 Uhr
Ort:
Museum für Hamburgische Geschichte, Foyer und Großer Hörsaal, Holstenwall 24, 20355 Hamburg
Der Eintritt ist frei.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Was wäre wenn…? Über aktuelle Gefährdungen der Demokratie“.
Am 24. Juni 2022 jährt sich der Mord an Walther Rathenau zum 100. Mal. Als Außenminister der Republik von Weimar vertrat er die von weiten Teilen der Gesellschaft abgelehnte erste demokratische Republik der Deutschen. Für seine jüdische Herkunft wurde er von den nationalistischen und antisemitischen Teilen der Gesellschaft angegriffen und diskreditiert.
Nach einer bemerkenswerten Karriere als Industrieller setzte er seine ganze Kraft in die Stabilisierung der Republik und die Stärkung und den Erhalt der Demokratie. Seine Versuche, als Außenminister eine Verständigung mit den Kriegsgegnern zu erreichen und damit die Akzeptanz der Republik auch nach außen zu sichern, machten ihn zum besonderen Feindbild der Gegner der Demokratie.
Rechtsradikale erschossen ihn. Die Gesellschaft war entsetzt, man schien zu erkennen, dass dieser politische Mord an die Grundfesten der demokratischen Idee in Deutschland ging. Die juristische Verfolgung des Verbrechens blieb wenig wirksam und unentschieden.
Die Wehrhaftigkeit der Weimarer Gesellschaft schien sich zwar in den Demonstrationen vieler Tausender zu dokumentieren. Doch eine wirkliche politische Wende hin zu einer positiven Akzeptanz des Staates folgte daraus nicht.
- Das Theater „Axensprung“ spielt eine Szene aus seiner Produktion „Gier“.
- Die Schauspieler des Axensprung-Ensembles lesen Pressestimmen zur Ermordung Rathenaus.
- Dr. Marcel Böhles (Weimarer Republik e.V.) spricht über die politische Lage der Weimarer Demokratie.
Im Anschluss diskutieren sie gemeinsam mit Nils Steffen (Projektmanager und Wissenschaftlicher Mitarbeiter Public History, Universität Hamburg).
Moderation: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann
Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann