Termin:
4. September 2024, 19:00 bis 20:30 Uhr
Ort:
Metropolis Kino I Kleine Theaterstraße 10 I 20354 Hamburg
Der Dokumentarfilm von Anette Ortlieb dreht sich um den Mut zu desertieren, die Kraft des Sich-Treu-Bleibens und eine Vision, die die Bundesrepublik nachhaltig geprägt hat. 30.000 Deserteure wurden in Deutschland während des Zweiten Weltkrieges zum Tode verurteilt. Einer von ihnen ist Ludwig Baumann. Er überlebte die Todesstrafe, das Konzentrationslager und die Ostfront. Nach dem Krieg behalten die Unrechtsurteile der NS-Militärjustiz in der Bundesrepublik ihre Gültigkeit. Die ablehnende Haltung gegenüber Deserteuren in der Nachkriegszeit ist eisig.
Ludwig Baumann beginnt, für sein Ziel zu kämpfen: die Aufhebung der Todesstrafen gegen die Deserteure. 2002 – fast 60 Jahre nach Kriegsende – ist er am Ziel. Ludwig Baumann hat die Bundesrepublik verändert. Der Film ist, so berichtet die Regisseurin, „eine Hommage an die Menschlichkeit und gegen den Krieg“.
Im Film erzählen Ludwig Baumann selbst sowie die Unterstützerin und Freundin Ursula Prahm, der Historiker Detlef Garbe und die damalige Justizministerin Herta Däubler-Gmelin über ihre Begegnungen und den Kampf Ludwig Baumanns.
Der Film gibt einen Einblick in die Tiefen der nationalsozialistischen Militärjustiz und die Langsamkeit von politischem Wandel – ein Wandel, den es ohne Ludwig Baumann nicht gegeben hätte. Ein beeindruckendes filmisches Porträt von Ludwig Baumann und ein versöhnlicher und Mut machender Film, der in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg entstanden ist.
Gefördert von:
- nordmedia – Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen
- MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein
- Senator für Kultur Bremen
- Filmbüro Bremen e. V.
- Waldemar Koch Stiftung Bremen
- Heinrich Böll Stiftung Bremen
- Rosa Luxemburg Stiftung Berlin
Deutschland 2023, 63 Min.
Buch, Regie und Produktion: Annette Ortlieb
Produktion: Inseltöchterfilm in Kooperation mit der LZ Hamburg
Ausgezeichnet mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).
Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann