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Vortragsreihe

Mehr als eine Randnotiz

  • Schule und Berufsbildung

Die extreme Rechte in der deutschen Gesellschaft nach 1945.

  • Schule und Berufsbildung
Universität Hamburg

Termin:

19. Oktober 2023 bis 1. Februar 2024, jeweils 18:30 bis 20:00 Uhr

Ort: 

Lesesaal der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) I Beim Schlump 83 I 20144 Hamburg

Die Vorträge werden auch via Zoom übertragen.
Der Link dazu wird kurzfristig auf der Website der FZH (https://zeitgeschichte-hamburg.de) bekannt gegeben.

Die deutsche Zeitgeschichtsforschung hat – im Gleichklang mit der Mehrheit der Gesellschaft – der extremen Rechten nach 1945 lange Zeit zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Seit der Selbstenttarnung des rechtsterroristischen NSU im Jahr 2011 ist ein gesteigertes Interesse in der Gesellschaft und mit ihr auch den Geistes- und Sozialwissenschaften an der Thematik zu konstatieren. Zentral ist hierbei die Einsicht, dass die extreme Rechte in der Bundesrepublik zu keinem Zeitpunkt ein isoliertes Randphänomen war und ist. Ihre Geschichte ist vielmehr stets auf das Engste mit der Entwicklung der Gesellschaft und ihrer politischen Kultur verknüpft.

In der Vortragsreihe präsentieren sechs Historikerinnen und Historiker die Ergebnisse ihrer aktuellen Forschung zur extremen Rechten. Sie sprechen über die Bedeutung von Rassismus und Antisemitismus für das rechte Denken und Handeln, über die Entwicklung des Rechtsterrorismus und das Versagen von Polizei und Staatsgewalt sowie über den Zusammenhang von rechter Gewalt, (ost-)deutscher Transformationserfahrung und Erinnerungskultur.

Die Vortragsreihe findet in Kooperation der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen (SHGL) statt.

Ergänzender Hinweis:
Anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist die Ausstellung „Rechte Gewalt in Hamburg von 1945 bis heute“ der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte vom 19. Januar bis 18. Februar 2024 in der Diele des Hamburger Rathauses zu sehen. Sie wird von einem umfangreichen Begleitprogramm aus Vorträgen, Rundgängen, Diskussionsveranstaltungen und Filmvorführungen ergänzt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/­veranstaltungskalender/

 

19. Oktober 2023
Nie wieder? Rechte Gewalt und Rassismuserfahrungen im geteilten und vereinigten Deutschland.
PD Dr. Franka Maubach, Humboldt-Universität zu Berlin

2. November 2023
Als der Staat sein Gewaltmonopol preisgab. Polizei und rechte Straßenmobs in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft der 1990er-Jahre.
Prof. Dr. Patrick Wagner, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

23. November 2023
Die vergessene Geschichte des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik.
Der antisemitische Doppelmord an Shlomo Lewin und Frida Poeschke.
Prof. Dr. Uffa Jensen, Technische Universität Berlin

7. Dezember 2023
Unerhörtes Schweigen? Über die (Nicht-)Wahrnehmung rechter Gewalt in der (post-)sozialistischen Umbruchsgesellschaft Ostdeutschlands.
Dr. Carsta Langner, Friedrich-Schiller-Universität Jena

11. Januar 2024
Vom Rechtsterrorismus zur rechtsradikalen Gewalt.
Die Bundesrepublik in den 1980er-Jahren.
Dr. Barbara Manthe, Universität Bielefeld

1. Februar 2024
Zeit der Brandanschläge. Die rechte Gewalt der frühen 1990er-Jahre in der Geschichte der Bundesrepublik.
Dr. Janosch Steuwer, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Koordination: 

Dr. Daniel Gerster, Dr. Kerstin Thieler und Maike Raap, M. A. (Öffentlichkeitsarbeit); alle Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg

Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann