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Vortrag und Gespräch

SED-Unrecht und Repression im DDR-Sport

Der Fall Thomas Popiesch

  • Schule und Berufsbildung
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Thomas Popiesch
Thomas Popiesch Sandro Halank, CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Termin:

4. Dezember 2024, 19:00 Uhr

Ort:

Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg I Hühnerposten 1 (Eingang Arno-Schmidt-Platz) I 20097 Hamburg

Im Jahr 1982 unternehmen zwei Jugendliche einen Fluchtversuch an der tschechisch-bundesdeutschen Grenze. Die beiden jungen DDR-Bürger tragen jedoch mehr als ihre Träume von der freien Welt in ihren Rucksäcken. Beide sind Eishockey-Talente des SC Dynamo Berlin und auf dem Sprung in die Nationalmannschaft der DDR. Der Fluchtversuch misslingt und endet in der Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen. Der Eishockey-Club des Stasi-Chefs Erich Mielke toleriert keinerlei ideologische Verfehlungen, sodass die „Republikflüchtigen“ die ganze Härte des SED-Regimes zu spüren bekommen.

Thomas Popiesch, einer der beiden Jugendlichen, wird zu ­einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt und muss im Stasi-Knast Bautzen das volle Strafmaß absitzen. Jegliche Versuche, ihn vorher seitens der Bundesrepublik freizukaufen, schlagen für das ehemalige Dynamo-Talent fehl. Die Stasi exerziert ein Exempel. Nach dem Absitzen seiner Haftstrafe ist ihm eine Wiederaufnahme in das DDR-­Leistungssportsystem verwehrt, sodass er 1989 einen erneuten Fluchtversuch über die ungarische Grenze wagt – diesmal mit ­Erfolg. Erst danach nehmen die Träume von einer Profikarriere in der Eishockey-Bundesliga Gestalt an und führen ihn in eine erfolgreiche Trainerlaufbahn, die mit der Vizemeisterschaft der Fischtown Pinguins Bremerhaven 2024 ihren Höhepunkt erfährt.

Die Veranstaltung möchte anhand der Biografie von Thomas Popiesch an die bisher wenig beachteten Fälle von SED-Unrecht und Repression im DDR-Spitzensport erinnern. Nach einem einführenden Vortrag von Dr. René Wiese (Zentrum deutsche Sportgeschichte), kommt Andreas Käckell (NDR) mit Thomas Popiesch ins Gespräch.

Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann