Die Hamburgische Bürgerschaft hat gestern den Doppelhaushalt 2025/26 beschlossen. Die gute Nachricht: Im Bildungsbereich wird weiter kräftig investiert. Der für das kommende Jahr vorgesehene Gesamtaufwand der Stadt für das Bildungsressort beträgt rund 3,8 Milliarden Euro pro Jahr – so viel wie nie zuvor. Fast 20 Prozent des städtischen Gesamtaufwands entfallen auf den Bildungsetat. Die Schulbehörde hat damit nach der Sozialbehörde den zweitgrößten Einzeletat Hamburgs.
Der größte Batzen fließt wie in den Vorjahren in die Personalausstattung: Gut die Hälfte des schulischen Gesamtetats entfällt insbesondere auf Lehrkräfte, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sowie Erzieherinnen und Erzieher. Mehr als 18.300 Pädagogen unterrichten zurzeit an Hamburgs Schulen – so viele wie nie zuvor. Die Ausgaben für die Personalkosten an allgemeinbildenden Schulen betragen 2025 rund 1,93 Milliarden Euro und im Jahr 2026 weitere 1,97 Milliarden Euro. Rund 16 Prozent des Gesamthaushalts der Schulbehörde fließen in Miete und Instandhaltung von Immobilien an staatlichen Schulen, das sind in 2025 und 2026 insgesamt mehr als 1,2 Milliarden Euro.
Nimmt man sämtliche Personal-, Miet- und Sachkosten zusammen, plant der Senat mit folgenden Kosten für die einzelnen Schulformen (im Jahr 2025): Für Grundschulen werden rund 1.018 Millionen Euro, für Stadtteilschulen rund 848 Millionen Euro, für Gymnasien rund 597 Millionen Euro, für Berufliche Schulen rund 458 Millionen Euro, für Sonderschulen rund 185 Millionen Euro und für Schulen in freier Trägerschaft rund 196 Millionen Euro veranschlagt. Weiterhin kräftig investiert wird außerdem in den Schulbau. Bis in die 2030er Jahre hinein wird sich das Schulbauprogramm auf insgesamt rund zehn Milliarden Euro summieren.
Ausgewählte Schwerpunkte des Doppelhaushalts 2025/26 im Bereich Bildung sind Demokratiebildung und Gewaltprävention an Schulen. Demokratie wird an Schulen gelebt – als Schulsprecherinnen und -sprecher in Schülerräten oder Schulparlamenten lernen Kinder und Jugendliche demokratische Strukturen kennen, werden in Fragen, die ihr tägliches Leben betreffen einbezogen und erleben Selbstwirksamkeit. Demokratiebildung ist in den Hamburger Bildungsplänen als Leitperspektive aufgeführt und fester Bestandteil des Unterrichts an allen Hamburger Schulen. Die politische Bildung in Schulen soll künftig auch über den Unterricht hinaus weiter gestärkt werden.
Außerdem sollen Lehrerkollegien in ihrer Resilienz gestärkt werden. Das Konzept „Handeln gegen Jugendgewalt“ fördert Maßnahmen der Gewaltprävention, Intervention und Sanktion, abgestimmt zwischen den zuständigen Stellen in Schule, Jugendhilfe, Polizei und Gerichten. Die Schule spielt dabei eine zentrale Rolle als Ort des sozialen Lernens. Schulen sind verpflichtet, Gewalttaten zu melden und bieten verbindliche Anti-Gewalt-Trainings für gewaltauffällige Schülerinnen und Schüler an. Die Beratungsstelle Gewaltprävention der Schulbehörde bietet Unterstützung und Fortbildungen an. Das pädagogische Personal muss im Bereich der Gewaltprävention gut aufgestellt sein, um gewaltbereitem Verhalten begegnen zu können. Der Instrumentenkasten im Bereich Gewaltprävention soll deshalb erweitert und Kollegien in ihrer Resilienz gestärkt werden.